A
Angst
Er zitterte, wenn er die Zigarette aus der Schachtel fischte. Endlich angezündet, hielt seine Hand sie wie eine Klaue. Die Anstrengung der Muskeln des ganzen Arms, die Kippe ohne verräterische Zuckungen zu führen, wanderte bis in seine Beine. Eine lässige Pose verlangte sein Kopf von seinem Körper. Ein Attitude, man war doch Künstler. Die Beine übereinander geschlagen, gekleidet in Herrenausstatterhosen, die in die Reinigung gehörten. Die Haltung war wichtig. Sie glich der seinem Idol Glenn Gould. Auch war sein Kleidungsstil ein genaues Abbild, aber das war vielleicht Zufall. Dem Aufwachsen mit seinen überalten Eltern, seiner Erziehung geschuldet und hatte vielleicht eher mit seinem Desinteresse an Äußerlichkeiten zu tun. Ein Sakko, stets ein Hemd, T-Shirts besaß er nicht, die Bundfaltenhose mit Bügelfalte, Schnürschuhe. Ein schmächtiger, nein, magerer Körper. Das Gesicht seltsam schief, als hätte ein übermächtiges Etwas mit zwei Pranken hineingelangt und es gewaltsam verzogen. Die gerade Nase ragte nach rechts, der Unterkiefer suchte die Balance nach links. Um nun dem Unterleib, in der Hoffnung auf Rückstrahlung als Gesamtes die Ungezwungenheit zu geben, die Coolness, die er mehr als alles anderes ersehnte, wenigstens als Bild, war es notwendig, alle Kraft auf die zuckenden Hände zu konzentrieren.
Die Hände mit den feingliedrigen Fingern, die nur willig und geschmeidig wurden, wenn er Klavier spielte.
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