Die Krönung!
„Sparsam und modern“ soll die Krönung von Charles III. heute ablaufen. Was das im Einzelnen bedeutet, zeigt das Programm der Zeremonie:
Gegen 10 Uhr werden Charles und Camilla von einem diamantenbesetzten Uber am Buckingham Palace abgeholt. Während der Coronation Procession wird deshalb nur Camilla den Schaulustigen aus dem Fenster zuwinken, während King Charles mit Google Maps dem Fahrer den Weg erklärt.
Gegen 12 Uhr werden die beiden die Westminster Abbey erreichen. Dort warten rund 2000 Gäste - fast 6000 weniger als zur Krönung von Queen Elizabeth II. vor 70 Jahren. Das liegt allerdings nicht an den Sparmaßnahmen - Grund ist einfach, dass niemand Charles leiden kann.
Natürlich werden viele gekrönte Häupter aus ganz Europa anwesend sein, die uns allen bestens bekannt sind: Hier, der Dings aus Holland. Ebenso die, na wie heißen sie, Juan und Juanita aus Spanien, und dann natürlich noch die Dings aus Schweden. Oder wars Dänemark? Na ja, irgendwo da oben halt. Abgesagt hat leider der König von Mallorca, Jürgen Drews, weil er, Zitat, „die Musik scheiße findet“.
Eine weitere prominente Absage kommt aus den USA: US-Präsident Joe Biden wird nicht an der Zeremonie teilnehmen und schickt stattdessen seine Frau Jill - was, wenn man Charles‘ Privatleben und seinen Frauengeschmack kennt, als zumindest „mutig“ bezeichnet werden darf.
Für Deutschland wird Frank-Walter Steinmeier vor Ort sein. Bundeskanzler Olaf Scholz war ebenfalls eingeladen, möchte aber nur wegen einer Krönung ungern die Höhle verlassen, in der er sich seit seiner Amtseinführung versteckt hält.
Die spannendste Frage für viele lautet: Wird Prinz Harry anwesend sein? Antwort: Ja! Er sitzt jedoch in einem Seitenschiff der Westminster Abbey. Aber nicht wegen der Streitereien mit seinem Vater und Prinz William, sondern weil das Netflixteam sonst keinen Platz hat.
Bei der Wahl der Krönungsgewänder zeigt sich Charles‘ Wunsch nach Ökologie und Moderne: Sein Hermelinmantel besteht zu 100 Prozent aus nachwachsenden Hermelinen. Darunter gibt sich der König betont schlicht und trägt eine transparente A-Linie mit Tattoo-Spitze. Bei der Fußbekleidung setzt der König ein Zeichen für seine Volksnähe und zeigt sonnenverbrannte Füße in Flip Flops mit einem neckischen Zehenring.
Die eigentliche Krönung ist streng durchchoreographiert: Zunächst übergibt der Erzbischof von Canterbury Charles die Insignien: Den Reichsring, den Reichsapfel und die Reichs-Fish-and-Chips-Tüte. Anschließend wird Charles die rund 80 Kilogramm schwere St. Edwards Krone aufgesetzt und er muss zu den feierlichen Klängen einer Posaunenversion von „Who the fuck is Alice?“ unter einem rund 50 Zentimeter über dem Erdboden gehaltenen Zepter hindurchtanzen. Danach kommt es zur Salbungszeremonie: Hinter einem eigens angefertigten Salbungsschirm wird der König an Händen, Brust und Kopf mit lauwarmem Marmite eingerieben.
Dann ist es so weit: Charles ist offiziell König! In ganz England werden Fanfarenstöße zu hören sein, in Wales gibt es Salutschüsse und in Schottland rufen alle Einwohner traditionell zeitgleich „Oh shut up, ye old prick!“
Danach wird auch Camilla gekrönt, auf Wunsch der verstorbenen Königin Elizabeth II. mit einer Original Burger King Krone und einem sauren Apfelring.
Anschließend gehen die beiden zu Fuß zurück in den Buckingham Palace. Bei diesem letzten Schaulaufen zeigt sich ein weiteres Mal, wie sehr Charles daran gelegen ist, die Kosten für die Krönungsfeier im Rahmen zu halten: Schaulustige haben die Gelegenheit, dem König ein paar Pfundnoten ins Strumpfband zu stecken, während Camilla für einen geringen vierstelligen Betrag Kleine Feiglinge aus einem Bauchladen verkauft.
Danach verschwinden die beiden im Palast und widmen sich voller Elan ihrer Lebensaufgabe: Sehr, sehr teuer sein. Wir wünschen ihnen dabei viel Erfolg.