Preussen gelingt Befreiungsschlag im Abstiegskampf nicht
Konkurrenten im Abstiegskampf machen es besser - Münster und Braunschweig tauschen die Plätze
Wenn Du einmal in Deinem Leben mit Sack und Pack zum Flughafen fährst, Deine Reise aber nicht antreten kannst, weil Du weder einen einen gültigen Perso noch einen gültigen Reisepass dabei hast, dann fällt das in die Rubrik „Shit Happens“. Wenn Du 14 Tage später zum Flughafen fährst und sich das so wiederholt, dann muss dafür erst noch eine Kategorie gefunden werden. Im Fußball heißt die: „Darf so nicht passieren, aber ist so passiert“. Egal, jedenfalls werden sich das Umfeld, die Familie und der Freundeskreis schon Sorgen machen, ob da wohl grundsätzlich etwas nicht stimmt. Den Preußen haben in der Heimpartie gegen den Karlsruher SC den Fans so ein Déjà Vu Erlebnis verschafft, auf welches diese lieber verzichtet hätten. Wie schon beim Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig fangen sich die Hausherren ein krass frühes Gegentor ein. Ganze 10 Sekunden dauerte es da hatte Teenager Louey Ben Farhat vom KSC den Ball schon im Preußen-Tor versenkt.
Und danach geriet das Team von Sascha Hildmann ordentlich ins Schwimmen in den nächsten acht bis zehn Minuten. Man durfte sich schon ein wenig wundern, dass sich die sichtlich verunsicherte Truppe, der irgendwie ein richtiger Leader fehlt, noch einmal aufrappelte. Und sich nicht ein durchaus mögliches 2:0 den vorzeitigen k.o. zumindest für diese Partie fing. So retteten sich die Preußen, die wenigstens noch die ein oder andere Torchance durch Joshua Mees, Berti Fridjonsson und Kapitän Marc Lorenz herausspielen konnten, in die zweite Halbzeit.
Und von da an, wurde es anderes Spiel, bedingt auch durch die Einwechslung von Sebastian Mrowca. In dem die Preußen keineswegs wie ein Absteiger aufspielten. Sehr zuverlässig auch in dieser Partie wieder Dominic Schaad, der schon seit etlichen Partien Bestnoten verdient hat. Keeper Johannes Schenk war erneut der Fels in der Brandung, der großen Vedienst an dem Teilerfolg hatte mit seiner hervorragenden Leistung und reihenweise Chancen der Badener parierte. Zum man of the match avancierte einmal mehr Kapitän Marc Lorenz, der in Minute 72 einen Elfmeter sicher verwandelte. Der wuchtig geschossene Elfer fand den Weg vom Pfosten ins Tor. Schiri Robin Baur hatte nach Zuhilfenahme der Fernsehbilder und einem Anstupcer aus dem Keller in Köln ein Handspiel gesehen. Trotz viel Ballbesitz und Dominanz gelang es den Preußen nicht eine wirklich eindeutige Torchance herauszuspielen. Gesucht wird an der Hammer Straße weiter ein Knipser.
In der fast achtminütigen Nachspielzeit war der KSC dem 2:1 dann wieder näher als die Preußen, der im Vorfeld hoch gehandelte Marvin Wanitzke vermochte sich zweimal gut im Strafraum in Szene zu setzen. Es blieb jedoch beim 1.1, das letztlich keiner der beiden Mannschaften wirklich nützt. Den Preußens Rivalen im Tabellenkeller machten es durchweg besser
Das ging schon los mit dem überraschen 2.4 der Braunschweiger am Freitag in Hamburg, setzt sich fort mit einem Sieg des SSV Ulm und einem Sieg der Regensburger gegen den SC Schalke 04. Jedenfalls finden sich die Preußen auf dem Relegationsplatz wieder hinter Eintracht Braunschweig mit nur noch zwei Punkten Vorsprung auf den SSV Ulm, das auf auf dem Abstiegsplatz 17 steht. Psychologisch nicht ganz unwichtig: Die Preußen haben es jetzt nicht mehr selber in der Hand, selbst wenn sie die letzte fünf Spiel gewännen, könnte Eintracht Braunschweig immer noch vor dem Aufsteiger stehen, wenn den Braunschweigern ein ähnliches Kunststück gelänge Am 30.Spieltag steht der 1. FC Köln auf dem Spielplan. Ausgerechnet, der Aufstiegsaspirant. „Da erwartet niemand was von uns,“ so Preußen Coach Hildmann „vielleicht ist das ja unsere Chance. Ansonsten: Wir sind mitten im Leben und nehmen die struggelige Situation an“. (fb)
Foto: Frank Biermann