Monkey Monday #10
Angst vor der Stagflation

Nein, es ist nicht alles Trumps Schuld. Hinweise auf nachlassendes Wirtschaftswachstum in den USA hatte es schon vor seinem Amtsantritt gegeben. Und dies war auch gut erklärbar gewesen, denn der außergewöhnliche Produktivitätsschub, den die US-Wirtschaft in den Post-COVID-Jahren verzeichnet hatte, würde früher oder später auslaufen müssen.
So weit, so klar. Nun aber mehren sich die Zeichen, dass es schneller bergab gehen könnte als bisher angenommen. Die Gründe liegen in gestiegener Unsicherheit, vor allem wegen des Hin und Her der neuen Administration, etwa beim Thema Zölle. Hier hat die Trump-Truppe erfolgreich jedwedes Vertrauen zerstört. Planen kann bei derartigem Chaos niemand. Auch die angekündigten Steuersenkungen verstärken die Intransparenz für Unternehmen, denn die Gegenfinanzierung erscheint nicht überzeugend gesichert. In einer derart umkalkulierbaren Gemengelage halten Unternehmen Investitionen eher zurück. Ersatzinvestitionen für abgeschriebene Ausrüstung werden zurückgestellt, üblicherweise mit moderneren Anlagen verbundenen Produktivitätsgewinne entfallen. Es werden zudem weniger neue Arbeitsplätze geschaffen, was den Konsum der privaten Haushalte dämpft. In Summe schrumpft die gesamtwirtschaftliche Nachfrage.
Bevor wir uns der Frage widmen, wie schlecht es nun wirklich um die US-Wirtschaft bestellt ist, hier wie immer zunächst der Blick auf die Makrodaten der Woche.
In dieser an Makrodaten eher armen Woche stehen die US-Inflationszahlen im Fokus. Der Konsensus erwartet leichte Entspannung, mit einer Verlangsamung der Monatsrate von 0,5% auf 0,3% und entsprechend einem Rückgang der Jahresrate von 3,0% auf 2,9%. Die Zahlen für die Kernrate, also ohne Energie- und Nahrungsmittelpreise, dürften bei 0,3% (runter von 0,4%) bei der Monats- und 3,2% (runter von 3,3%) bei der Jahresrate liegen. Am Donnerstag kommen dann die Daten für die Erzeugerpreise dazu, die sich zuletzt eher einer Jahresrate von 5% angenähert hatten und damit viel zu dynamisch unterwegs waren. Für die Februarzahl wird eine Verlangsamung (Monatsrate von 0,4% runter auf 0,3%) erwartet. Sollten alle diese Datenpunkte wie von Konsensus erwartet hereinkommen, wird sich vermutlich die Preisbildung bezüglich der Fed-Zinsentscheidung in der kommenden Woche (19. März) stabilisieren. Derzeit beträgt die eingepreiste Wahrscheinlichkeit für eine unveränderte Fed Funds Target Rate 97%.
Weiter und zum Video geht es mit Macro Monkey Standard (ab 7,50€/Monat) oder Premium (ab 15€/Monat).
Zu Standard und Premium (Öffnet in neuem Fenster)
Bereits Mitglied? Anmelden (Öffnet in neuem Fenster)