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Faktencheck: Kann der Biss einer Spinne tatsächlich eine Erektion auslösen?

Aktuell machen wieder mal solche und ähnliche Überschriften die Runde:

"Wenn die Spinne zubeißt, droht eine Dauererektion"

Ein Biss mit unerwarteten Nebenwirkungen.

Stellen Sie sich vor, in der unberührten Wildnis des Amazonasregenwalds auf ein kleines, aber tödlich wirkendes Geschöpf zu stoßen. Ein Geschöpf, das nicht nur gefährlich ist, sondern auch eine verblüffende Wirkung auf das männliche Fortpflanzungssystem hat. Eine Spinne, deren Biss unerwartet zur Inspiration für die Forschung im Bereich der erektilen Dysfunktion wurde. Klingt unglaublich, nicht wahr?

Ein gefährlicher Biss mit einer überraschenden Wendung

Es war der 14. August 2023, als der Account „First Doctor“ auf der sozialen Plattform X, ehemals bekannt als Twitter, einen Post veröffentlichte, der eine erstaunliche Entdeckung zu verkünden schien. Obwohl die Entdeckung nicht neu war, enthielt sie dennoch ein Körnchen Wahrheit.

Der Biss der brasilianischen Wanderspinne kann tatsächlich zu einer schmerzhaften und langanhaltenden Erektion führen, die bis zu vier Stunden andauern (Öffnet in neuem Fenster) kann.

https://twitter.com/FirstDoctor/status/1691022241268428800 (Öffnet in neuem Fenster)

Ein Blick in die Geschichte

Die erektionsverursachenden Effekte der brasilianischen Wanderspinne sind der Wissenschaft bereits seit den 1970er Jahren bekannt. Interessanterweise stammt eine der ersten Aufzeichnungen darüber aus dem Jahr 1971, in dem von den Auswirkungen eines solchen Bisses auf Mäuse und Hunde berichtet wurde.

Die Wissenschaft dahinter

2008 wurde das Rätsel um die erektionsfördernde Substanz im Gift dieser Spinne gelüftet: ein Peptid namens PnTx2-6. Dieses Peptid scheint die Freisetzung von Stickoxid zu fördern, welches direkt die glatte Muskulatur entspannt - ein völlig anderer Mechanismus als bei gängigen Potenzmitteln wie Viagra.

Von der Gefahr zur medizinischen Revolution

Die unglaubliche Entdeckung führte dazu, dass Wissenschaftler 2022 eine synthetische Variante dieses Peptids entwickelten, genannt PnPP-19. Ohne die schmerzhaften und giftigen Nebenwirkungen des ursprünglichen Venoms, zeigt dieses Peptid vielversprechende Ergebnisse bei der Behandlung von erektiler Dysfunktion.

Fazit: Ein Gift mit goldenem Potenzial

Was als eine einfache Entdeckung begann, hat sich zu einer vielversprechenden Forschung im Bereich der männlichen Potenz entwickelt. Die brasilianische Wanderspinne, obwohl gefährlich und furchteinflößend, trägt möglicherweise den Schlüssel zu einer neuen Generation von Potenzmitteln in sich. In der Natur finden wir oft Lösungen für Probleme, die die Menschheit seit langem beschäftigen. Es ist ein weiterer Beweis dafür, wie tiefgreifend und unergründlich die Verbindungen zwischen uns und der Natur sind.

Artikelbild: Wikipedia/ Graham Wise (Öffnet in neuem Fenster) from Brisbane, Australia

Kategorie Faktencheck

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