Zum Hauptinhalt springen

Ford Mustang Mach E - Fahrbericht

Auf Stromlinien durch den Norden. Autonom ans Ziel?

Dieser Artikel stammt aus dem Jahr 2023

Irgendwann flatterte eine Anfrage ins Haus, die unsere Ohren spitzen ließ: Ford bot uns die Gelegenheit, den vollelektrischen Mustang Mach-E Premium auf Herz und Nieren zu prüfen – mit besonderem Fokus auf die fortschrittliche BlueCruise-Technologie. Für unseren erfahrenen Pressetestfahrer, dessen automobiler Träume schon immer von einem Mustang beflügelt wurden, kam dieses Angebot einer kleinen Sensation gleich. Dass es sich dabei um einen reinrassigen Stromer handelte, verlieh der Sache noch eine zusätzliche Würze.

Als der sportliche Amerikaner dann im Oktober 2023 vor unserer Redaktion in Stade vorfuhr, war die Aufregung greifbar. Wir gingen bewusst ohne allzu große Erwartungen in diese Testtage. Der Mustang Mach-E war erst das zweite Elektrofahrzeug, das wir überhaupt unter die Lupe nahmen, und so ließen wir uns bereitwillig auf dieses neue Kapitel der Mobilität ein. Unser primäres Ziel war es, herauszufinden, wie sich der elektrische Mustang im Alltag schlägt – ob beim täglichen Pendeln, auf längeren Strecken oder bei den typischen Herausforderungen des Lebens.

Eine kleine Anekdote, die uns zum Schmunzeln brachte und gleichzeitig die Innovationskraft des Mach-E unterstrich, war das integrierte Soundsystem. Es simulierte auf Wunsch einen traditionellen Motorklang, der sich sogar an den gewählten Fahrmodus anpasste. Eine ungewohnte, aber im Nachhinein durchaus faszinierende Erfahrung, die zeigte, wie Ford die Brücke zwischen Tradition und Moderne schlägt.

Design & Erste Begegnungen

Schon beim ersten Anblick des Ford Mustang Mach-E Premium auf dem Hof unseres Verlags in Stade zog er die Blicke auf sich. Obwohl er mit der klassischen Mustang-Silhouette brach und in die Welt der Crossover-SUVs eintauchte, blieben unverkennbare Designelemente der Ikone erhalten. Die markante Front mit dem angedeuteten Kühlergrill und den scharf gezeichneten LED-Scheinwerfern, die in der Dämmerung den Weg wie Augen leuchteten, weckten sofort Assoziationen mit dem legendären Pony Car. Das dynamisch abfallende Dach und das coupéhafte Heck verliehen dem Elektro-Mustang eine moderne und sportliche Note, die in unserem eher beschaulichen Landkreis durchaus für Aufsehen sorgte.

Tatsächlich blieben neugierige Blicke von Passanten nicht aus. An der Ladestation in der Nähe der Stader Altstadt kamen wir mit einem älteren Herrn ins Gespräch, der sich an seinen eigenen Mustang aus den 70er-Jahren erinnerte und dem neuen Modell anerkennend nickte. "Zeiten ändern sich", meinte er schmunzelnd, "aber ein Mustang bleibt eben ein Mustang." Auch an der Ampel in Buxtehude ernteten wir fragende und bewundernde Blicke – der Elektro-Pionier mit dem berühmten Namen schien die Gemüter zu bewegen.

Besonders ins Auge fielen uns die aerodynamisch optimierten Leichtmetallräder und die elegant integrierten Türgriffe. Die fließenden Linien des Fahrzeugs wirkten wie aus einem Guss, und man spürte, dass hier Form und Funktion Hand in Hand gegangen waren. Die LED-Matrix-Scheinwerfer erwiesen sich bei unseren abendlichen Fahrten über die Landstraßen des Alten Landes als wahre Lichtkunstwerke, die die Umgebung taghell ausleuchteten, ohne andere Verkehrsteilnehmer zu blenden.

Innenleben & Bedienungs-Komfort

Das Öffnen der Fahrertür des Ford Mustang Mach-E Premium offenbarte eine einladende und modern gestaltete Kabine, die uns auf Anhieb positiv überraschte. Anders als man es vielleicht von einem Sportwagen-Erben erwartet hätte, empfing uns eine Atmosphäre von angenehmem Luxus und durchdachter Funktionalität. Die Premium Polsterung in Lederoptik fühlte sich nicht nur hochwertig an, sondern bot auch auf längeren Strecken einen ausgezeichneten Sitzkomfort.

