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Viriditas

Mir scheint, diese Zeiten fordern gerade nochmal vehement dazu auf, dass jeder Mensch auf seine eigene Frequenz, seine eigene Wahrheit hört und dieser folgt.

Um ein Gespür für den eigenen Vibe zu entwickeln, diesen klar wahrzunehmen und sich darauf einzulassen, braucht es immer wieder einen Moment von Ruhe. Und auch ein bisschen Geduld. Es braucht tiefe Atemzüge, das Wahrnehmen der eigenen Körperempfindungen und das Wahrnehmen dessen, was in diesem Moment ist. Ein Waldspaziergang oder barfuß durch den Park, all das kann die Türe zum Hören seiner selbst ein Stück öffnen. 

Kennst du deine eigene Frequenz? Was mag sie, mit was geht sie in Resonanz? Was findet sie nervig? Was sind die Stolpersteine, Ängste, Zweifel und Automatismen, die dich vom Eigenen wegrufen? Den persönlichen Vibe zu spüren ist an sich etwas sehr simples und sichtbares. Du verkörperst ihn mit deiner physischen Gestalt und Haltung, mit der Stimme, durch deine Lebensgeschichte und in deinem Alltag. Er lebt in Emotionen, Gedanken und in allen deinen Handlungen.

Doch aus dieser Schlichtheit haben wir Menschenwesen, im Laufe unserer Kulturgeschichte, etwas kompliziertes, weil oft mit mit Angst besetztes, gemacht. Da die natürliche Welt nicht so Riesending mit »Angst« hat, können wir uns im Kontakt mit Baum- oder Katzenwesen oder auch mit ganz kleinen Menschen, wieder besser daran erinnern, wie inhärent die ganze Angelegenheit ist.

Die exakte Frequenz bringt inneren Frieden und damit Heilung. Hier ist, unabhängig von allen Orten, ein wirkliches Zuhause. Und vielleicht ermöglicht es eben dieses Zuhause, sich in vollem Umfang, auf die Totalität von Zeit und Raum einzulassen? Schließlich braucht es eine klare Abgrenzung, von der aus die Töne anderer Wesen, überhaupt als einzigartiger Ausdruck wahrgenommen werden und als eigenständig anerkannt werden können.

Wir sind immer ein Teil des Ganzen

Auch für das Wohlbefinden einer Gemeinschaft, ist jede individuelle Frequenz wichtig. Viele Menschen suchen und sehnen sich danach, Teil eines größeren Ganzen zu sein. Instinktiv ist da die Vermutung, es gibt noch mehr als dieses kleine abgetrennte Selbst. Zugleich gibt es große Zweifel an diesem Instinkt, schließlich leben Menschenwesen schon seit einer ganzen Weile, in einer offiziell hoch individualisierten Gesellschaft. 

Diese Zerrissenheit führt häufig zu folgenden Szenarien: Menschen passen sich an die sie umgebenden Frequenzen an, um dazuzugehören. Menschen vergleichen und bewerten ihren Vibe mit anderen Vibes, um so ihre Position in der Gemeinschaft einordnen zu können. Menschen stülpen anderen Menschen den eigenen Vibe über. Menschen klinken sich aus und tun so, als ob sie auch sehr gut alleine klarkommen. In allen diesen Versuchen gehen sowohl Einzigartigkeit, als auch Vielfalt unwiederbringlich verloren, und das ist schade.

Für viele Menschen, scheint symbiotisches Verschmelzen wichtig zu sein, um sich aufgehoben und sicher zu fühlen. Für meine ganz persönliche Frequenz ist das kein erstrebenswertes Anliegen. Im Gegenteil, wenn alle Grenzen wegfallen, dann verliere ich das Gespür für mich selbst und damit auch das Gespür, für alles um mich herum. Dann verschwimmt alles bedrohlich gleichtönend. Um mich in das kosmische Summen einsinken zu lassen, brauche ich den Kontakt mit meiner eigenen Frequenz. Doch vielleicht ist das für dich auch ganz anders.

Eine authentische Frequenz hat per se eine gesunde Schutzfunktion. Ebenso haben saubere Grenzen viel mit eindeutiger Kommunikation zu tun. Ja, Menschen drücken sich ständig ohne Worte aus: Durch Körperhaltungen, durch Stimmungen und durch Gedanken. Und ja, Körperaufmerksamkeit ist Gold wert, um die eigene Frequenz kennenzulernen. Doch um von Körper zu Körper klare Gespräche zu führen, dafür braucht es eben die Verankerung in die eigene Kraft, welche kollektiv noch in den Kinderschuhen steckt. Und das ist auch völlig in Ordnung! Bis sich das eines Tages ändert, sind Worte und Sprache ein sehr hilfreiches Ausdrucksmittel, um es auch hier so einfach wie möglich zu halten. 

