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Der sogenannte Dosenöffner

Herzlich Willkommen zurück bei Ol’ Dirty Basketball. Reden wir heute mal über Dreier.

Manchmal stolpert man über eine Zahl, die so wild ist, dass man sie direkt weiterverwerten muss - Shoutout an dieser Stelle an Zach Lowe, schnüff!

https://x.com/ZachLowe_NBA/status/1894021881205850279 (Öffnet in neuem Fenster)

Nach seiner nächsten Gala gegen Boston Donnerstagnacht steht Beasley über die Saison jetzt bei 4 getroffenen Dreiern pro Spiel und einer Quote von 42,5%. Er trifft die meisten Dreier der Liga pro 36 Minuten (5,2) und pro 100 Ballbesitzen (7!) und die drittmeisten pro Spiel hinter Stephen Curry und Anthony Edwards, obwohl er bloß 27,4 Minuten pro Partie auf dem Court steht. Das ist alles nicht so schlecht für einen Spieler, der aktuell auf einem Einjahresvertrag über 6 Mio. Dollar unterwegs ist.

Für diesen kleinen Markt gab es Gründe. Beasley hat eine kriminelle Vorgeschichte. (Öffnet in neuem Fenster) Beasley wurde über die letzten Jahre ziemlich durchgereicht, weil er zwar immer werfen konnte (fairerweise: ganz SO gut bisher auch noch nicht), defensiv aber angreifbar war - und weil der Markt vergangenen Sommer einigermaßen katastrophal aussah und kaum Teams Geld übrig hatten. Vergangene Saison spielte er auf einem Minimum. Jetzt eben 6 Mio. - und dann sehen wir mal, was die kommende Offseason bringt.

In der Zwischenzeit jedenfalls nimmt Beasley mit einigen anderen zusammen (insbesondere Tim Hardaway Jr. und Tobias Harris) in Detroit die Rolle des Dosenöffners ein. Der Höhenflug der Pistons liegt primär an Cade Cunningham, klar. Dessen Verbesserung wiederum liegt nicht zuletzt an den Veteranen um ihn herum, und an deren Wurffähigkeiten. Niemand kreierte über die vergangenen Jahre Platz für Cade, schüchterte Defensiven mit seinem Off-Ball-Game ein. Insbesondere Beasley tut genau das, wovon Detroit und gerade Cade so massiv profitieren - ein überragendes Offensiv-Team sind die Pistons immer noch nicht (114er Offensiv-Rating), in den Cade-und-Beasley-Minuten steigt dieser Wert aber immerhin schon auf 117, und der Pfeil zeigt derzeit steil nach oben.

Noch in der vergangenen Saison hätte dieser Angriff wahrscheinlich nur aus dem Pick&Roll bestanden, während die drei anderen Pistons irgendwo stehend über ihr Portfolio nachgedacht hätten:

https://x.com/DreamHoopz/status/1895158898157338675 (Öffnet in neuem Fenster)

Es kann helfen, talentierten Spielern spezialisierte Veteranen an die Seite zu stellen, selbst wenn diese vielleicht nicht Teil der Team-Vision für die nächsten fünf Jahre sind, selbst wenn sie vielleicht, wenn eines Tages die Playoffs losgehen, nicht mehr ganz so wertvoll sind wie in der Regular Season.

Was uns zu den Magic führt.

Ja, sie unternahmen in der Offseason einen Versuch mit Kentavious Caldwell-Pope, der ein besserer Spieler ist als Beasley, auch wenn er derzeit keine bessere Saison spielt und seine Offense irgendwo in Denver hat liegen lassen. Nein, es gibt keine Regel, die besagt, dass ein junges Team nur einen Veteranen haben darf oder dass während der Saison, wenn ein Problem so offensichtlich ist, nicht auch noch mal nachgebessert werden kann, was die Magic vor der Trade Deadline bekanntlich wieder einmal nicht machten.

Detroit und Orlando duellierten sich über die vergangenen Jahre in Sachen Negativ-Spacing, in Sachen “wie machen wir es unseren jungen Ballhandlern so schwer wie möglich?” - in dieser Saison gewinnt Orlando, es ist auch kein Contest mehr. Die Team-Dreierquote der Magic beträgt 30,8%, Platz 30 in der NBA, volle 3 Prozent-Punkte hinter Platz 29. Das ist … schlecht. Und es wird noch schlechter: Die durchschnittliche Dreierquote aller NBA-Spieler in 24/25 liegt bei 35,8% - die BESTE Dreierquote eines Spielers aus der aktiven Magic-Rotation liegt bei 34,3% (Cole Anthony). Diesen Satz bitte noch einmal lesen. Das sollte in der NBA-Welt im Jahr 16 A.S. (After Steph) eigentlich nicht möglich sein?!

Nun, ist es aber. Die Konsequenz lautet, dass Detroit in dieser Spielzeit offensichtlich einen großen Schritt nach vorn macht, während Orlando in Phasen zwar ebenfalls richtig gut aussah (wir erinnern uns an die Wagner-Festspiele im November), unterm Strich aber auf der Stelle tritt und wohl im Play-In landen wird.

Und nein, Beasley hätte wahrscheinlich nicht im Alleingang alles verändert oder dafür gesorgt, dass sich die Wagners, Banchero-Paule oder Jalen Suggs nicht verletzen. Aber ein Spieler seiner Bauart hätte den Magic mit zumindest diesem Problem sehr helfen können, selbst wenn es nur für ein Jahr gewesen wäre. Vielleicht ja dann im nächsten Sommer.

THE PLUG

Podcasts! Korbjäger gab’s in dieser Woche gleich dreimal. Eine Mailbag-Folge vom Montag sowie die heutige SorTierung der Eastern Conference findet ihr bei Patreon (Öffnet in neuem Fenster), am Dienstag haben wir auf dem öffentlichen Feed die Western Conference sorTiert.

Die Folge könnt ihr euch z.B. hier zu Gemüte führen:

https://www.youtube.com/watch?v=uXVFhCTiF24 (Öffnet in neuem Fenster)

Geschrieben wurde auch:

Schon länger im Kasten sind außerdem zwei Artikel für das neue Got Nexxt Magazin. Es erscheint Ende März. Es geht um Michael Jordan. (Öffnet in neuem Fenster) Der vor allem für seine Hauptrolle in “Space Jam” bekannte Zigarrenfreund war irgendwann in den 90ern wohl auch ein ganz guter Basketballspieler.

SOUNDTRACK

https://www.youtube.com/watch?v=5eysL68IoTI (Öffnet in neuem Fenster)

Bis zum nächsten Mal!