Ein besonderes Augenmerk fiel auf das großzügige Informationsdisplay, das sich nahtlos in das Armaturenbrett einfügte. Im Gegensatz zu manch anderem Testwagen, dessen digitale Welten uns mit einer Flut an Informationen zu überwältigen drohten, präsentierte sich das System im Mustang Mach-E erfreulich übersichtlich und intuitiv bedienbar. Die wichtigsten Funktionen waren schnell gefunden, und die Menüführung erwies sich als logisch und wenig verschachtelt – ein echter Pluspunkt im stressigen Alltag.

Die Materialauswahl im Innenraum wirkte durchweg wertig. Das Armaturenbrett war mit Einsätzen im Carbon-Dekor versehen, die einen sportlichen Touch verliehen, ohne dabei aufdringlich zu wirken. Der schwarze Dachhimmel aus Webstoff trug zu einer angenehmen, fast schon cocoonartigen Atmosphäre bei. Die Ambientebeleuchtung mit ihren multicolor LEDs erlaubte es uns, die Innenraumstimmung nach unseren individuellen Vorlieben anzupassen und sorgte besonders in den Abendstunden für ein stilvolles Ambiente.

Auch an praktischen Details mangelte es nicht. Die induktive Ladestation für mobile Endgeräte in der Mittelkonsole erwies sich als äußerst nützlich, und die zahlreichen Ablagefächer boten genügend Platz für all die kleinen Dinge, die man unterwegs so braucht. Insgesamt hinterließ das Interieur des Mustang Mach-E einen sehr positiven Eindruck – eine gelungene Mischung aus modernem Design, hochwertigen Materialien und einer Bedienung, die nicht mit Rätseln aufwartete, sondern den Fahrer intuitiv unterstützte.

Auf der Straße – Das Abenteuer Fahrt

Im urbanen Dschungel von Stade zeigte der Ford Mustang Mach-E Premium seine agile Seite. Mit einem überraschend kleinen Wendekreis manövrierten wir mühelos durch enge Gassen, und die sofort abrufbare Leistung des Elektromotors machte das Stop-and-go zum Kinderspiel. Der Unterschied zu einem Verbrenner war hier deutlich spürbar – kein Zögern, keine Schaltpausen, einfach nur nahtloser Vortrieb.

Auf der Landstraße entpuppte sich der elektrische Mustang als angenehmer Reisebegleiter. Das Fahrwerk bot einen gelungenen Kompromiss zwischen Komfort für längere Strecken und einer überraschenden Agilität in Kurven. Besonders in Erinnerung blieb uns die Fahrt zurück vom Heidepark Soltau nach einer stimmungsvollen Halloween-Party. Als der Abend in leichten Regen und Niesel überging und die Landstraßen durch bewaldetes Gebiet führten, konnten wir uns voll und ganz auf die unterstützende Technologie des Mach-E verlassen.

Hier spielte insbesondere die Ford BlueCruise Technologie in Kombination mit den anderen Assistenzsystemen ihre Stärken aus. Das Fahrzeug schien Gefahren vorauszusehen, bevor unser menschliches Auge sie überhaupt erfasst hätte. In einer Situation erkannte das System Wildtiere am Straßenrand, die für uns im Dunkeln kaum sichtbar waren. Durch rechtzeitige Warnungen und sanfte Eingriffe trug der Mustang Mach-E maßgeblich zu unserer sicheren Heimreise bei. Dieses Gefühl von Unterstützung und Sicherheit war beeindruckend und trug maßgeblich zu unserer entspannten Ankunft in unserem Verlagsort bei. Die Fahrt mit dem elektrischen Mustang fühlte sich in diesen Momenten nicht nur modern, sondern auch beruhigend sicher an.

Ladestopp & Fahrspaß

Die Testtage mit dem Ford Mustang Mach-E haben unsere Sicht auf die Elektromobilität durchaus beeinflusst, wobei neben dem Umweltaspekt der immense Fahrspaß eine zentrale Rolle spielte. Die beeindruckende Beschleunigung, die ein Elektroauto von Natur aus mitbringt, sorgte immer wieder für ein breites Grinsen im Gesicht des Testfahrers.

