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Arbeitstitel: Der moderne Schiller

Einführung

Endlich ein bisschen Sonne. Sonne, die Kraft bringt. Sie macht zwar die Kassen nicht voll, zahlt die neuerlichen Schulden nicht, aber sie gibt Kraft. Kraft, die Last loszuwerden. Wenigstens die der Depression. Also lasst uns auf den Frühling trinken. 

Neulich hatte ich eine Lesung in Weimar. Eher untypisch für das "Danach" war, dass alle, Veranstalter, die Autorenkollegin und das Publikum auseinanderstoben, als gäbe es nichts schöneres als das, was man "zu Hause" nennt. Untypisch, weil ich eigentlich so kenne, dass die Beteiligten dann noch einen Happen essen gehen und das ein oder andere Getränk zu sich nehmen. 

Das, wie gesagt, geschah nicht. Und so stand ich, fast ein bisschen verloren, vor der Buchhandlung, in der ich eben noch saß und las und überlegte, was ein Zurückgelassener mit einem noch jungen Abend anfangen könnte. In der Hoffnung, dass es in meinem Hotel eine Bar geben würde, lief ich los, die wenigen Minuten durch die Altstadt Weimars, brachte meinen Rucksack aufs Zimmer und schaute mich im Eingangsbereich nach einer Bar oder wenigsten einer Information um, wo es zur Bar gehen könnte. Es gab keine Bar.

Aber das war Weimar und die Innenstadt war trotz der winterlichen Temperaturen um diese Zeit noch gut besucht. Es ging auf neun Uhr Abends zu und auf den Straßen waren Menschen, in den Kneipen waren Menschen und ich hatte Schwierigkeiten, ein Etablissement zu finden, in dem es noch einen freien Platz gab. Man geht nicht angetrunken um neun Uhr Abends ins Bett! Also, ich zumindest mache das nicht. 

Ich wurde fündig im Watzdorfer Hof, setzte mich an den Tresen, bestellte ein Bier und zückte mein Notizbuch. Zunächst schrieb ich eifnach drauf los, ohne etwas Konkretes schreiben zu wollen. Doch schnell kam mir die Idee zu einem längeren Text und die Hand rannte, in ihr der Stift, übers Papier. 

Ich bestellte ein zweites Bier und schrieb und die Idee wuchs wie eine Seifenblase, die man ganz langsam aufbläst. Sie blies sich quasi selbst auf. Ich verwarf den Tagebucheintrag und verfasste einen Plot, der vielleicht (m)ein neues Buch werden könnte. Ein Buch, das für mich (zumindest in seiner Idee) vollkommen untypisch sein wird. Und EUCH, will ich an der Entstehung teilhaben lassen. Und so wird es unter dem Arbeitstitel "Der moderne Schiller" in unregelmäßigen Abständen hier enstehen, live sozusagen für all jene unter Euch, die mindestens das Paket "Das geschriebene Wort" abonniert haben. Und schon heute beginnen wir mit dem ersten Kapitel.

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