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Gediegener Altbau muss gesichtslosem Neubau weichen

33 Apartments entstehen an der Hammer Str. 134

In der zentral gelegenen Ecklage Hammer Straße/ Wörthstraße haben letzte Woche die Abrißbagger ihre Arbeit aufgenommen. Sie reißen einen gediegenen Altbau (Erstbau 1904) ab. Er muss einem, wie man nach dem Anblick der Entwürfe sagen muss, dieser gesichtslosen und austauschbaren Neubauten weichen, wie sich gerade überall in Münster entstehen. Auch wenn das der Bauherr, die NW Bau natürlich anders sieht, der kündigt dort nämlich einen Wohnkomplex als „echten Hingucker" mit „erstklassiger Architektur" an - In direkter Nachbarschaft zu dem alten Schützenhof-Bunker. 33 Apartments sollen dort entstehen, die wohl vor allem für eine junge zahlungskräftige Zielgruppe gedacht sind. Münsters ehemaliger SPD-Vorsitzender Robert von Olberg, der selbst mit seiner Familie im Südviertel lebt, kommentiert den Neubau auf X so: „Mal wieder werden Mikroappartements gebaut, 1- bis 2-Zimmer-Wohnungen, statt bezahlbarer Wohnraum für Familien. Lässt sich halt mehr rausholen. Nicht das erste Mal im Geistviertel in den letzten Monaten. Leider die völlig falsche Prioritätensetzung im Wohnungsbau".

Mit dem Bau, der nach dem Krieg wieder aufgebaut wurde, verbindet sich eine lange Kneipengeschichte, die nun auch zu Ende geht. Zuletzt war die Pizzeria „Squisito" eingezogen, die aber im Geistviertel geblieben ist, und nun am Straßburger Weg im Schatten der Hl. Geistkirche ihre italienischen Speisen anbietet. Lange Jahre residierte dort das Anno 1900, eine Gaststätte, die einen eher zweifelhaften Ruf genoß, und nicht nur ein Treffpunkt der Preußen-Fans war, sondern auch der rechten Szene. (fb)

Foto: Frank Biermann

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