Zum Hauptinhalt springen

Linus Moog über spürbare Leidenschaft, Berufswege und Tatorte

Zum Glück gab es auf unserer Website den Button “Wer soll unbedingt dabei sein?”, weil sonst wäre Linus (aka NUS) vielleicht jetzt nicht hier. Er ist der Erste, der für das Magazin vorgeschlagen wurde und wir hatten gleich das Gefühl, dass er in diese Ausgabe gehört. Es war einer der Überraschungsmomente, für die sich unsere Reise schon jetzt mehr als gelohnt hat. Der 17-Jährige sprudelt vor Taten­drang, Kreativität und Lebensfreude. Schon als Grundschüler zeichnete er seine eigene Comic-Serie namens Mr. Twityboy 008. Parallel dazu spielte er im Jungen Theater Bonn, machte Judo und ging zur Musik­schule. Inzwischen hat er sich vor allem in der Techno-Szene als DJ einen Namen ge­macht, legt in immer mehr Clubs und auf Festival-Bühnen auf. Sein selbst kreierter Stil kommt so gut an, dass ihn unter anderem das Panama Open Air Festival in Bonn gebucht hat. Dort ist er zu Hause und dort fragen wir ihn heute, wie viel sein Erfolg mit seiner Persönlichkeit zu tun hat und wie er das DJ-ing mit seiner gerade startenden Filmschauspiel-Karriere vereinbart.

Interview Florian Saeling Fotos Max Saeling

Du bist der erste Nominierte und wir haben uns wirklich darüber gefreut. Emma hat geschrieben, dass du so vielseitig talentiert bist und alles, was du tust, mit sehr viel Energie machst. Sie hat auch Fragen geschickt und möchte vor allem gerne wissen, wie du es schaffst, so viele Dinge gleichzeitig unter einen Hut zu bekommen. Hast du darauf eine Antwort?Ich habe keine feste Antwort. Ich brenne für all das gleich. Das ist das Schöne, zur anderen Seite aber auch die Schwierigkeit, weil das natürlich viel Zeit beansprucht. Ich versuche immer, eine Balance zu finden, weil ich beides mit in die Zukunft nehmen möchte.

 Mit “beides” meinst du jetzt das Schauspiel und das DJ-ing?
Ja genau. Früher habe ich auch Comics gezeichnet. Aber das wurde mir dann irgendwann zu viel. Da musste ich meine Grenzen kennen. Das für mich zu merken, war ein wichtiger Schritt.

Gut, dass du das sagst. Wir haben uns vorhin gefragt, wie du vom Comic-Zeichnen auf die Idee gekommen bist, DJ zu werden.
Ich bin bis heute glücklich damit, was ich mit den Comics erreichen und schaffen durfte. Aber ich hatte nicht mehr so den Anreiz gefühlt, da Vollgas zu geben und deshalb konnte ich das dann auch gut zur Seite legen. Nebenbei hatte ich sieben Jahre Musik gemacht und Tenorhorn gespielt, aber musste mich immer zu den Proben zwingen. Daskam nicht aus mir heraus.

Ich wollte etwas machen, was ich selbst gestalten kann, wo ich meine eigene Kreativität und Energie reinbringen kann, was ich mir auch selber beibringen kann.

Das war beim DJ-ing so. Das konnte ich selbst anfangen – ohne Lehrer, mit ein paar YouTube Tutorials und Mentoren, die auch DJs sind und mir geholfen haben, in die Szene rein zu kommen. Weil das ist schwierig. Dafür musst du irgendwie herausstechen, etwas Besonde­res machen, etwas Einzigartiges. Aber nicht auf Krampf.

Und was ist das bei dir?
Ich habe mich zu undergroundiger Musik hingezogen gefühlt und mir meinen eigenen Stil kreiert. Den nenne ich selber “Minimal Techno-House”, weil es eine Kombination aus Techno, Melodic Techno und House ist. Dadurch mache ich das mit einer ganz anderen Begeisterung. Ich muss zwar mehr Zeit investieren, weil ich mir genau die Sounds suche, die ich dafür brauche. Aber gerade das begeistert dann hoffentlich auch andere und das macht mir dann Freude.

»Was mir total Freude bereitet: Wenn ich andere Menschen glücklich mache.«

Offensichtlich geht das bei dir voll auf. Sonst würde dich das Panama Open Air nicht buchen, oder?
Also das ist echt eine Hausnummer – total irre und mir eine große Ehre. Die Veranstalter sind vor zwei Jahren auf mich aufmerksam geworden, als ich noch ganz frisch angefan­gen hatte und unterstützen mich seitdem auf meiner Reise, obwohl sie es nicht mussten. Also sie haben dadurch keinen Mehrwert, einen Newcomer hin zu stellen.

Ich glaube, das hat nicht nur etwas mit deiner Musik zu tun, sondern auch viel mit deiner Persönlichkeit.
Glaube ich auch. Sie sehen, dass ich dafür brenne und so viel gebe. lch unterstütze ja auch gerne Leute, die ihr Ding durchziehen und Spaß dabei haben. Weil, wenn du etwas anderes machst, ab von der breiten Masse, ist es immer schwer, dafür Akzeptanz zu generieren. Also bei mir war das zum Beispiel so.

Mit Techno konnte keiner aus meinem Freundeskreis was anfangen.

Um weiterlesen zu können, musst du Mitglied werden. Mitglieder helfen uns, unsere Arbeit zu finanzieren, damit wir langfristig bestehen bleiben.

Abo wählen (Öffnet in neuem Fenster)

Kategorie Interview

0 Kommentare

Möchtest du den ersten Kommentar schreiben?
Werde Mitglied von MENTLING Interviews und starte die Unterhaltung.
Mitglied werden