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Schere, Stein, Papier: Blog schlägt Webinar!

Das Webinar ist tot, es lebe der Blog! Moment - der Blog? War das nicht dieses Medium das seit ein paar Jahren völlig aus der Mode gekommen ist?

Versetzen wir uns zurück in den März 2020. Der erste LockDown wurde beschlossen und neben existenziellen Ängsten beschäftigen sich viele Selbstständige auch mit der Frage der sich nun bietenden Möglichkeiten. Ganz ähnlich lief es auch bei mir. Die Idee, eine Physioakademie zu gründen, reifte schon längere Zeit, doch nun schaffte der LockDown vorübergehend zeitliche Kapazitäten zur Planung und bot eine weitere, bislang nur beiläufig beachtete Möglichkeit: Webinare!

Großartige Idee - wir werden die Physio-Welt der deutschsprachigen Berufsanfänger erobern! Ein Markt der kaum erschlossen scheint und nur auf uns wartet.

Rückblickend betrachtet sachlich nachvollziehbar, wenn auch mal wieder etwas über-euphorisiert. Das große Problem der Webinare: es macht einfach viel weniger Spaß!

Den ausbleibenden Spaßfaktor während der ersten Veranstaltungen schob ich noch auf die neue Situation. Auch der Versuch, über technisch immer professionelleres Equipment mehr Freude zu schaffen, scheiterte kläglich. Zwar kam es durch Nachfragen eurerseits immer wieder zu Dialogen, nichts desto trotz bleiben sämtliche soziale Komponenten einer Unterrichtssituation, die mir offline so viel Spaß bereiten, online völlig auf der Strecke.

Was also tun? Webinar-Konserven zum zeitlich ungebundenen Abruf anbieten? Ein geleckter Vortrag, ohne auch nur ein einziges Mal durch eine interessierte Zwischenfrage abzuschweifen und Anekdoten zum besten zu geben? Ohne die Möglichkeit, direkte Klärungsfragen stellen zu können? Das klingt nicht nur wenig qualitativ, das hat auch nur einen geringen Unterhaltungswert für beide Seiten.

Wir kehren dem Medium Webinar somit den Rücken! Einem Medium das spätestens seit dem ersten LockDown komplett durch die Decke geschossen ist. Scheint erstmal total bescheuert, aber schließlich sind wir doch medizinische Handwerker. Ein Physiotherapeut möchte Haptik. Die sollt Ihr auch in unseren Seminaren bekommen.

Trotzdem verfolge ich weiterhin den Ansatz, dass Behandlungserfolge und ein durchdringendes fachliches Verständnis immer Hand in Hand gehen. Nur wenn Ihr das Problem in seiner Ursächlichkeit erkennt, über die damit verbundenen Pathomechanismen wisst, ein klares physiologisches Verständnis zum Ziel und Kenntnisse über den Weg des Körpers von A nach B habt, nur dann seid Ihr auch in der Lage, dem Patienten zielgerichtete Hilfestellung zu leisten.

Die revolutionäre 2020-Technik weicht einem alten Schinken, der 1990 an den Start ging und mittlerweile sogar ISSNs (Öffnet in neuem Fenster) von der Deutschen Nationalbibliothek (Öffnet in neuem Fenster) zugeteilt bekommt. Aber Retro geht doch schließlich immer. Im Blog wollen wir Euch künftig auch außerhalb von Seminaren mit Wissen versorgen.

Hin und wieder ein Denkanstoß, ein wenig fachliches Entertainment, aber auch fundierte Erkenntnisse mit wissenschaftlicher Evidenz erwarten Euch von nun an im wöchentlichen Rhythmus. Ihr könnt gespannt sein, denn wir sind es selbst auch!

Euer Niklas

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