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Veralteter Screenshot zu AstraZeneca-Impfstoff sorgt für Verwirrung

Die Behauptung: Der Screenshot eines „BILD“-Artikels verbreitet den Eindruck, dass AstraZeneca aktuell schwere Nebenwirkungen seines COVID-19-Impfstoffs eingestanden habe und dies zu neuen Gerichtsverfahren führen könnte.

Unser Fazit: Die Meldung ist veraltet. Der ursprüngliche Artikel erschien bereits im Mai 2024.

Altes Thema neu aufgelegt: Impfstoff von AstraZeneca und Nebenwirkungen

In den sozialen Medien geht es mal wieder heiß her – diesmal wegen eines Screenshots eines fünf Monate alten „BILD“-Artikels.

Screenshots: X und Facebook

Screenshots: X (Öffnet in neuem Fenster) und Facebook (Öffnet in neuem Fenster)

Der Screenshot erweckt den Eindruck, AstraZeneca habe kürzlich „schwere Nebenwirkungen“ seines COVID-Impfstoffs zugegeben. Wer den Screenshot ohne Kontext liest, könnte annehmen, es handele sich um ein neues Eingeständnis des Pharmakonzerns, und so machen wieder einmal Verschwörungstheorien rund um den Impfstoff die Runde.

Screenshot sorgt für Aufregung: Alte Meldung als neue Enthüllung

Der BILD-Artikel, auf den sich der Screenshot bezieht, ist keineswegs neu, sondern wurde bereits am 3. Mai 2024 veröffentlicht (Öffnet in neuem Fenster) bzw. am 4. Mai mit minimalen Änderungen (Öffnet in neuem Fenster), was das Format, aber nicht den Inhalt anging.

Screenshot des Artikels der BILD vom 3. Mai 2024

Screenshot des Artikels der BILD vom 3. Mai 2024 (hier archiviert (Öffnet in neuem Fenster))

Die BILD hatte darin einen Bericht der britischen Zeitung The Telegraph (Öffnet in neuem Fenster) aufgegriffen. Darin hieß es, dass AstraZeneca in einem Verfahren vor dem britischen High Court zugegeben habe, dass es in seltenen Fällen zu schweren Nebenwirkungen durch den Impfstoff „Vaxzevria“ kommen könne. Im Mittelpunkt der Klage stehen seltene Fälle des Thrombose-mit-Thrombozytopenie-Syndroms (TTS), einer schweren, aber extrem seltenen Nebenwirkung.

Durch die Verbreitung des Screenshots entsteht jedoch ein verzerrtes Bild. Durch die Art und Weise, wie die alte Meldung verbreitet wurde, entsteht der Eindruck, AstraZeneca habe erst kürzlich völlig neue und überraschende Erkenntnisse zu Nebenwirkungen des Impfstoffs zugegeben.

Hintergrund: Nebenwirkungen und der Prozess gegen AstraZeneca

Die Fakten zeigen jedoch: Bereits seit April 2021 wird in den offiziellen Informationen zum AstraZeneca-Impfstoff vor einer extrem seltenen Nebenwirkung (Öffnet in neuem Fenster) gewarnt, nämlich der Möglichkeit, dass der Impfstoff TTS auslösen kann. Dies wird auch in dieser Form vom Paul-Ehrlich-Institut (Öffnet in neuem Fenster) bestätigt: Schwerwiegende Nebenwirkungen werden als „sehr selten“ eingestuft.

Tatsächlich sah sich AstraZeneca in Großbritannien mit mehreren Klagen konfrontiert: In London waren 51 Fälle anhängig, in denen Schadenersatz in Höhe von 120 Millionen Euro gefordert wurde. Auch wenn der Pharmakonzern die seltene Nebenwirkung in Gerichtsdokumenten einräumt, betont er, dass die Wirkung des Impfstoffs nach wie vor als sicher gilt und der Nutzen die Risiken deutlich überwiegt.

Rückzug vom europäischen Markt: Zufall oder verstecktes Eingeständnis?

Ein weiterer Faktor, der Verschwörungstheorien nährt: Im Mai 2024 wurde der Impfstoff von AstraZeneca auf eigenen Wunsch vom europäischen Markt genommen (Öffnet in neuem Fenster). Der Entzug der Zulassung fiel auf den 7. Mai 2024 (Öffnet in neuem Fenster). Doch der Rückzug erfolgte keineswegs aus Sicherheitsbedenken, sondern aus einem simplen Grund – die Nachfrage war schlicht zu gering.

Die Entscheidung war auch keineswegs kurzfristig, die Europäische Kommission hatte sie bereits am 27. März (Öffnet in neuem Fenster) getroffen, also noch vor der Gerichtsverhandlung in London.

Für Impfgegner und Kritiker passt dieser

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Kategorie Faktencheck

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