Zum Hauptinhalt springen

Wo bleibt die Umschulungsrevolution?

Ein Kommentar:

VW und Ford treten ihre Arbeiter*innen mit Füßen und der Staat schaut zu

Die Kapitalist*innen saugen sie aus! Ihnen ist egal, ob sie ihr ganzes Leben geschuftet haben. Sind sie nicht mehr von Nutzen, werden sie aussortiert.

Die beiden Konzerne wollen tausende Arbeitsplätze streichen. Das war erwartbar und es wird noch weitere Kündigungen und Werksschließungen geben.

Dagegen gibt es zwei Ansätze, die verhindern, dass abertausende Menschen in Deutschland arbeitslos werden.

1. Vergesellschaftung: Massenhafte Arbeitslosigkeit wäre vermeidbar, wenn Großkonzerne enteignet würden.
Durch Vergesellschaftung würden sie dann in eine "Gesellschaft öffentlichen Rechts" überführt. Die Angestellten würden gemeinsam verwalten, gestalten und entscheiden. Profitgier und Korruption würden so eine Absage erteilt. Gemeinsinn und gegenseitige Solidarität wären dann sinnstiftende und handlungsleitend.

2. Umschulungsrevolution: Der (Sozial)Staat ist gefragt.
Um Massenarbeitslosigkeit und darauffolgende Armut zu verhindern, muss die Regierung umgehend ein Paket für eine Umschulungsrevolution verabschieden. Mittels staatlicher Subventionen muss ein großangelegtes Umschulungsprogramm auf den Weg gebracht werden. So kann es Arbeiter*innen ermöglicht werden, aus Zerstörerbranchen abzuwandern.

Die Zahlen zeigen, während hunderttausende Jobs in den Industrien der Erneuerbaren Energien, in Handwerksberufen sowie in Sozial- und Pflegeberufen fehlen, stecken ebenso viele Arbeiternehmer*innen in Zerstörerindustrien fest.

Die Zahl der unbesetzten Arbeitsplätze in Deutschland (Öffnet in neuem Fenster)betrug 2022 ca. 844.000, darunter eine Fachkräftelücke von ca. 533.000. (Öffnet in neuem Fenster) Tendenz weiterhin steigend, nichts zuletzt aufgrund der nötigen Energiewende, muss mit weiteren hunderttausenden unbesetzten Stellen gerechnet werden. So fehlen allein in der Solar- und Windenergiebranche derzeit mehr als 210.000 Fachkräfte (Öffnet in neuem Fenster). Aber auch die unbesetzten Stellen in der Sozialen Arbeit, der Sozialpädagogik oder in Erziehungsberufen und Altenpflege sind mit ca. 26.500 unbesetzte Stellen (Öffnet in neuem Fenster)immens hoch.

Dem gegenüber stehen ca. 786.000 Arbeitsplätze in der Autoindustrie (Öffnet in neuem Fenster), 100.000 Arbeitsplätze in der Luft- und Raumfahrtindustrie (Öffnet in neuem Fenster) oder ca. 18.000 Arbeitsplätze in der Kohleindustrie (Öffnet in neuem Fenster). (Zahlen aus 2021)

Der Arbeits- und Fachkräftemangel ist nicht nur eine quantitative Angelegenheit. Solange Menschen in Arbeitsverhältnissen festhängen, die planetare Lebensgrundlagen zerstören, ist eine politische Agenda, die dies nicht forciert, fehlgeleitet.

Es braucht dringend eine Umschulungsrevolution, die Zerstörerbranchen und Quietschentchen-Industrien schnellstmöglich und sozialverträglich schließt und den Arbeiter*innen neue Zukunftsperspektiven bietet, die zugleich der Anker für eine sozialökologische Revolution sein werden.

Du hast Gedanken dazu? Lass gerne ein Kommentar dazu hier.


Kategorie Tagesaktuell + Kommentar

0 Kommentare

Möchtest du den ersten Kommentar schreiben?
Werde Mitglied von PfaffBlog und starte die Unterhaltung.
Mitglied werden