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„Papa, was ist eigentlich dieses Facebook?“ – Die Antwort, die dein Kind garantiert verstört

Von Capslock-Kriegern, Kettenbrief-Panik und Tante Ernas steiler Karriere als „Querdenker-Influencerin“

Ah, Facebook. Oder wie wir es nennen: Fäsbug. FakeBook. Der digitale Stammtisch aus der Hölle. Es ist schwer, deinem Kind zu erklären, was Facebook wirklich ist, ohne eine Schachtel Baldrian bereitzuhalten. Was als süßes kleines Start-up begann, wo Leute ihre Grillfotos und süße Katzenbilder teilten, hat sich in einen apokalyptischen Tummelplatz für Fake News, Capslock-Krieger und Aluhut-Influencer verwandelt.

Du willst wissen, was Facebook ist? Okay. Aber keine Sorge, wenn dir danach der Glaube an die Menschheit fehlt. Du bist nicht allein.

Kapitel 1: „Es war einmal…“ – Die Geburt der digitalen Schrei-Welt

2004: Harvard. Ein gelangweilter Typ namens Mark Zuckerberg wollte ein kleines soziales Netzwerk schaffen, damit College-Studenten Freunde finden und miteinander vernetzt bleiben können. Süß, oder? Was könnte da schon schiefgehen? Die Antwort: ALLES.

Früher war Facebook unschuldig. Du konntest alte Klassenkameraden finden, sehen, was deine Cousine in Australien so macht, und testen, ob du eher eine Banane oder eine Kiwi bist. Niemand war wirklich beleidigt, und es gab keine politische Schlammschlacht in den Kommentaren. Dann kam die große Apokalypse: Die Generation „Ich teile ALLES, was ich lese“ fand ihren Weg ins Internet.

Kapitel 2: Die Evolution der Capslock-Krieger

Heute ist Facebook wie eine Kneipe, in der die Leute um drei Uhr morgens nach zu vielen Shots anfangen, über Politik zu diskutieren. Hier triffst du:

Die Kettenbrief-Propheten:

„Teile diesen Beitrag, sonst stirbt ein Engel in der Hölle!“ Oder: „Elon Musk verschenkt 10.000 Teslas an alle, die diesen Post teilen!“ Glauben sie das wirklich? Natürlich. Tante Erna hat schließlich schon 27 „Gewinnspiele“ gewonnen, nur leider nie ihre Adressdaten bestätigt, weil „die Hacker“ ja auf der Lauer sind.

Die Hobby-Virologen:

Du dachtest, ein Medizinstudium sei kompliziert? Pfff! Auf Facebook reicht ein YouTube-Video mit reißerischem Titel und einer verschwommenen Grafik. Und schon weiß dein Nachbar Harald mehr über Impfstoffe als 30 Jahre Forschung. Fun Fact: Harald glaubt auch, dass das Corona-Virus in Bill Gates' Garage gezüchtet wurde.

Die Aluhut-Influencer:

„Sie wollen uns alle chippen!“ – Wer „sie“ sind, bleibt unklar, aber die Beweise sind „überwältigend“. Es ist schließlich nicht nur ein QR-Code auf deinem Apfelsaftkarton, sondern eine geheime Botschaft der Reptiloiden. Natürlich teilen 35 andere Freunde das – inklusive GIFs, die an die Intelligenz einer PowerPoint-Präsentation von 1997 erinnern.

Kapitel 3: Der Algorithmus – Dein digitaler Endgegner

Facebook hat uns längst durchschaut. Es weiß, was du magst, was du hasst und wie viele Minuten du pro Tag Katzenvideos anschaust (ja, 32 Minuten sind okay). Aber der Algorithmus will mehr: deine Aufmerksamkeit.

Also zeigt er dir genau das, was dich wütend macht. Wut generiert Klicks, Klicks generieren Kommentare, und Kommentare generieren Werbeeinnahmen. Resultat? Ein endloser Feed voller Empörung. Stell dir vor, dein Nachbar Klaus googelt „Flache Erde Theorie“. Drei Stunden später bekommt er Werbung für Teleskope und Flüge nach „Antarktika“, wo die Welt angeblich aufhört.

Kapitel 4: Kommentarspalten – Wo die Menschheit stirbt

Facebook-Kommentarspalten sind der Wilde Westen des Internets. Da treffen Sätze wie „Informier dich mal richtig!“ auf ein „Lügenpresse!!!“, während im Hintergrund jemand schreit: „Merkel ist schuld!“ Die Diskussion eskaliert, und am Ende geht es nicht mehr um das eigentliche Thema, sondern um vegane Ernährung, Feminismus und ob Dackel oder Möpse die besseren Hunde sind.

Kapitel 5: Gibt es auf Facebook auch was Gutes?

Ja, manchmal. Lokale Gruppen, in denen Nachbarn verlorene Dackel suchen, oder Freunde, die lustige Memes teilen. Aber wer hat die Geduld, diese Posts zu finden, wenn vorher ein 243-Kommentare-langer Streit über Chemtrails und den „wahren Ursprung der Bananen“ deine Aufmerksamkeit beansprucht?

Fazit: Facebook, die Hölle, die wir verdienen

Also, mein Kind, Facebook ist wie eine alte Brotdose: Von außen sieht sie harmlos aus, aber innen lauern gammelige Reste von Kettenbriefen, Fake News und Großbuchstaben. Es könnte so viel mehr sein – ein Ort für echte Verbindungen, konstruktive Diskussionen und lustige Videos von Katzen, die Staubsauger bekämpfen.

Aber stattdessen? Stattdessen scrollen wir durch einen endlosen Abgrund voller Empörung, Aluhüte und Tante Ernas neuesten „Gesundheitstipps“ (Spoiler: Bitte iss keinen rohen Knoblauch mit Orangensaft gegen Krebs).

Die eigentliche Frage ist nicht, was Facebook ist. Die Frage ist: Warum tun wir uns das an?

Aber hey, wie ein schlauer Facebook-Kommentar heute gesagt hat: „Die Welt war besser ohne Internet.“ Ironisch, nicht wahr?

Ende. Jetzt abmelden. Oder noch ein bisschen scrollen. Vielleicht hat Onkel Klaus was Neues gepostet.

Rechtlicher Hinweis: Dieser Artikel dient der kritischen Auseinandersetzung mit aktuellen Themen und stellt keine rechtlich bindenden Aussagen dar. Die dargestellten Ansichten dienen ausschließlich der Information und Diskussion. Die verwendeten Informationen basieren auf öffentlich zugänglichen Quellen. Trotz sorgfältiger Prüfung wird keine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit übernommen. Der Artikel erhebt keinen Anspruch auf die alleinige Wahrheit und ist im Sinne der Meinungs- und Informationsfreiheit zu verstehen.

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