Next man up! - Woche 3
Vielleicht gar kein so schlechter Zeitpunkt um einmal durchzuatmen, denn in dieser Woche gab es erstaunlich wenig neue & nennenswerte True Freshman Action. Das spricht einerseits für meine herausragende Coverage der letzten zwei Wochen (*yikes), zum anderen aber auch für alle Fans des gepflegten “eine Saison lernen lassen”. Es ist im College verdammt schwer schon in seiner ersten Saison an nennenswerte Snaps zu kommen, weshalb die genannten Namen in diesem Format auch umso beeindruckender sind.
Ryan theoretisch haben ich noch nicht über diese beiden Receiver geschrieben
Ich muss jetzt einfach über Ryan Williams schreiben. Er ist nach zwei Wochen der Leading Receiver aller True Freshman, was sowohl Yards und Touchdowns angeht (Jeremiah Smith hat einem Spiel weniger, weiß ich). 5 Star Wide Receiver, als bester Skillplayer der 2025er Klasse reclassified etc. und dazu Kalen DeBoers erster großer Recruiting Win.
Es gab schon verdammt viel Hype um seine Person und dennoch war ich zunächst etwas zurückhaltend. Er ist erst 17 Jahre alt und wiegt maximal 170 Pfund. Ehrlicherweise erwartete ich da (wenn überhaupt) eine 400-500 Yard Saison, primär als Backup. Ich bekam stattdessen einen festen Starter, mit einer voraussichtlichen 1000 Yard Saison, der jetzt schon einer der besten Deep-Threats im FBS ist. Er passt mit seinen Qualitäten als tiefe Anspielstation einfach perfekt zu den Stärken von Jalen Milroe. Milroe liebt diese 20 Yard+ Shots und bekanntermaßen ergibt 2+4 = 6.
Doch nicht nur der junge Alabama Freshman haut richtig ryan (okay, ich höre auf). Ryan Wingo von den Longhorns weiß ebenfalls wie man als Underclassman auf sich aufmerksam macht. Jetzt schon Teil der Starting Rotation zu sein, obwohl der WR Room verdammt tief ist, beeindruckt nicht nur Fans der Texas Longhorns. Egal ob als Deep Threat oder bei kurzen designed Touches. Wingo zeigt direkt warum bspw. mehr Targets sah als die erfahreneren Cook oder Bolden. Nachdem er schon letzte Wochge gegen Michigan seine Momente hatte, legte er im Spiel gegen UTSA noch einen drauf. 127 Yards und ein Wide Open Touchdown lassen sich defintiv sehen.
https://x.com/beltwayboyz/status/1835327910208495803 (Öffnet in neuem Fenster)Die DJ Lagway Situation…
Meine Meinung zur Florida Gators QB-Rochade habe ich bereits im Podcast wiedergegeben, aber auch aus einer reinen Evaluationsperspektive finde ich die Art und Weise wie die Gators ihren True Freshman Quarterback behandeln eher ungünstig. Als junger Spieler brauche ich ein Umfeld, in dem ich in Ruhe wachsen kann und darf. Ob das ganze als Starter oder Backup passiert, ist erst einmal zweitrangig, aber nach 3 Wochen College Football schon Objekt einer viel größeren Diskussion zu werden, kann nicht gut für die Entwicklung eines jungen Quarterbacks sein. Sportlich war es dazu ein durchwachsener, aber nicht horrender Auftritt. Das Pocket Movement war (wie bei so vielen jungen Quarterbacks) noch eher unbeholfen, dazu kam ein ekliger Pick und hier und da ein paar Accuracy Probleme. Aber ehrlicherweise kein krasser Leistungsabfall im Vergleich zum Veteran Graham Merz. Die Gators können auch mit Lagway den Ball bewegen. Ich hoffe, dass Napier im Spiel gegen UCF endlich nur auf das eine Pferd setzt, damit wieder Ruhe um die Quarterback-Situation bei den Gators einkehrt.
Ein Runningback zieht LSUs Kopf aus der Schlinge
Ok ok ok, das ist jetzt etwas überspitzt geschrieben, weiß ich. Aber als Caden Durham am Wochenende seine ersten relevanten Snaps sah war mir direkt klar, dass wir hier den besten puren Runner des Teams sehen. Mit was für einer Contact Balance dieser True Freshman bereits agiert, ohne dabei nur im Ansatz träge zu wirken, war schon aller Ehren wert. Dabei ist es eher selten, dass Runningbacks schon als Freshman so physisch spielen können. Natürlich ist die Sample Size gering, aber mit Durham (8.9 YPA) wurde das Laufspiel deutlich besser als unter den Vets.
https://x.com/allpurposescout/status/1835008382891118690 (Öffnet in neuem Fenster)Ein Lichtblick für Shadeur Sanders
Die Talent-Akquise der Colorado Buffaloes ist wohl einer der kritischsten Punkte rund um die Person Deion Sanders und nicht wenige sagen ihm eine gewisse Faulheit im Recruiting nach. Denn während andere Headcoaches in der Off Season durch die Nation toben um Highschool Spieler von ihrem Programm zu überzeugen, fuhr Sanders bislang den eher lethargischen Ansatz von der eigenen Couch. Mal mehr, mal weniger erfolgreich… Aber trotzdessen gab es auch in der letzten Recruiting Klasse einige (wenige) Spieler, die Sanders von seiner Philosophie überzeugen konnte. Headline der 2024er Klasse war Five Star OT Jordan Seaton, welcher nun schon früh eine tragende Rolle in Boulder spielen muss. Als Starting LT bekommt er direkt einmal die wichtigste Rolle in dieser sehr zusammengewürfelten Line zugewiesen. Nachdem Seaton im ersten Härtetest gegen Nebraska einiges an Lehrgeld zahlen musste (7 Total Pressures zugelassen, darunter 2 Sacks), hatte er in dieser Woche einen kleinen Bounceback gegen Colorado State. Zwar sieht man ihm die klaren technischen Limitationen an (Handplacement bspw.), allerdings sind die Maße und Quickness schon sehr beeindruckend. Mal schauen ob er bei den Colorado den nötigen Feinschliff bekommen kann.
Alles in allem werden die neu-dazukommenden Unterschiedsspieler aus der True Freshman Klasse immer seltener und es ergibt sich eine Gruppe von 20-30 Namen, die spätestens zum Saison-Ende in aller Munde sein wird. Dennoch: Am Ende sind viele Spieler nur eine klitzekleine Chance von ihrem Breakout entfernt. Wenn dieser eintritt, werde ich da sein und darüber berichten :)