FPÖ und US-Klimawandelleugner: Die peinliche Fake-News-Show
Wie das Heartland Institute Lügen über die EU verbreitet – und die FPÖ begeistert mitmacht
Das Heartland Institute, eine berüchtigte US-Propagandamaschine für Klimawandelleugner, behauptet stolz, ein zentrales EU-Klimagesetz gekippt zu haben. Dumm nur: Das Gesetz existierte gar nicht. Und wer spielt die Marionette in diesem absurden Theater? Natürlich die FPÖ.
FPÖ + Klimaleugner = Peinlichkeit auf höchstem Niveau
Es gibt Lügen, die sind so dreist, dass man fast lachen müsste – wenn sie nicht so gefährlich wären. Das Heartland Institute, ein notorischer Thinktank für milliardenschwere Öl- und Tabakkonzerne, erzählt voller Stolz, es hätte in Europa ein Klimagesetz gekippt. Wie? Indem ihr Chef ein paar ungarische Politiker beim Abendessen davon überzeugt haben soll, dass der Klimawandel nicht existiert. Ja, genau. Weil ein Lobbyist beim Steak-Essen „Es gibt keine Klimakrise“ sagt, kippt die EU mal eben ihre Klimaziele. Klingt glaubwürdig, oder?
Dummerweise gibt es da ein klitzekleines Problem: Es gab nie ein solches Gesetz zur Abstimmung. Und das EU-Parlament hat am besagten 25. März nicht mal getagt. Aber hey, warum sollte man sich von Fakten aufhalten lassen, wenn man sich selbst feiern kann?
Die FPÖ als Steigbügelhalter für Fake News
Jetzt kommt die FPÖ ins Spiel. Die Freiheitlichen lieben ja bekanntlich alles, was gegen Klimaschutz und Wissenschaft geht – und Heartland ist ihr neuer Lieblingspartner. Gleich sieben Mal haben FPÖ-Mann Harald Vilimsky und seine Kollegen sich in den letzten zwölf Monaten mit den Lobbyisten getroffen. Sogar auf deren Gala in Chicago ließen sie sich als Ehrengäste feiern, direkt neben Nigel Farage, dem Brexit-Mann für Chaosfreunde.
Im März 2024 organisierte Vilimsky dann eine Podiumsdiskussion mit Heartland-Chef James Taylor im EU-Parlament. Kurz darauf verkündet Heartland seinen „riesigen Erfolg“ in der EU: Die Klimaneutralität sei dank ihnen gescheitert. Spoiler: Sie ist nicht gescheitert.
Was ist wirklich passiert?
Nun, am 25. März gab es tatsächlich eine Schlagzeile zu Ungarn – aber nicht über ein Klimaneutralitätsgesetz, sondern über eine völlig andere Verordnung. Ungarn hatte nämlich plötzlich seine Zustimmung zur EU-Renaturierungsverordnung zurückgezogen, was die Abstimmung verzögerte. Ein Gesetz, das die Natur in Europa schützen soll, nicht den CO₂-Ausstoß reguliert. Kein Wunder, dass Klimaleugner das nicht unterscheiden können.
Das Problem: Heartland erzählt die Geschichte einfach anders. In ihrer Version haben sie die EU-Klimapolitik gestürzt, das Parlament beeinflusst und den Green Deal zerlegt. In der Realität? Gab es nicht einmal eine Abstimmung. Ungarn hatte sich längst aus anderen Gründen dagegen gestellt, vor allem wegen Bauernprotesten, nicht wegen eines netten Dinners mit Lobbyisten.
Und wie reagiert Heartland, als sie auf ihre Lügen angesprochen werden? Gar nicht. Statt Belege zu liefern, gibt es nur Schweigen. Vilimsky und Haider? Auch keine Antwort.
FPÖ und Klimaleugner: Ein Traumpaar des Bullshits
Die große Frage ist nun: Hat die FPÖ diese Fake News einfach blind übernommen oder sind sie bewusst Teil dieses Schwindels? Glauben Vilimsky und Haider wirklich, dass Heartland hier einen Klimasieg errungen hat, oder lassen sie sich einfach von diesen Hochstaplern instrumentalisieren?
Egal, wie man es dreht: Es ist peinlich. Entweder haben wir hier FPÖ-Politiker, die so naiv sind, dass sie jeden Mist glauben. Oder sie sind bereit, sich für die Agenda der Klimazerstörer einzusetzen, solange es gegen Klimaschutz geht.
Und die Moral von der Geschichte? Heartland hat nichts erreicht, außer sich selbst zu feiern. Die FPÖ hat sich dabei mal wieder als billiger Steigbügelhalter für Fake-News-Profis erwiesen. Und wer am Ende wirklich draufzahlt? Die Menschen in Europa – denn während Lobbyisten und Populisten ihre Märchen erzählen, schreitet die Klimakrise unaufhaltsam voran.
Aber Hauptsache, die FPÖ kriegt eine Einladung zu schicken Abendessen.
Quelle: DerStandard (Öffnet in neuem Fenster), Guardian (Öffnet in neuem Fenster)
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