Mainstream-Hass: Warum plötzlich alle gegen den Mainstream sind
Der Begriff „Mainstream“ wird zur Schimpftirade – aber „Anti“ sein ist längst selbst Mainstream. Willkommen in der Welt der Paradoxien!
"Mainstream" – ein Wort, das heutzutage wie ein Schimpfwort klingt. Wer sich offen zum Mainstream bekennt, gilt direkt als langweilig, angepasst und ohne eigene Meinung. So zumindest denken all jene, die sich als „anders“, „rebellisch“ oder „alternativ“ sehen und sich überlegen fühlen gegenüber dem „Einheitsbrei“ der Masse. Ironischerweise hat sich das Dagegensein jedoch längst zum neuen Mainstream entwickelt. Lustig, oder?
Was ist der "Mainstream" überhaupt?
Im Grunde bezeichnet „Mainstream“ einfach das, was viele Menschen gut finden und konsumieren. Es geht um populäre Musik, Filme, Mode oder Meinungen. Aber für die Anti-Mainstream-Fraktion ist das alles verdächtig. Die Logik dahinter? Alles, was der Mehrheit gefällt, kann nur oberflächlich und minderwertig sein. Denn wer sich als Individualist versteht, will sich ja unbedingt von der Masse abheben und bloß nicht das mögen, was andere mögen. Klar, nur wer sich konsequent gegen das Populäre stemmt, hat angeblich den wahren Durchblick.
Aber Moment mal: Ist es nicht längst ein alter Hut, gegen den Mainstream zu sein? Man könnte fast meinen, es sei selbst Mainstream geworden, sich über den Mainstream aufzuregen.
Anti-Mainstream: Die neue Einheitssoße?
Gegen den Mainstream zu sein, ist mittlerweile ein eigenes Massenphänomen. Die Logik? Alles, was erfolgreich ist, muss irgendwie schlecht sein. Doch die Ironie dabei: Auch das ständige Dagegensein hat sich längst zur Einheitssoße entwickelt. Wer sich als „anders“ und „unabhängig“ präsentiert, landet schnell in einem Zirkel Gleichgesinnter, die alle das Gleiche verachten. Willkommen im Kreislauf der Paradoxien!
Warum ist der Mainstream eigentlich so gefährlich?
Für viele ist der Mainstream ein Synonym für Massenmanipulation. Sie sehen die böse Kulturindustrie, die uns wie ferngesteuerte Drohnen alles einflößt, was sie will. Oh Schreck – wir alle werden zu willenlosen Konsumzombies! Aber ernsthaft: Diese Vorstellung ist eher eine alberne Science-Fiction-Fantasie. Wer sich kritisch mit dem beschäftigt, was er konsumiert, kann auch im Mainstream stehen und trotzdem eigene Meinungen haben. Diese Anti-Haltung scheint eher eine Ausrede zu sein, um sich nicht mit den eigenen Vorlieben auseinanderzusetzen.
Fazit: Mainstream oder Anti-Mainstream – gleiche Suppe, anderer Geschmack?
Die Wahrheit ist doch: Jeder hat seinen eigenen „Mainstream“, der sich ständig verändert. Ob Musik, Kleidung oder Einstellungen – alles wird irgendwann Mainstream oder daraus beeinflusst. Sich über andere zu erheben, weil sie in der Masse mitschwimmen, ist nicht viel mehr als eine sinnlose Pose.
Am Ende bleibt die Frage: Wer ist wirklich der größere Mitläufer? Der, der sich dem Mainstream anschließt, oder der, der blindlings in den Anti-Mainstream-Chor einstimmt? Spoiler: Es ist völlig egal. Macht einfach euer eigenes Ding – ob das nun Mainstream ist oder nicht, entscheidet letztlich ihr selbst.