prompd-Newsletter | 01.23
Liebe prompderinnen und prompder.
Kaum zu glauben: unser Newsletter geht nun schon ins zweite Jahr! 2022 haben wir unser Medienprojekt prompd.news an den Start gebracht, zunächst den monatlichen Newsletter, dann den prompd-Reader, unser eigentliches Produkt mit noch mehr News über designrelevante Innovation, Forschung und Entwicklung. Im Herbst gestartet, geht in den nächsten Tagen bereits die dritte Ausgabe raus.
Und das bietet dir der prompd-Reader 01|23 auf 16 Seiten:
Ein großes Experteninterview über Biokunststoffe. Wir sprechen über biobasierte Kunststofftypen, deren Rohstoffquellen, über den Aspekt der Abbaubarkeit und ob hier die Lösung des Plastikproblems liegt.
Ein Rundgang durch die Welt der Exoskelette, die derzeit in der Arbeitswelt und Medizin reüssieren und immer mehr auch Designthema werden.
Ein breiter Mix verschiedener News aus der F+E-Community, die Impulse für das Design geben.
Tipps für mehr Knowhow, für Medien, Ausstellungen und schließlich noch eine Statistik mit Aha-Effekt.
Zugegeben, der Reader kostet – aber dafür bekommst du Tech-News aus erster Hand, konzentriert und schnell nutzbar.
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Wir freuen uns übrigens auch auf Feedback. Viel Inspiration wünscht für das prompd-Team
Armin Scharf
Raumfahrt
MEHRWEG-OBERSTUFE
Noch ist „Susie“ nur das Konzept eines mehrfach verwendbaren, multifunktionalen Orbiters, könnte aber vielleicht 2031 zum Erstflug abheben. Präsentiert wurde die Raketen-Oberstufe von der ArianeGroup, würde mit einer Ariane 64 ins All starten und dann wieder senkrecht landen. 12 Meter lang und 25 Tonnen schwer könnte „Susie“ unbemannte Transportaufgaben übernehmen oder auch mit fünf Astronaut*innen unterwegs sein. Der Frachtraum ist satte 40 m3 groß, längere bemannte Flüge wären durch die Ankopplung eines Versorgungsmoduls machbar. „Susie“ ist Teil des Projekts einer Trägerraketenfamilie, das die ArianeGroup und ihre Partner der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) im Rahmen ihrer Initiative NESTS (New European Space Transportation Solutions) vorschlagen.
www.ariane.group (Öffnet in neuem Fenster)
Abb: ArianeGroup
Biomaterialien
KAUTSCHUK TRIFFT CELLULOSE
Die Gummiindustrie nutzt derzeit zur Verstärkung von Kautschukprodukten in der Regel petrochemisch hergestellte Aramidfasern. Mikrofibrillierte Cellulose (MFC) könnte als nachwachsendes Ersatzmaterial dienen, da die Fibrillen sehr steif, leicht und mechanisch stabil sind. Allerdings war es bislang kaum möglich, den MFC-Füllstoff in die hydrophobe Kautschukmatrix einzubringen. Nach zwei Jahren Arbeit gelang es nun dem schweizerischen Duo aus Empa und Dätwyler AG, ein industrielles Verfahren zur Oberflächenmodifizierung von MFC zu entwickeln.
www.empa.ch (Öffnet in neuem Fenster)
Foto: Empa / Daetwyler Schweiz AG
Smart Materials
SELBSTHEILENDE FASERSCHICHTEN
Was lebenden Organismen ganz selbstverständlich gelingt, stellt die Technik vor große Herausforderungen: Das selbsttätige Verheilen nach Beschädigungen. Inzwischen existiert bereits eine Reihe selbstheilender Materialien und Oberflächen, jetzt haben Ingenieurwissenschaftler*innen an der North Caroline State University in Raleigh einen neuen Ansatz speziell für Verbundmaterialien wie GFK oder CFK entwickelt. Typisch ist hier die Delamination von Gewebeschichten nach Schlageinwirkung. Dem Forscherteam gelang es, in das Verbundmaterial feine Muster aus einem thermoplastischen „Reparaturmaterial“ zu drucken und zusätzlich elektrische Heizelemente zu integrieren. Für den Reparaturprozess wird das Bauteil soweit erhitzt, dass das schmelzende Reparaturmaterial delaminierte Schichten wieder „kittet“. Im Labor ließ sich dieser Vorgang über 100 Mal erfolgreich wiederholen, in der Praxis könnten sich auf diese Weise Flugzeugtragflächen oder Windradflügel im Betrieb „selbst heilen“ und so ihre Lebensdauer vervielfachen.
www.ncsu.ed (Öffnet in neuem Fenster)
Foto: NCSU
Mobilität
INDUKTIVES LADEN BEI DER FAHRT
Dass man Batterien auch kabellos, also induktiv laden kann, ist nicht neu. Allerdings beschränkt sich diese Technologie bislang auf wenige Anwendungen. Ab 2025, so der Plan, lässt sich das E-Auto auf einer Teststrecke in Nordbayern während der Fahrt laden. Das Projekt „E|mpower“ nutzt die ERS-Technologie von Electreon und wird federführend vom Lehrstuhl für Fertigungsautomatisierung und Produktionssystematik der Uni Erlangen-Nürnberg betreut. Der ein Kilometer lange Abschnitt soll Leistungen bis zu 70 kW übertragen. Teil des Projektes ist es, einen Standard für den Verbau der zu standardisierten Spulen in die Straße zu entwickeln.
www.faps.fau.de (Öffnet in neuem Fenster)
www.electreon.com (Öffnet in neuem Fenster)
Foto: Electreon
Literatur
DESIGN THINKING ETABLIEREN
Von Jürgen Gehm | Springer Gabler 2022 | 264 Seiten | Euro 64,99
Auch wenn der Hype um Design Thinking etwas abgeflaut ist, bleibt die Methode relevant für die Innovationsentwicklung. Jürgen Gehm, selbst Designer, Ökonom und Führungskraft, zeigt, welchen Impact konsequentes Design Thinking auf die Transformation von Unternehmen hat.
www.juergengehm.de (Öffnet in neuem Fenster)
Der nächste prompd-Newsletter erscheint Ende Februar.