Streetart, Berlin Kreuzberg

Grenzen werden ständig neu getestet

In dieser Welt gibt es so viele Ablenkungen und Verlockungen, welche es auf die Auflösung von Grenzen abgesehen haben. Denn, ohne Grenzen, ist es ein Leichtes, die Lebenskraft von Lebewesen anzuzapfen. Es scheint wie ein Versuch, die Herausforderungen mit der eigenen Frequenz zu umgehen, um mithilfe einer fremden Frequenz, doch Teil des großen Ganzen zu sein. Diese Dynamik wird oft sichtbar im Geben und Nehmen in Beziehungen. 

Es gibt Menschen, die geben automatisch und es gibt Menschen, die vor allem nehmen. Wenn möglich, lies auch das bitte ohne Wertung! Die allermeisten Menschen tun das, was sie tun unbewusst und ohne böse Absicht. Erst die Metaebene von aufmerksamer Beobachtung, lässt uns im Spiegel eines Gegenüber, die Möglichkeit zur Selbstreflexion erkennen. Ab diesem Moment jedoch, gibt es die Chance, das eigene Fühlen, Denken und Handeln an den Absichten der eigenen Frequenz auszurichten, anstatt automatisch auf Frequenzen im Außen aufzuspringen, aka zu reagieren.

Ab diesem Moment können wir viel voneinander lernen und Verantwortung für die eigene Frequenz, und damit auch für die Gemeinschaft übernehmen. Verantwortung ist etwas vor dem viele Menschen, alleine beim Hören des Wortes, innerlich zurückschrecken. Dabei liegt enormes Potential in Eigenverantwortung. Sie ist unumgänglich für die Entwicklung der inneren Autorität, welche wiederum zu Sicherheit, Freiheit und Frieden führt.

Jede singuläre Frequenz verkörpert einen Teil des Ganzen. Und je vielgestaltiger diese Frequenzen zu hören sind, desto dichter und plastischer verkörpern sie die Ganzheit, nach der alle Menschen, mehr oder weniger, suchen. Die Melodie des Universums wird erst hörbar, wenn jede Frequenz ihrer Stimme vertraut und diese erklingen lässt.

Heute ist Sommersonnenwende

Dieser Tag markiert astronomisch den Beginn der Jahreszeit des Sommers. Heute befindet sich die Sonne auf ihrem Höhepunkt, es ist der längste Tag des Jahres und die kürzeste Nacht. Ab morgen nimmt die Sonnenkraft, zumindest auf der Nordhalbkugel wieder ab und wandelt sich, bis sie mit der Wintersonnenwende im Dezember, erneut die Richtung ändert.

Die Sommersonnenwende ist in vielen alten Kulturen, gewidmet und zugehörig dem Feuer, dem Wasser und allen Pflanzen in der Natur. 

Feuer transformiert durch Leidenschaft, Wille, Motivation und eindeutiger Zielgerichtetheit und Aktion. 

Wasser mit den Qualitäten von Veränderlichkeit und Bewegung, beherbergt Emotionen und das noch Unbewusstes. Wasser reinigt durch Eintauchen, Vertiefen, Waschen und Loslassen. In Form der Mondin, ist das Wasser ein ebenbürtiges Komplementär der Sonne.

Das Blühen der Natur sorgt für Fülle, Erdung, Sinnlichkeit und Körperlichkeit. Die Mystikerin Hildegard von Bingen, hat die Kraft der Natur Viriditas genannt, die Grundkraft und Grünheit, welche allem Leben innewohnt (Öffnet in neuem Fenster)

Alle drei Wesen, Feuer, Wasser und Erdkraft sind ihrer charakteristischen Frequenz absolut treu. Nur so ergänzen sie sich in ihrem Sein und erhalten das Leben. Von ihnen können wir viel über die eigene Frequenz, über das Zusammenspiel gegensätzlicher Kräfte, von selbstverständlichen Grenzen und vom Geben und Nehmen lernen. 

Wenn du magst, nutze den Tag heute, um immer wieder innezuhalten und um die Kraft des Lebens zu feiern. Schau zur Sonne und spüre diese gewaltige Kraft, die heute auf einem Höhepunkt steht. Spüre die Mondin, die gerade wieder abnimmt und doch am hellen Nachthimmel zu sehen ist. Spüre den Körper von Mutter Erde unter deinen Füßen und überall um dich herum. Und nimm ein paar tiefe Atemzüge, um deine Frequenz zu spüren, mit der du all dem zugehörig bist. Sie ist ein Geschenk an uns alle.

Mögen alle Wesen glücklich sein.

Katrin

Video: Tamera Healing Biotope, Ring der Kraft am 20. Juni 2022, YouTube (Öffnet in neuem Fenster)

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