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Erdrutschsieg für Labour - Welche Zukunft hat die SNP?

Das schottische Parlament in Edinburgh.

Die oppositionelle Labour-Partei hat in Schottland einen Parlamentssitz mit großem Vorsprung zurückerobert. Das Rennen wurde aufmerksam verfolgt und galt als Barometer für die nationale Attraktivität der Partei vor den Parlamentswahlen im nächsten Jahr. Es wirft auch die Frage auf, welche Zukunft die Nationalistenpartei SNP und damit die schottische Unabhängigkeits-Bewegung hat.

Labour erhielt bei einer Nachwahl mit 58,6% der Stimmen (+24,1%). Die SNP kam auf 27,6% der Stimmen (-16,6%). Damit verdrängte Labour die Scottish National Party aus dem Bezirk Rutherglen und Hamilton West außerhalb Glasgow. Dieser Wahlbezirk war seit 2019 von der SNP. gehalten wurde.

Die Nachwahl war notwenig geworden, weil die Margaret Ferrier von der SNP während der Coronavirus-Pandemie gegen Auflagen und Abstandsregeln verstoßen hatte. Das Ergebnis zeigt auch den Niedergang der schottischen Nationalisten, die viele Jahre lang eine sehr starke Kraft in der schottischen Politik waren und die von der charismatischen Nicola Sturgeon angeführt wurden. Ihr plötzlicher Rücktritt im Februar stürzte die Partei in eine Krise, und innerhalb weniger Monate wurde sie von einem Finanzskandal erschüttert, der das Vertrauen der Wähler untergrub.

Das Ergebnis wird in Großbritannien außerdem als Beweis für eine Wiederbelebung der Labour-Partei in Schottland gesehen. Von größerer Bedeutung ist es jedoch für den sich abzeichnenden landesweiten Wahlkampf von Labour gegen die regierende, konservative Tory-Partei. Analysten zufolge deutet der Sieg darauf hin, dass Labour bei den Wahlen im nächsten Jahr einen deutlichen Vorsprung vor der SNP erringen könnte, was ihr den nötigen Rückenwind gibt, um im britischen Unterhaus in London eine klare Mehrheit gegen die Tories zu erreichen.

Ein Sieg der Labour-Partei war zwar erwartet worden, aber nicht in diesem Ausmaß. Der große Vorsprung gibt dem Labour-Vorsitzenden Keir Starmer zwei Tage vor dem Jahreskongress seiner Partei in Liverpool einen willkommenen Impuls. Es wird das Gefühl verstärken, dass Labour mit einem Vorsprung von fast 20 Punkten gegenüber den Konservativen in den nationalen Umfragen eine Regierung im Wartestand ist.

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