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Monkey Monday #13

Leuchtendes Rot: ein Hauch von Ampel 2.0

Foto: Erwan Hesry

Steht die Ampel an der Einfahrt zum Kanzleramt für Friedrich Merz auf rot, der Farbe der SPD? Fast meint man zu ahnen, dass nach den für den CDU-Chef verlustreichen Verhandlungen mit den Grünen nun die nächste Runde an Zugeständnissen fällig ist. Zugeständnisse, die gemessen in Wählerstimmen teuer werden dürften und den Sicherheitsabstand zwischen Union und AfD dahinschmelzen lassen könnten.

Ergebnisse der 16 Verhandlungsgruppen und insgesamt 256 Teilnehmern liegen vor, seit Freitag geht es nun in einer 19 Personen (eigentlich waren nur 18 geplant, aber man hatte Jens Spahn vergessen) umfassenden Spitzenrunde mit den Verhandlungen weiter. Besonders unter Druck steht dabei die Union, denn nach zwei gefühlten Wortbrüchen (erst das sogenannte Zustrombegrenzungsgesetz mit den Stimmen der AfD, dann die Kehrtwende bei der Schuldenbremse) steht Kanzlerkandidat Friedrich Merz unter Beobachtung. Es dürfte schwierig werden, seiner Partei und ihren Wählern weitere Zugeständnisse an den künftigen Koalitionspartner, die als Verrat an den Vorstellungen der Union verstanden werden könnten, nahezubringen. Mit Blick auf das elf Seiten starke Sondierungspapier sind dies vor allem Fragen im Bereich der Migration und der Haushalts- bzw. Steuerpolitik.

Ob die Regierungsbildung noch scheitern kann, welche Impulse von einer kleinen GroKo zu erwarten wären und wie dies auf die Kapitalmärkte abstrahlen könnte, dazu weiter unten mehr. Zunächst der Blick auf den in dieser Woche reich gefüllten Kalender an Makrodaten.

Wochenausblick

Leichte Hoffnungszeichen aus China: Zu Wochenbeginn legten die Einkaufsmanagerindizes für die Industrie und die nichtindustriellen Bereiche der Wirtschaft marginal zu. Wichtiger dürfte allerdings der morgen fällige Caixin-Index der Produktion sein. Er misst die Geschäftsaussichten im privaten Sektor der Volkswirtschaft, und hier wird eine kleine Abschwächung erwartet. In Deutschland und Europa stehen diese Woche die Inflationsdaten für den März auf dem Zettel. Sollten die Zahlen so hereinkommen wie vom Konsensus geschätzt (Inflation Eurozone von 2,3% auf 2,2% und Kerninflation von 2,6% auf 2,5%), dann wäre dies ein gutes Signal Richtung nächste Zinssenkung der EZB am 17. April. Im Fokus dieser Woche wie immer am Monatsanfang die USA. Zunächst wird zu sehen sein, ob der ISM-Index für die Industrie sich tatsächlich bei 50,3, also oberhalb der Expansionsschwelle, halten kann, bevor am Donnerstag der ISM-Index für die nichtindustriellen Sektoren sich leicht abschwächen sollte, von 53,5 auf immer noch robuste 53,0. Ebenfalls den Puls der US-Wirtschaft fühlt der Non-Farm Payroll-Bericht am Freitag. Die Markterwartungen sind hinsichtlich der Zahl der neu geschaffenen Jobs bescheiden geworden, bei nur noch 128.000 liegt der Durchschnitt, nach 151.000 im Februar. Mehr Augenmerk dürfte erneut auf Arbeitslosenquote und Lohndynamik liegen. Während der Konsensus einen leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit (von 4,1% auf 4,2%) erwartet, werden die Löhne stabil bei 4,0% gegenüber dem Vorjahr gesehen. Trotz sich abschwächender Konjunktur und ersten Verlangsamungszeichen auch am Arbeitsmarkt dürfte also die Lohndynamik vorerst ungebrochen bleiben.

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