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Folge 256: Der Schlafbanane

Neues aus der französischen Literatur- und Pornoszene! Skandalnudel Michel Houellebecq hat ein neues Buch veröffentlicht: In „Einige Monate in meinem Leben“ schildert er die turbulenten Wochen rund um seine (unfreiwillige?) Hauptrolle in einem Porno. Ob der Erkenntnisgewinn das wenig appetliche Kopfkino wett macht, diskutieren wir im Vorgeplänkel. Außerdem feiern wir Katja Oskamp, die mit Übersetzerin Jo Heinrich den Dublin Literary Award 2023 für „Marzahn, mon amour“ gewonnen hat.

Dann besprechen wir ein Buch, das bei uns einen ganz besonderen Eindruck hinterlassen hat. In „Ein seltsamer Ort“ von Banana Yoshimoto suchen Außerirdische eine abgelegene Kleinstadt heim und verwandeln Leichen in Zombiesklaven. In dieser Umgebung versucht Protagonistin Mimi, ihre verschwundene Schwester zu finden und hofft auf Heilung ihrer kranken Mutter. Klingt nach einer irren Mischung, aber ob die aufgeht? Wir klären das!

Britische Verlagshäuser, what is going on? „Als lebten wir in einem barmherzigen Land“, der neuste Roman der schottischen Autorin A. L. Kennedy, feiert seine Weltpremiere auf Deutsch – was uns freut und gleichzeitig verwundert. Im Buch blickt Lehrerin Anna zurück auf ihre Zeit in einer Aktivist*innengruppe, die von einem V-Mann verraten wurde. Parallel dazu reflektiert eben jener Polizist seine Rolle in der Ermittlung. Ein politisches Buch, das moralische Grauzonen auslotet – das sollte uns eigentlich gefallen, oder etwa nicht?

Eine Gruppe Mütter von verurteilten Mördern trifft sich regelmäßig zu Gesprächsrunden, eine todkranke Frau nimmt die Tochter einer Freundin mit auf einen Roadtrip und ein verzweifelter Mann sorgt sich um Frau, Tochter und Enkelin gleichzeitig: Die 13 Kurzgeschichten in „Stories“ werfen einen genauen Blick auf menschliches Leid. Außerdem geben sie einen guten Überblick über das Schaffen der Autorin Joy Williams, die in ihrer Heimat weitaus bekannter ist als bei uns. Was die Sammlung sonst noch kann, erfahrt ihr natürlich bei uns!