Zum Hauptinhalt springen

Der 31. August in der Geschichte

Dramatik in Byzanz, ein lebensrettender Marsch und merkwürdige Gebräuche

1056 – Die Kaiserin von Byzanz, Theodora III., fühlt, dass es mit ihr zu Ende geht. In Anbetracht der Tatsache, dass sie schon über 70 war und man das Jahr 1056 schrieb, kann man das wohl steinalt nennen. Bevor sie abtritt, bestimmt sie noch Michael VI. zu ihrem Nachfolger. Mit ihr stirbt damit die makedonische Dynastie. Dummerweise ist Michael auch nicht mehr recht knusprig und sucht sich die falschen Freunde.

1057 – Michael VI., Kaiser von Byzanz, tritt von seinem Amt zurück, weil ein paar Offiziere dies dem alten Mann äußerst nahelegen. Statt ihn zu blenden oder zu verstümmeln, was man sonst so zur byzantinischen Zeit gerne gemacht hat, probiert man mal was Neues: Man schickt ihn ins Kloster. Da gefällt es ihm so gut, dass er 1059 auch gleich seinen Holzlöffel wieder abgibt.

1422 – König Heinrich V. von England stirbt an der Ruhr. Mit anderen Worten: Er hat den Durchfall des Todes. Was vermutlich auch ein toller Titel für einen Film wäre. Sein Sohn, Heinrich VI., folgt ihm auf den Thron. Viel zu sagen hat der allerdings nicht, denn der ist gerade mal acht Monate alt.

1848 – In Wien wird der Radetzky-Marsch von Johann Strauss (Vater) uraufgeführt. Das Stück mit seinem markanten Rhythmus wird äußerst beliebt und regt viele dazu an, merkwürdige Texte dafür zu verfassen, z.B. »Wenn der Mops mit der Wurst übern Rinnstein springt«. Das Tempo entspricht auch ungefähr dem empfohlenen Tempo einer Herzdruckmassage, sodass man den Marsch mitsummen kann, falls man das mal braucht. Alternativ dazu ginge auch »Stayin Alive« von den BeeGees, was vielleicht wegen des Namens besser zu merken ist.

1869 – Mary Ward fällt während einer Fahrt mit einem von ihren Cousins selbstgebauten Dampfvehikel auf die Straße und wird überrollt. Sie gilt damit als erstes Todesopfer des Kraftfahrzeugverkehrs. Und ihre Ur-Enkelin spielt später bei »Doctor Who« mit. Das hat zwar nichts miteinander zu tun, aber ... so ist es halt.

1888 – Im Londoner Viertel »Whitechapel« findet Jack The Ripper sein vermutlich erstes Opfer. Mary Ann Nichols wird die Kehle aufgeschnitten und hinterher noch etwas mit dem Messer malträtiert. Hinterher kursieren die wildesten Gerüchte, wer es gewesen sein kann und natürlich wird ein polnischer Jude verdächtigt, weil irgendwie keiner glauben kann, dass Juden vielleicht nicht an allem Schuld sind. Er wird festgenommen, obwohl keine Beweise vorliegen. Und als sich später sein Alibi als korrekt herausstellt, verklagt er die Zeitung, die ihn als Mörder genannt hatte, auf Schadenersatz. Das war im ganzen Jack The Ripper Fall vermutlich der einzige Punkt von Gerechtigkeit.

1906 – Roald Amundsen und seine Crew erreichen die Stadt Nome in Alaska. Damit sind sie die Ersten, die die Nordwestpassage durch das Eis von Kanada geschafft haben. Dafür haben sie auch nur drei Jahre lang im Eis festgesessen und sich vermutlich mittlerweile lüsterne Blicke zugeworfen.

1928 – Die »Dreigroschenoper« wird in Berlin uraufgeführt. Einer der bekanntesten Songs daraus, »Mackie Messer«, wird später so erfolgreich, dass er im Grunde zum Jazz-Standard wird und von Leuten wie Frank Sinatra, Louis Armstrong, Ella Fitzgerald und Robbie Williams gecovert wird. Das heißt natürlich nicht, dass es ein guter Song ist, aber er war zumindest erfolgreich.

1931 - Die Ford Motor Company stellt die Produktion des Modells A nach 4.320.446 gebauten Fahrzeugen ein. Danach beginnt man mit – Achtung: Das ist so überraschend, dass es einen von den Socken reißt – der Produktion des Modells B.

1965 – Das Flugzeug »Super Guppy« absolviert seinen Erstflug. Das Gefährt, welches in etwa so aussieht, als hätte ein Flugzeugingenieur aus Versehen eine Zeichnung seines Kindes gebaut, soll vor allem Raketenteile für die NASA transportieren. Dort ist heute auch noch das letzte Flugzeug dieser Art in Betrieb.

1991 – Kirgisistan, auch »Kirgistan« oder »Kirgisien« oder »Wat weiß ich, wie der Staat heißt, ich hab ja nicht mal eine Ahnung, wo genau der eigentlich liegt«, wird unabhängig. Die Hauptstadt ist übrigens Besteck, äh, Bischkek. Eine der Lieblingsbeschäftigungen der Kirgisen ist »Ala kachuu«, was übersetzt grob »Packen und Losrennen« heißt. Damit ist gemeint, dass irgendwelche Männer die Frauen, die sie gerne heiraten möchten, einfach schnappen und entführen. Das ist wohl eigentlich verboten, wird aber noch bei 25-50% aller Ehen dort so gemacht. Vermutlich kann man sich sparen, nach der Gleichberechtigung in dem Land zu fragen.

1991 – Usbekistan wird auch unabhängig, aber zumindest entführt man da keine Frauen und zwingt sie einen zu heiraten.

1997 – Lady Di und Dodi Al-Fayed sterben nach einem Autounfall in Paris. Zunächst wird den Paparazzi, die den beiden überall auflauerten, die Schuld gegeben, aber dann gibt es immer wildere Verschwörungstheorien, in denen u.a. der MI6, der Geheimdienst der Briten, die beiden ermordet hat. Allerdings stellt sich hinterher heraus, dass der Fahrer nicht nur Medikamente genommen hatte, sondern auch 1,8 Promille Alkohol im Blut hatte. Außerdem war keiner der Insassen angeschnallt. Anders ausgedrückt: Es ist einfach dumm gelaufen. 

1998 – Nordkorea: »Wir haben einen Satelliten gestartet, der heißt Kwangmyŏngsŏng und spielt andauernd ›Das Lied von Kim Il Sung‹ und ›Das Lied über General Kim Jong-Il‹. Außerdem morst er ›Juche Korea‹ in die Welt hinaus.«

Der Rest der Welt: »Wat? Weder können wir die Radiosignale empfangen noch taucht der Satellit irgendwo auf Radarbildern auf.«

Nordkorea: »Ihr seid alle doof.«