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Ellice Klawon über den Weg auf die große Bühne und die Suche nach dem eigenen Stil

Es ist der 10. März – Start der elften Staffel The Voice Kids. Klar sehen auch wir, wie Ellice mit ihrer Version von “Grüne Augen lügen nicht” alle Coaches überzeugt und sich für das Team von Wincent Weiss entscheidet. Zum Glück durfte sie auch gleich noch ihren eigenen Song “Stummes Klavier” spielen, der uns noch mehr beeindruckt und berührt. Knapp zwei Wochen später treffen wir Ellice in Fürstenwalde/Spree in Brandenburg, denn wir wollen unbedingt mehr über ihren Weg auf die ganz große Bühne wissen.

Interview Florian Saeling & Marcel Ristau Fotos Max Saeling

Ich habe die Aussage von dir gelesen, dass du dein ganzes Leben auf den Moment hingearbeitet hast, auf dieser Bühne zu stehen. Und ich find's echt erstaunlich, dass du dafür genau den richtigen Moment abgepasst hast. Wie hast du das denn geschafft?
Es hat so angefangen, dass ich mich mit vier Jahren an unser Klavier gesetzt habe und immer drei Töne im Wechsel gespielt habe. Das hat mir Spaß gemacht und da­bei ist ein Lied über das Händewaschen entstanden. Irgendwann hatte ich auch Klavierunterricht, aber mochte das gar nicht und habe das wieder abgebrochen. Aber ich habe immer Dein Song geguckt und fand das so krass, was die können und wie sie Songs schreiben, dass ich mir gedacht habe: “Jetzt mache ich auch mal einen”. Der hieß dann “My Dream” und mit dem hat mir auch Klavierspielen auf einmal Spaß gemacht, weil ich es so gespielt habe wie ich es wollte. Damit habe ich mich bei Dein Song beworben. Meine Freundin hat dazu Klavier gespielt und ich Ukulele und wir waren so über­zeugt, dass das klappt. Aber er wurde nicht angenommen und ich war dann voll deprimiert und hab gesagt “Ich mach das nicht mehr.”

Warum hast du dann doch weitergemacht?
Weil mein Lehrer gesagt hat, “Jugend Musiziert ist cool. Geh mal da hin”. Da bin ich dann mit 25 Punkten rausgegangen, also volle Punktzahl und dann war ich so: “Ich kann doch was?!” Auch “My Dream” fanden sie echt cool und ich dachte “Hey, hier ist mein Song gut aufgehoben. Er ist gar nicht schlecht!” Zu der Zeit war ich schon im Musicalkurs im Friedrichstadtpalast und habe dort Nestor und Egon kennengelernt, die beide bei The Voice Kids waren. Dann habe ich mich dann da auch beworben, wurde aber nichtangenommen und war am Zweifeln, ob ich zu langweilig für's Fernsehen bin.

Blaue Augen, blonde Haare, singt englische Coversongs – noch langweiliger geht’s ja auch gar nicht.

Deshalb wollte ich mir für meinen letzten Versuch was Krasses überlegen und bin dann mit pinken Haaren und selbst besprühtem T-Shirt nochmal hin. Inzwischen hatte mir ein Kumpel Musik in Richtung Cro, Schmyt, Paula Hartmann und Ennio gezeigt und das war dann so richtig mein Ding.

Ab dem Zeitpunkt habe ich deutsche Musik so für mich gefunden und ich bin ihm bis heute so dankbar, auch wenn wir jetzt nicht mehr gut sind. Weil genau das ist das, was ich liebe und wo ich auch so viel Gefühl reinstecken kann.

Einen Morgen hat er mir “Grüne Augen lügen nicht” von JEREMIAS gezeigt und ich habe mich so in dieses Lied ver­liebt und es mit einer wichtigen Person verbunden. Das habe ich beim Voice Kids Casting vorgesungen und dann fanden sie meine Version auch richtig cool. So habe ich dann mit 14 meinen Stil gefunden, wofür ich lebe und mit dem ich auch auf der Voice Kids Bühne aufgetreten bin. Ich liebe das richtig! Das ist voll mein Ding und die Jury und die Coaches haben auch gesagt, das merkt man mir an. Und dann hab ich auch deutsche Songs in dem Stil geschrieben.

Wow, das finde ich richtig spannend, dass du während der Castingzeit deinen Musikstil gefunden hast und am Ende auf der Bühne ganz du warst. Das Einzige, was du also verstellt hast, waren deinen gefärbten Haare, oder?Ja, das war so. Ich denke, das ist auch dieser enorme Druck, den man hat, weil man denkt: “Ich will da unbedingt hin und ich muss jetzt alles geben”. Ich bin echt froh, dass ich das Jahr davor nicht genommen wurde, weil ich da noch gar nicht wusste, in welche Richtung ich gehen möchte. Jetzt zu wissen, was zwischen den zwei Jahren so liegt und was sich alles verändert hat und was ich für Erfahrungen gesammelt habe, war einfach so wichtig.

Ich hab die Zeit auf jeden Fall ge­braucht. Hätte ich die nicht bekommen mit den Menschen, die mich umgeben haben, wäre ich wirklich ein anderer Mensch.

Ich bin allen so dankbar. Das hat mich so weitergebracht.

Und welche Persönlichkeitseigenschaft hat dir auf dem Weg weitergeholfen?

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Kategorie Interview

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