Luftverschmutzung vertuscht: Wie EU-Staaten die Gefahr schönreden
Stickoxid-Grenzwerte unterboten? Nur auf dem Papier! Manipulierte Messstationen und veraltete Diesel machen Bürger*innen zu Opfern einer toxischen Farce.
Ja, es ist wieder soweit. Während wir glauben, dass die Luft in europäischen Städten besser wird, tun manche EU-Länder alles dafür, genau das Gegenteil zu beweisen – nur eben heimlich. Denn statt an den dreckigsten Stellen zu messen, stellt man die Messgeräte lieber im Park auf. So lässt sich doch ganz hervorragend Luftqualität vortäuschen! Wer braucht schon saubere Luft, wenn man ein paar schöngefärbte Statistiken hat?
Wie viele EU-Staaten die Luftverschmutzung unter den Teppich kehren
Schauen wir uns Sofia, die bulgarische Hauptstadt, an. Was einst als charmante Stadt am Fuße des Witoscha-Gebirges bekannt war, verschwindet heute oft unter einer fiesen Dunstglocke. Schuld daran sind nicht etwa exotische Ursachen, sondern die allseits bekannten Dieselstinker. Vor allem alte Dieselautos pumpen schädliches NO₂ in die Luft, das schon längst als tödlicher Lungengiftstoff entlarvt wurde. Aber keine Sorge, offiziell gibt es dieses Problem nicht. Denn die Behörden haben eine viel bequemere Lösung gefunden: Sie messen einfach an Orten, wo die Luft rein wie eine Bergbrise ist!
Die NGO „Za Zemiata (Öffnet in neuem Fenster)“ hat sich “den Spaß” gemacht und die Messstationen in Sofia unter die Lupe genommen. Überraschung: Die sind gerne mal über 60 Meter von der Hauptstraße entfernt, versteckt hinter Bäumen und abseits jeglicher Abgase. Und dabei sollte eigentlich direkt an der Straße gemessen werden – wie es die EU-Gesetze vorschreiben. Doch mit diesen „zufällig“ günstig platzierten Messstationen schafft man es locker, die gesetzlichen Grenzwerte zu unterbieten. Sollen die Bürger*innen doch glauben, sie würden keine Schadstoffe einatmen! Und warum beschränkt man sich dabei auf Sofia? In Ungarn, Tschechien und weiteren Ländern läuft der gleiche Schmuh.
Dieseltricks und veraltete Abgasanlagen: Wie Autohersteller sich aus der Affäre ziehen
Da fragt man sich doch, wie diese krassen NO₂-Werte überhaupt zustande kommen. Oh Wunder: Schuld daran sind die Diesel-PKW, die bereits seit 2015 als schmutzige Abgas-Schleudern entlarvt wurden. Diese Karren, die auf dem Prüfstand alle Grenzwerte erfüllen, blasen im echten Leben bis zu fünfmal mehr Stickoxide raus, als erlaubt. Aber hey, wer schaut da schon genau hin? Die Autohersteller jedenfalls nicht. Die freuen sich stattdessen über all die Kohle, die sie sparen, weil sie veraltete Dieselmodelle nicht nachrüsten müssen. Und die Behörden? Die ducken sich weg und überlassen die Verantwortung der EU. Die wiederum redet auf die Mitgliedsstaaten ein – mit viel Dialog und wenig Konsequenzen.
Grenzwerte senken? Fehlanzeige! EU versagt beim Schutz der Bürger*innen
Und als ob das nicht schon absurd genug wäre, setzt die WHO den empfohlenen Stickoxid-Grenzwert mittlerweile bei 10 Mikrogramm pro Kubikmeter an – die EU aber hält stur an den 40 Mikrogramm fest. Eine Reduktion? Keine Chance! Schließlich würde das bedeuten, man müsste tatsächlich etwas tun, um die Luft sauberer zu machen. Und das wäre dann doch ein bisschen zu viel verlangt, oder? Lieber lassen wir die Menschen weiter krank werden, und erfreuen uns an den schönen Messwerten aus den Parks.
Resch und DUH: Der Kampf gegen die Auto-Lobby
Ein paar Hartgesottene gibt es doch, die sich gegen diesen Dreck auflehnen. Jürgen Resch von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) etwa lässt nicht locker und kämpft vor Gericht für saubere Luft. Klage um Klage reicht die DUH ein, um wenigstens in Deutschland schmutzige Diesel von der Straße zu bekommen. Doch auch da zeigt sich die Autoindustrie knallhart: Berufung, Verzögerung, und wer weiß was noch. Man könnte meinen, sie haben am schmutzigen Diesel-Geschäft noch ein bisschen zu viel Spaß.
Am Ende bleibt eine Erkenntnis: Wir werden regelrecht betrogen. Luftverschmutzung? Wird einfach weggeheuchelt, während Politiker und Konzerne in die andere Richtung schauen. Was uns bleibt, ist diese giftige Farce, während wir weiter durch den Smog schnaufen. Und das alles, damit ein paar Dieselwagen länger auf den Straßen bleiben können. Da kann man sich nur noch an den Kopf fassen.
Hinweis zur Meinungsfreiheit: Dieser Artikel enthält satirische Elemente und Ausdrucksweisen, die unter die Meinungsfreiheit fallen. Die Formulierungen sind bewusst zugespitzt, um die Thematik deutlicher hervorzuheben. Die Leser*innen werden aufgefordert, sich anhand der Originalquellen ein eigenes Urteil zu bilden.