Vol. 31 - Enttäuschungen
Ausgangspunkt jeder Enttäuschung ist eine Erwartung. Es gilt also erst einmal für sich selbst zu überlegen, welche Erwartungen man hat und wieso. Sind diese Erwartungen so wirklich angebracht, machen sie uns und anderen das Leben leichter oder eher unnötig schwer?
Wie ich es eben schonmal angedeutet habe, sind die Erwartungen an sich selbst oft auch die Ursache für die Erwartungen an andere. Es beginnt also, wie immer, bei uns. Wenn wir überzogene Strenge loslassen können, werden wir nicht nur mit uns milder, sondern auch mit anderen.
Und aus einer Enttäuschung entsteht schnell auch eine Reaktion, daraus vielleicht ein Konflikt. Die Frage sollte also lauten: Sind meine evtl. überzogenen Erwartungen den Frust oder einen Konflikt, der sich aus ihren Enttäuschungen entwickeln kann, überhaupt wert?
Gegenüber Fremden bringen solche Erwartungen ohnehin meistens wenig. Bei uns nahestehenden Personen lohnt sich dagegen eine offene Kommunikation. Gemeinsam darüber austauschen, wer was vom anderen erwartet, entspannt von Vornerein die Situation, wenn ein gemeinsamer Konsens gefunden wird. Oft entwickeln wir Erwartungen, die unser Gegenüber gar nicht kennt. Wie sollten diese also jemals erfüllt werden?
Umgekehrt können wir selbst unmöglich immer alle Erwartungen von anderen erfüllen und so etwas kann auch gar nicht unser Ziel sein.
Wie es der Dalai Lama einmal treffend formuliert hat: Wenn wir unsere Erwartungen verringern, werden wir Zufriedenheit erfahren.“