Zum Hauptinhalt springen

Von einer großen Enttäuschung, einem fertigen Exposé und dem korkenknallenden Ehemann.

[Exposé Fertigstellung im Endspurt]

Der weltbeste Ehemann hat diese Woche die Korken knallen lassen. Seit vielen, vielen Jahren arbeitet er (und damit wir) daran, dass unser heimathafen Wiesbaden (Öffnet in neuem Fenster) in eine sehr viel größere Location umzieht. Ein riesen Projekt mit viel Klimmbimm und Tamtam. Und am letzten Montag haben wir eeendlich die Schlüssel für das Alte Landgericht (Öffnet in neuem Fenster) bekommen und jetzt geht es hoch her. Das ganze heimathafen-Team arbeitet auf Hochtouren (wie schon - öh, das ganze letzte Jahr). Sie alle und auch andere extrem gute Menschen (Öffnet in neuem Fenster) sind jetzt dabei das Ding zu gestalten, es wird gewerkelt, es wird getüftelt, es wird mega. Energie liegt in der Luft, Staub wird aufgewirbelt, alles glänzt und funkelt. Und sieht toll aus. Besonders von außen.

Läuft bei uns.
Außer bei mir und meiner Arbeit. Ich fühle mich grad mega stuck und enttäuscht. 

Dabei hat alles so gut angefangen. Vor drei Wochen kam ich auf die Schnapsidee, dass ich für die Buchvorstellung meiner Lieblingspoetin Kate Baer (Öffnet in neuem Fenster) zu meinen alten Freunden nach Brooklyn fliegen könnte. So ein Quatsch. Der Supergau für mein Klima Gewissen. Aber erst hat eine Freundin mit ziemlich kleinem Baby im Arm gesagt "Das MUSST du machen. Du KANNST!" . Und dann hat sich plötzlich auch eine berufliche Chance ergeben: Kate Baer wird mir in NY ihre Agentin vorstellen. Wait, whaat?! Also habe ich auf Hochtouren mein Exposé für eine 'collection of poems' fertig gestellt, das Exposé der Agentin geschickt und konnte es kaum glauben. Wie cool ist das denn? Ich fliege nach NY, ich treffe meine Lieblingspoetin und ich lerne ihre Agentin kennen? Zu schön um wahr zu sein.

Und das war es dann leider auch. Ich habe nämlich eine wirklich freundliche, aber standartisierte Absage von der Agentin bekommen, was mich mehr gebeutelt hat, als ich erwartet hatte. (Dass die Chancen extrem gering waren, bei der Flut an Exposés, die auf diese Agentin einprasselt, das war mir eigentlich schon sehr klar vorher). Und trotzdem. Ich war sehr traurig. Es wäre halt einfach so schön gewesen.

Und jetzt wird mir so sehr bewusst, dass ich mittendrin in zwei der klassischen Herausforderungen stecke: Selbstständig - ich bin einfach immer allein. Alles was jetzt voran geht, geht voran, weil ICH ALLEIN es voran treibe. Puh.
Und dann noch: Gründen - der Weg ist weder von anderen vorgegangen, noch sehe ich ihn klar vor mir. Ich weiß doch auch nicht, wie das geht! Und WOHIN es geht! Und überhaupt!

Am Dienstag nach der Schlüsselübergabe sind wir dann mit Sekt durch das Alte Gericht spaziert. Dominik, mit seinem mega coolen Team und mir.

https://www.instagram.com/reel/CkdyxOSLuX2/?utm_source=ig_web_copy_link (Öffnet in neuem Fenster)

Und da bin ich im Nebenraum vom Café etwas länger hängen geblieben. Hier soll eine große Tafel stehen. Und da hab ich an zwei Sachen gedacht: Erst an dich, meine liebe Christina (Öffnet in neuem Fenster)! Hier könnten wir machen, was wir sonst immer auf dem Spielplatz machen (wenn die Kids uns grad nicht brauchen): uns in unserer Ambition ermutigen und gegenseitig anfeuern! Und wir könnten andere dazu einladen. #womensupportingwomen - there's nothing quite like it. Zusammen ist man weniger allein. Lass mal machen!
Und das zweite, was ich an dieser langen Tafel gesehen habe: Ein Treffen für alle, die schreiben (wollen). Austauschen, Ausheulen, Anfeuern. Auf jeden Fall dabei: lustige Spiele um am Anfang das Eis zu Brechen, denn wir Schreiberlinge sind für gewöhnlich scheu (introverting rocks! Ha!). Nicht alle von uns mögen auch das Sprechen so gerne wie das Schreiben. Ahem.

Das habe ich beides gesehen, als wir Sekt trinkend durch die heiligen Hallen gewandert sind. Das wär doch was. Ich werde ein bisschen weiter an diesen Ideen feilen, so wie ich ein bisschen weiter an meinem Weg feile. 

Was mir diese ganze Exposé Aufregung aber eindeutig gebracht hat: Ich habe jetzt einfach mal so ein fertiges Exposé. Mein Exposé! Mit über 80 Gedichten! Die ich alle gut finde! Richtig gut! Das ist eigentlich ziemlich krass. Ja, das wird noch dauern, bis daraus was wird. Wer weiß, wo der Weg langführt und wohin er überhaupt geht. Aber ein fertiges Exposé ist doch trotzdem ein Meilenstein. Ein ziemlich großer sogar. Ich schau mal im Külhschrank, ob ich noch Sekt habe, dann geh ich damit und mit dem weltbesten Mann spazieren.

Eine doch irgendwie voran kommende Sabrina

P.S. Und was mir diese ganze Exposé Aufregung natürlich noch gebracht hat, weil ich ja schon gebucht hatte: NYYYYY!!!!! ICH FLIEGE NACH NY!! ALLEEEEEINE! ICH FREU MICH SO!! Wer von euch hat damals schon unseren blog aus der Zeit in Brooklyn gelesen? Anyone? Gebt mal ein Zeichen!

0 Kommentare

Möchtest du den ersten Kommentar schreiben?
Werde Mitglied von Sabrina Hofmann writes und starte die Unterhaltung.
Mitglied werden