Leipziger Fragmente XVII
Dass ich ein leidenschaftlicher Kneipen-Gänger bin, ist kein Geheimnis. Dabei zählt für mich vor allem die Atmosphäre des Ladens. Ich mag diese Schickimicki Kneipen nicht, die steril, in zu grellem Licht, zu aufgeräumt, zu sauber und in Feng Shui Sil eingerichtet, auf mich eher abweisend wirken. Ich gehe in Kneipen, um das Leben aufzuspüren, nicht, um gelebte Mode und hippen Livestile zu teilen. Nicht mein Ding, dieses aufgesetzte Nichtleben der Maskenträgerinnen und Maskenträger, die sich bis zur Unkenntlichkeit verstellen, sich einbilden, etwas zu sein, nicht jemand, die ihre eingeübten Rollen spielen und damit an sich und dem, was sie eigentlich sind, vorbei leben."Don't wish you're live away!", hatte Mr. Moon mal zu mir gesagt, als ich mit argen Kater die Bemerkung fallen ließ: "I hope, this fuck'n day is over soon!" Don't wish you're live away ... das würde ich gern all diesen Menschen sagen, die sich so theatralisch selber spielen, dass es fast peinlich wird.
Solche Kneipen jedenfalls würde ich nicht einmal Kneipe nennen. Eine Kneipe muss ihren eigenen Charakter haben, wie der Mensch hinter der Kneipe ein Mensch mit Charakter sein muss. Deswegen bin ich am liebsten in der Stallwache, wenn ich in Leipzig unterwegs bin. Oder in der Vodkaria. Zeit also, einen winzigen Einblick in diese Kneipe in der Gottschedstraße zu geben:
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