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Liebe Pfefferhasis und Newsletter-Mäuse,

letzte Woche ging es im Newsletter darum, Gesprächssituationen zu reflektieren und zu bewerten, um entsprechend Handlungsoptionen abzuleiten. Um die soll es heute gehen. Falls ihr letzte Woche verpasst habt, lest hier nochmal nach (Öffnet in neuem Fenster).

Handlungsoption 1: Nachfragen

Nachfragen ist eine nicht konfrontative Möglichkeit, das Gespräch zu steuern und hilft Zeit zu gewinnen, um eine mögliche Reaktion zu überlegen. Außerdem können wir so eine substanzlose Äußerungen auf ihren Gehalt hin überprüfen, bzw. unser Gegenüber auffordern, die eigene Position zu erklären. Bedenkt aber auch: Wer fragt, muss auch damit rechnen, eine Antwort zu bekommen und so öffnet das Nachfragen unter Umständen Sprechräume für das Gegenüber.

Handlungsoption 2: Entdramatisieren

Manchmal ist es zielführend, bewusst überspitzte Bedrohungsszenarien zu entlarven, Zahlen ins richtige Verhältnis zu setzen und die Diskussion auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen. Wenn unser Gegenüber emotionalisierende und dramatisierende Szenarien entwirft, können wir darauf ruhig und sachlich reagieren und so ent-dramatisieren.

Handlungsoption 3: Minimalkonsens finden

Wir können unserem Gegenüber eine Art „Minimalkonsens“ anbieten, um eine konfrontative Diskussion zu entschärfen. „Wir sind uns einig, dass die aktuelle Politik wenig für die Menschen tut und dass sich etwas ändern muss.“ Manchmal hilft es auch, auf geteilte Werte zu verweisen, sofern es denn welche gibt.

Handlungsoption 4: Von Sach- auf Beziehungsebene wechseln

Gerade in der Diskussion mit Menschen, die uns wichtig sind, bzw. zu denen wir eine gute Beziehung erhalten möchten, bspw. im Familienkreis, kann es helfen, die abstrakte Diskussion auf die Beziehungsebene zu leiten. So können wir den Bezug unseres Gegenübers zum Thema ergründen, dessen Motivation herausfinden und auch zeigen, dass uns die Person am Herzen liegt, uns nicht egal ist, was sie denkt.

Handlungsoption 5: Andere einbeziehen

Möglicherweise hilft es, andere Personen in die Diskussion einzubeziehen. Beispielsweise können wir Arbeitskolleg*innen ansprechen: „Siehst du das auch so?“ oder „Was denkst du darüber?“ So kommen wir aus der direkten Konfrontation heraus und machen klar, dass das Gespräch keine „Privatsache“ ist.

Handlungsoption 6: Grenze ziehen

Wenn Grund- und Menschenrechte abgelehnt werden oder wir das Gefühl haben, dass das Gegenüber kein Interesse an anders lautenden Perspektiven hat, kann auch ein Gesprächsabbruch angemessen sein. Idealerweise begründen wird das, z.B. so:

  • „Ich möchte das Gespräch nicht weiterführen. Ich habe nicht den Eindruck, dass du an einem sachlichen Austausch interessiert bist.“

  • „Ich habe dich jetzt mehrmals etwas gefragt und du gehst darauf nicht ein. Ich beende die Diskussion jetzt.“

  • „Stopp! Das was du sagst, ist menschenverachtend. Ich möchte nicht weiter mit dir darüber sprechen.“

Ich hoffe wie immer, euch damit was Hilfreiches zu liefern. Über Feedback, Fragen und Anregungen freue ich mich weiterhin.

Im Wochenrückblick geht es u.a. um einen Brandanschlag auf eine queere Bar in Rostock, Suizide von Frauen im Sudan, das Verbot des Palästinenserhilfswerk UNRWA in Israel und das Inkrafttreten des Selbstbestimmungsgesetzes.

Da heute der erste Sonntag im Monat ist, steht auch wieder eine Buchverlosung unter allen Steady-Supporter*innen an. Im November hat Christoph M. (Zwergkaninchen) gewonnen und bekommt von mir den Sammelband „Worte in finsteren Zeiten – Texte, die Hoffnung machen“ (Öffnet in neuem Fenster) zugeschickt.  

Wochenrückblick und Newsletter machen nun zwei Wochen Pause. Ich brauche Zeit für die Renovierung meiner Wohnung und Mitte November besuche ich meine Eltern für ein paar Tage. Am 24. November geht es weiter wie gewohnt. Bis dahin, passt gut auf euch und aufeinander auf

Ulla

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