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Angst als Geschäftsmodell: Wie Verschwörungstheorien gezielt Profit machen

Mit Angst wird Kasse gemacht: Verschwörungstheorien sind längst ein lukratives Geschäftsmodell. Doch wer verdient daran – und mit welchen Methoden?

Angst als Geschäftsmodell: Wie Verschwörungstheorien gezielt Profit machen / Bild: Freepik, 8photo

Die perfide Masche der Angstmacher

Verschwörungstheorien sind kein harmloser Zeitvertreib, sondern ein milliardenschweres Geschäft. Von angeblichen Wunderheilmitteln über teure Seminare bis hin zu dubiosen Finanzprodukten – gezielt geschürte Ängste bringen massive Profite.

Besonders in Krisenzeiten floriert das Geschäft mit der Unsicherheit: Pandemien, Wirtschaftskrisen oder politische Umwälzungen bieten den perfekten Nährboden für Panikmache und Geschäftemacherei. Doch wie genau funktioniert dieses System?

Die Mechanismen hinter der Angstpropaganda

Verunsicherung und Manipulation

Die Strategie ist simpel: Erst wird Angst geschürt, dann eine „Lösung“ präsentiert – gegen Bares, versteht sich. Besonders effektiv funktioniert das mit Themen, die Menschen ohnehin verunsichern: Impfungen, Klimawandel, Kriege oder wirtschaftliche Zusammenbrüche.

Beispiel: Während der COVID-19-Pandemie verbreiteten Verschwörungs-Gurus falsche Behauptungen über angeblich tödliche Impfstoffe. Gleichzeitig verkauften sie „natürliche Alternativen“ wie Vitaminpräparate oder zweifelhafte Detox-Kuren – für horrende Summen.

Das Feindbild-Prinzip

Jede gute Verschwörungstheorie braucht einen Schuldigen: „Die Eliten“, „die Pharmaindustrie“, „die Medien“ oder „die geheime Weltregierung“. Durch die Schaffung eines klaren Feindbildes wird ein Narrativ erzeugt, das den Gläubigen das Gefühl gibt, auf der „richtigen Seite“ zu stehen – und bereit zu sein, für die „Wahrheit“ zu zahlen.

Beispiel: Ein bekannter Verschwörungsunternehmer behauptete, dass das Finanzsystem bald zusammenbrechen werde – und bot gleichzeitig Gold und Kryptowährungen als „sichere Alternative“ an.

Gezielte Desinformation auf sozialen Medien

Verschwörungstheorien verbreiten sich rasant über soziale Netzwerke, oft über Telegram, YouTube oder dubiose Websites. Dort werden manipulative Videos, irreführende Studien oder gefälschte Expertenmeinungen geteilt, die Unsicherheit und Misstrauen schüren.

Besonders perfide: Viele dieser Inhalte sind kostenlos – die Monetarisierung geschieht im Hintergrund durch den Verkauf von Büchern, Seminaren oder exklusiven Mitgliedschaften.

Wer verdient an der Angst?

Die Profiteure dieser Angst-Industrie sind vielfältig:

  • Selbsternannte Experten: Sie verkaufen Bücher, Kurse oder Beratungen und inszenieren sich als „mutige Enthüller der Wahrheit“.

  • Alternativmedien: Sie verdienen an Klicks, Spenden oder Werbung – oft durch gezielte Skandalisierung.

  • Unternehmen für Nahrungsergänzungsmittel und Esoterik-Produkte: Sie nutzen die Unsicherheit aus, um überteuerte und oft wirkungslose Produkte zu verkaufen.

  • Finanzbetrüger: Sie verbreiten Panik über das „baldige Ende des Finanzsystems“ – und bieten gleichzeitig „sichere Investitionen“ in Gold, Bitcoin oder fragwürdige Finanzprodukte an.

Wie kann man sich schützen?

Drei Warnsignale für betrügerische Verschwörungstheorien:

Angst als Verkaufsargument: Wenn jemand behauptet, „die Wahrheit wird unterdrückt“ und nur er könne helfen, ist Vorsicht geboten.
Kommerzielle Absichten: Wenn ein „Whistleblower“ gleichzeitig Bücher, Kurse oder Produkte verkauft, sollte man skeptisch sein.
Fehlende Beweise: Seriöse Behauptungen basieren auf Fakten, nicht auf Spekulationen und gefälschten Studien.

Drei Maßnahmen gegen die Manipulation:

Quellen prüfen: Wer finanziert die Informationen? Wer profitiert davon?
Emotionale Distanz bewahren: Angst ist ein schlechter Ratgeber – Fakten helfen, kühlen Kopf zu bewahren.
Auf Wissenschaft setzen: Seriöse Wissenschaft ist nicht fehlerfrei, aber überprüfbar. Kritisches Denken bedeutet, fundierte Beweise zu hinterfragen, nicht blind an alternative Erzählungen zu glauben.

Fazit: Misstrauen ist berechtigt – aber nicht blind

Wer wirklich kritisch sein will, sollte sich fragen: Wem nützt diese Information – und wer verdient daran? Nur so kann man sich vor Manipulation und Abzocke schützen.

Ja, es gibt echte Missstände in Politik, Wirtschaft und Medien. Doch Verschwörungstheorien sind oft keine „Aufklärung“, sondern ein perfides Geschäftsmodell.

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Kategorie Verschwörungstheorien

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