Fledermäuse: Ein Leben kopfüber
Hallo,
im heutigen Newsletter geht es um ganz tolle Tiere, und zwar um Fledermäuse!
In Filmen oder Büchern ist ja oft die Rede davon, dass Fledermäuse sich in Vampire verwandeln würden. Das ist in Geschichten spannend, aber ist natürlich nur erfunden. Außerdem: Es gibt viele verschiedene Fledermausarten in Europa, aber alle sind absolut harmlos für uns Menschen! Denn unsere Fledermäuse hier fressen nur Insekten. Hier wird eine kranke Fledermaus mit Heuschrecken gefüttert:
Wenn man also eine Fledermaus sieht, oder sogar welche am Haus hat, ist das eine gute Sache. Denn sie sorgen dafür, dass uns viel weniger Stechmücken pieksen.
Gemütlicher Start ins Jahr
Fledermäuse starten gemütlich ins Jahr, denn von November bis Februar halten die meisten Arten Winterschlaf. Das haben sie mit anderen Tieren gemeinsam, zum Beispiel mit Igel oder Bären.
Winterschlaf ist für die Fledermäuse sehr wichtig. Im Winter gibt es kaum Insekten zum essen, sie müssen also Energie sparen. Deshalb schlafen sie einfach eine lange Zeit. Der Herzschlag wird langsamer, die Atmung auch. Außerdem sinkt die Körpertemperatur ab. Wären sie wach, würden sie ganz schön frieren, im Schlaf stört die das aber nicht.
Um zu schlafen, ziehen sich Fledermäuse gerne in Höhlen zurück, in alte Bergwerkstollen oder ruhige Gebäudeteile. Wichtig ist ihnen, dass es trocken und frostfrei ist, damit sie in Ruhe Winterschlaf machen können. In diesen Winterquartieren leben Männchen und Weibchen zusammen, in den Sommerbehausungen leben sie nach Geschlechtern getrennt. So sieht es aus, wenn sie in Gruppen schlafen:
Im Frühjahr wachen sie auf
Im März oder April wachen die Fledermäuse wieder auf und freuen sich, dass es wieder genug Futter gibt. Sie stärken sich und futtern sich das Gewicht wieder an, das sie im Winterschlaf verloren haben. Jetzt ist es Zeit für einen Umzug: Sie suchen sich Sommerquartiere!
Zeit für Babies
Jetzt werden die Weibchen schwanger, und wie das passiert, ist ungewöhnlich: Männchen und Weibchen haben sich schon im Herbst gepaart. Dann hat das Weibchen aber erst einmal über den Winter geschlafen. Erst wenn sie wieder aus dem Winterschlaf aufwacht, beginnt ihr Bauch zu wachsen.
Um sich gemeinsam um die Kinder zu kümmern, schließen sich die Mamas zu Gruppen zusammen. Die Fledermausjungen sind nach der Geburt ganz winzig, wiegen am Anfang nicht einmal zwei Gramm und sehen irgendwann so aus:
Sie wohnen in einer Hauttasche ihrer Mütter und werden dort gesäugt. Nach 4-5 Wochen sind sie erwachsen genug, um eigenständig nach Insekten zu jagen und in eigenen Gruppen zusammenzuleben.
Sehen mit den Ohren
Fledermäuse hängen super gern auf dem Kopf. Für uns Menschen fühlt sich das über längere Zeit unangenehm an, für Fledermäuse ist das aber sehr gemütlich. Schon direkt nach der Geburt können sich die Jungtiere kopfüber hinhängen.
Besonders auffällig sind an Fledermäusen ihre seltsam aussehenden Nasen und Gesichter. Fledermäuse sind nicht blind, aber wenn es dunkel ist, helfen ihnen ihre Augen nicht so gut. Und da sie nachtaktiv sind, sind sie viel im Dunkeln unterwegs. Also sind ihre Ohren das wichtigste Sinnesorgan. So kann das aussehen:
Oder so:
Wenn Fledermäuse fliegen, stoßen sie ständig sehr hohe Rufe aus. Alle Objekte geben dann ein Echo zurück, jedes klingt etwas anders. Dadurch wissen sie, was in der Umgebung ist. Damit können sie sogar winzige Insekten entdecken. Sie erkennen mit dem Echo aber auch große Bäume und Gebäude, denen sie deshalb im schnellen Flug gut ausweichen können.
Wir Menschen können die Rufe der Fledermäuse nicht hören, weil sie zu hoch für unsere Ohren sind. Forscherinnen und Forscher benutzen technische Geräte, um diese Fledermausrufe aufzeichnen zu können.
Was ist denn nun mit den Vampiren?
In Süd- oder Mittelamerika gibt es aber auch Fledermäuse, die Blut mögen. Sie heißen deshalb Vampir-Fledermäuse, verwandeln sich aber natürlich nicht. Mit kleinen scharfen Zähnen ritzen sie in die Haut von Vögeln oder Kühen und lecken das herauslaufende Blut auf. Bei uns gibt es solche Fledermäuse aber nicht.
Fliegende Hunde
Enge Verwandte von Fledermäusen sind die sogenannten Flughunde. Sie heißen so, weil ihr Gesicht ein bisschen an kleine Hunde erinnert. Sie leben in Australien, in Afrika oder Asien und sie liiiieben Obst, mögen aber auch Nektar und Blätter. Sie sind Vegetarier, können ganz schön groß werden und sehen so aus:
Aufgabe für Forscherinnen und Forscher
Jetzt weißt du ja ganz schön viel über Fledermäuse. Deshalb hier meine Aufgabe an dich, vielleicht helfen dir auch deine Eltern oder Geschwister dabei:
Finde 3 Arten heraus, die in Europa leben.
Wie groß wird die kleinste Fledermausart, die es bei uns gibt?
Bestehen die Flügel aus Federn oder Haut?
Finde heraus: Gibt es bei dir in der Nähe Fledermäuse? Oder Fledermauskästen?
Auflösung der letzten Aufgabe
Hier kommt die Auflösung der Aufgaben aus dem letzten Newsletter über Rekorde:
Was ist das schwerste Insekt auf der Welt?
-> Das ist der Goliathkäfer. Er kann über 100 Gramm schwer werden, wiegt also so viel wie eine ganze Tafel Schokolade.
Welcher Ort ist der heißeste Ort der Erde?
-> Das ist das Death Valley (Deutsch: Tal des Todes) in den USA. Die höchste Temperatur dort wurde 2013 gemessen, es waren 53 °C.
Was ist der höchste Berg auf der Welt?
-> Das ist der Mount Everest. Er ist 8848 Meter hoch. Das ist fast so hoch, wie Flugzeuge fliegen!
Welches Tier schläft täglich am meisten?
-> Die größte Schlafmütze ist der Koala, denn er schläft bis zu 22 Stunden pro Tag. Da er sich nur von Eukalyptus-Blättern ernährt, die nicht viel Energie liefern, ist er immer müde. Außerdem machen sie ihn ein bisschen beschwippst.
Welches Tier hat die meisten Beine?
Das Tier mit den meisten Beinen wurde ganz neu entdeckt: 1306 hat der in Australien in einer Höhle gefundene Tausendfüßer mit dem komplizierten Namen "Eumillipes persephone". Gott sei Dank braucht der keine Schuhe.