BF4: Leistungsfähigkeit & Sucht - ist meine Sucht wirklich ein Problem? (Fallbesprechung)

Ich präsentiere: die erste Fallbesprechung!

Fallbesprechungen als Bonuscontent im Podcast – dieses Format wurde in der Zuhörerumfrage 2024 am häufigsten gewünscht. Also dachte ich: Warum nicht einfach ausprobieren?

Für die erste Fallbesprechung habe ich folgenden Fall ausgewählt:

Hallo, mein Name ist Phil, ich bin 20 Jahre alt und opiatabhängig.

Ich konsumiere seit 3 Jahren Tilidin. Ich war schon bei einer Dosis von 1000 mg Tilidin pro Tag, habe sie allerdings inzwischen auf 200 – 400 mg reduziert. Und das ohne zusätzliche Hilfe, sondern einfach allein.

Und jetzt kommt mein Punkt, ich sehe darin ehrlich gesagt kein Problem. Im Gegenteil, mir geht es mit Tilidin viel besser und ich komme mit meinem Leben besser klar als je zu vor.

Ich habe mein Abitur gemacht, mit einem guten Schnitt ohne wirklich zu lernen. Ich habe einen Minijob, gehe zwei Mal die Woche zum Fußballtraining. Meine Praktika, die ich gemacht habe liefen super.

Ich sehe keinen negativen Einfluss meines Konsums. Mir geht es nicht um Rausch, Tilidin ist eher mein angenehmer Begleiter für den Alltag und hilft mir meiner Meinung nach, meine Leistungsfähigkeit zu verbessern.

Ein Problem habe ich aber trotzdem. Ich möchte eigentlich gerne zur Bundeswehr und weiß, dass dafür immer mal wieder Drogentests anstehen.

Aber sonst – ist meine Abhängigkeit wirklich ein Problem, wenn meine Leistungsfähigkeit dadurch besser ist als ohne?

(Die Fälle sind fiktiv, jedoch aus der Praxis inspiriert)

In dieser Folge erörtere ich den Fall anhand folgender Fragen und freue mich dann mit euch in die Diskussion zu gehen!:  

• Welche Wirkung hat Tilidin auf den Alltag?

• Was sind mögliche Konsummotivationen, wenn es nicht der Rausch bzw. der offensichtlichen Realitätsflucht ist?

• Bundeswehr und Drogenkonsum – passt das zusammen?

• Ist Phils Abhängigkeit ein Problem?