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Bitte nur Bares

Wisst Ihr, was mich an der Gastronomie ärgert? Dass es so viele schwarze Schafe gibt. Oder soll ich Schwarzgeldschafe sagen? Nehmen wir ein Restaurant in Gütersloh. Wir fragen nach der Rechnung – und bekommen das:

Darauf sagen wir, dass wir mit Karte bezahlen wollen. Nee, sagt der Wirt ganz frech, ihm sei Bares lieber. Und bedankt sich für unsere Unterstützung. Wofür? Na dafür, dass wir ihm Geld gegeben haben, dass er jetzt vermutlich nicht versteuern wird. Denn diese 42 Euro werden wahrscheinlich in keiner Buchhaltung auftauchen. 

Das Restaurant gibt es seit 1980. Ich frage mich, wie viel Geld seither am Finanzamt vorbei gewirtschaftet worden sein könnte. Und ich frage mich auch, ob der Inhaber in den vergangenen Jahren Coronahilfen bekommen hat. Die fallen nämlich nicht aus dem Himmel, sondern werden von Steuerzahlern finanziert. Von so einer wie mir, und wahrscheinlich auch von so einem oder einer wie dir. Genau so wie Schulen, Straßen, Krankenhäuser und noch viel mehr. 

Die gleiche Frage stelle ich mir nochmals wenige Wochen später in Berlin: Dort bekommen wir von einem kleinen Gastrobetrieb nur eine handschriftliche Rechnung, dürfen aber immerhin mit Karte bezahlen. So wird zumindest eine Zahlung dokumentiert. Anders in der sündhaft-teuren Bar danach: Zwar auf Büttenpapier, aber auch handschriftlich kommt dort die Rechnung. Versehen mit dem Hinweis: Wir nehmen nur Bargeld.

Apropos Berlin – kennst du die Stadt gut?

In Berlin waren wir ja alle schon einmal. Oder auch mehrmals. Oder sogar schon sehr oft, so wie ich. Denn in Nicht-Corona-Jahren bin ich hier mindestens dreimal im Jahr beruflich. Zuletzt war ich Ende Juni da, und zwar in Berlin-Grünau. Hast du davon schon einmal gehört? Berlin-Grünau liegt im Südosten, quasi auf der Stadtgrenze. Dass man hier in der Hauptstadt ist, sieht man allerdings nicht. Grünau wirkt eher wie ein beschauliches Dorf mit einigen gepflegten Villen und Privatwegen zur Dahme, die den Stadtteil von Treptow-Köpenick trennt. Hier ist die älteste Sportstätte der Stadt, nämlich die Regattabahn. Auf ihr wurden schon die Olympischen Spiele ausgetragen. Außerdem gibt es hier ein nettes, kleines ukrainisches Restaurant. Dort musste ich auch bar bezahlen – weil es noch kein Kartenterminal gibt. Aber ich habe eine anständige Rechnung bekommen. Geht doch. Wenn man will.

Solltet Ihr jemals in Berlin-Grünau übernachten müssen: Das Green City Hotel hat zwar ein etwas merkwürdiges Publikum. Aber die Zimmer sind sauber, die Matratze ist hart, nachts ist es ruhig, und es ist sogar eine Küchenzeile im Zimmer. Nur in die Stadt fahrt Ihr von hier lang.

Termine, Termine

Bis ganz bald, genießt den Sommer

Bettina