Im Vergleich zu einem herkömmlichen Benziner mussten wir den Mustang Mach-E während unserer Testwoche mehrmals mit frischer Energie versorgen. Dabei stellten wir fest, dass die "Tankvorgänge" an den Ladesäulen im Durchschnitt deutlich kostengünstiger waren als das Betanken mit fossilen Brennstoffen. Die im Testbetrieb ohne Weiteres abrufbare Reichweite von rund 500 Kilometern bei vernünftiger Fahrweise erwies sich als absolut alltagstauglich und ermöglichte auch längere Ausflüge ohne ständige Reichweitenangst.

Auch wenn der Umweltschutzaspekt bei der Elektromobilität natürlich eine Rolle spielt, stand für uns während dieser Testfahrt primär die praktische Anwendbarkeit und der Fahrspaß im Vordergrund. Die Technologie des Mustang Mach-E überzeugte in beiden Punkten auf ganzer Linie.

Alltagstauglichkeit & Gepäck-Tetris

Im täglichen Miteinander zeigte der Ford Mustang Mach-E Premium überraschend viele praktische Talente. Die Einkäufe für das Wochenende im Stader Supermarkt ließen sich dank des ausreichend dimensionierten Kofferraums problemlos verstauen. Auch der Besuch bei Freunden im benachbarten Buxtehude gestaltete sich entspannt, da das Einparken in der Innenstadt dank des aktiven Parkassistenten zum Kinderspiel wurde. Die Übersichtlichkeit nach hinten war zwar nicht optimal, aber die Rückfahrkamera und die Einparkhilfe leisteten hier wertvolle Unterstützung.

Beim Beladen des Kofferraums für einen kleinen Ausflug an die Elbe zeigte sich, dass das Kofferraumvolumen für unsere Bedürfnisse vollkommen ausreichte. Auch sperrigere Gegenstände ließen sich dank der breiten Öffnung gut verstauen. Praktische Details wie die elektrische Heckklappe erhöhten den Komfort im Alltag spürbar.

Im Fond des Mustang Mach-E fanden auch Mitfahrer bequem Platz, selbst auf etwas längeren Strecken. Die Beinfreiheit war ausreichend, und die Sitze boten genügend Komfort. Auch an kleinere Ablagemöglichkeiten für Mitfahrer wurde gedacht.

Besonders positiv im Alltag fiel uns die schlüssellose Bedienung auf. Dank Keyless Entry und der Ford Pass App konnten wir das Fahrzeug bequem öffnen und starten, ohne den Schlüssel in die Hand nehmen zu müssen. Auch die Möglichkeit, das Fahrzeug per Türcode zu entriegeln, erwies sich in manchen Situationen als äußerst praktisch. Die induktive Ladestation für Smartphones sorgte zudem dafür, dass unsere mobilen Begleiter stets einsatzbereit blieben. Kleinere Kritikpunkte im Alltag waren vielleicht die etwas eingeschränkte Sicht nach hinten und die Tatsache, dass sich der Kofferraum bei Regen schnell verschmutzte. Insgesamt aber meisterte der elektrische Mustang die Herausforderungen des Alltags mit Bravour.

Sicherheit & Vertrauensfragen

Besonders hervorzuheben ist beim Ford Mustang Mach-E Premium die überzeugende Performance der Assistenzsysteme. Allen voran die Ford BlueCruise Technologie, die uns auf der Langstrecke ein entspanntes und sicheres Fahrgefühl vermittelte. Aber auch die anderen Helfer im Hintergrund agierten unaufdringlich und unterstützten den Fahrer in verschiedenen Situationen, ohne dabei übermäßig korrigierend einzugreifen.

Das Gefühl der Sicherheit im Mustang Mach-E war durchweg positiv. Die Fahrwerksabstimmung vermittelte Stabilität in Kurven, und die Bremsen packten bei Bedarf kraftvoll zu. Die aktiven Sicherheitssysteme wurden während unserer Testfahrten mehrfach aktiv, insbesondere auf der bereits erwähnten Rückfahrt vom Heidepark bei widrigen Wetterbedingungen. Hier trugen sie maßgeblich dazu bei, potenzielle Gefahren frühzeitig zu erkennen und uns sicher nach Hause zu geleiten. Insgesamt hinterließ der Ford Mustang Mach-E in puncto Assistenz und Sicherheit einen sehr vertrauenserweckenden Eindruck.

Das Portemonnaie & die Vernunft

Ein Preis von rund 58.000 Euro für den Ford Mustang Mach-E Premium mag im ersten Moment eine Stange Geld sein. Betrachtet man jedoch, was dieses Fahrzeug zu bieten hat, relativiert sich diese Summe schnell. Neben dem emotionalen Faktor, einen "Mustang" zu fahren – auch wenn er elektrisch ist – überzeugt der Mach-E mit einer umfangreichen Serienausstattung, die in dieser Preisklasse durchaus bemerkenswert ist. Leichtmetallräder, LED-Matrix-Scheinwerfer, das intuitive Informationssystem mit digitaler Instrumententafel, die hochwertige Sensico-Polsterung und nicht zuletzt die fortschrittlichen Assistenzsysteme inklusive Ford BlueCruise rechtfertigen den Preis unseres Testwagens unserer Meinung nach absolut.

Ein Auto ist in der Tat eine Anschaffung, die in der Regel über einen längeren Zeitraum Bestand hat. Hierbei spielen nicht nur der reine Kaufpreis, sondern auch die langfristigen Kosten eine Rolle. Im Vergleich zu einem vergleichbar motorisierten Benziner fallen beim Elektroauto typischerweise geringere Wartungskosten an, da weniger Verschleißteile vorhanden sind. Auch die "Kraftstoffkosten" in Form von Strom sind in der Regel deutlich niedriger als die Ausgaben für Benzin oder Diesel – insbesondere bei der Möglichkeit, zu Hause oder an günstigen Ladestationen zu laden.

Potenziellen Käufern des Ford Mustang Mach-E Premium würden wir raten, besonderes Augenmerk auf die bereits serienmäßig enthaltenen Komfort- und Sicherheitsfeatures zu legen. Die BlueCruise-Technologie ist ein echtes Highlight für entspannte Langstreckenfahrten, und die intuitiv bedienbare Infotainment-Einheit macht den Alltag angenehmer. Wer Wert auf sportliches Design und gleichzeitig auf die Vorteile der Elektromobilität setzt, findet im Mustang Mach-E Premium ein überzeugendes Gesamtpaket, dessen Preis angesichts der gebotenen Leistung und Ausstattung durchaus angemessen erscheint.

Das Ende einer Reise

Nach einer intensiven Woche mit dem Ford Mustang Mach-E Premium bleibt vor allem ein Gefühl haften: das Staunen über die Möglichkeiten modernerAutomobiltechnologie. Die Erfahrung des teilautonomen Fahrens mit Ford BlueCruise hat sich tief in unser Gedächtnis eingebrannt. Anfangs noch von einer gewissen Skepsis begleitet, entwickelte sich schnell ein tiefes Vertrauen in die Ingenieurskunst von Ford. Das Gefühl, die Hände vom Lenkrad nehmen zu können und dem Fahrzeug die Kontrolle zu überlassen, erinnerte tatsächlich ein wenig an futuristische Visionen – ein Hauch von Knight Rider auf den norddeutschen Autobahnen.

Der Abschied vom elektrischen Mustang fiel uns nach diesen ereignisreichen Tagen schwer. Gerne hätten wir die Vorzüge dieses vielseitigen Fahrzeugs noch länger genossen. Denn der Mustang Mach-E präsentierte sich als wahrer Allrounder. Ob im täglichen Pendelverkehr, bei Familienausflügen, auf längeren Strecken oder einfach nur beim Genießen des sportlichen Designs und der innovativen Features – dieser Elektro-SUV scheint für viele Lebenslagen der ideale Begleiter zu sein. Er vereint auf gekonnte Weise Fahrspaß und Alltagstauglichkeit, Emotion und Vernunft.

Wer also auf der Suche nach einem modernen Elektrofahrzeug ist, das nicht nur mit beeindruckender Technologie und sportlichem Design überzeugt, sondern auch im Alltag eine gute Figur macht, dem können wir den Ford Mustang Mach-E Premium nur wärmstens empfehlen. Er hat uns gezeigt, dass die Zukunft der Mobilität nicht nur elektrisch, sondern auch faszinierend sein kann.

Kategorie Fahrbericht