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Dezemberausgabe des Newsletters von „Literatur im Siebengebirge“

Hallo zusammen,

ein turbulentes Lesejahr neigt sich dem Ende zu. LiS hat dazu mit einer Fülle von Veranstaltungen beigetragen.
Wir starteten im Februar mit der Lesung von Bettina Storck. Dann tauschten sich im März anlässlich einer Atelierlesung die Malerin Ingrid Klein und die Autorin Michaela Küpper intensiv über Gemeinsamkeiten und Unterschiede des kreativen Prozesses beim Schreiben und Malen aus. Wenig später las Dinçer Güçyeter bei einer Veranstaltung, die wir gemeinsam mit der Initiative Kultur in Königswinter organisiert hatten. Im April folgte in Zusammenarbeit mit der VHS Siebengebirges ein Abend mit Nicole Peters, Carla Capellmann und David Jacobs, die aus der Werkstatt des Schreibens berichteten. Kurz darauf bestritten mehrere Lis-Autorinnen in der Katholischen Bücherei einen Krimiabend, bei dem sie ausführlich aus dem Nähkästchen des Krimischreibens plauderten. Im Mai lud Nadja Kobler-Ringler zu einem vereinsinternen Workshop zu rechtlichen Fragen rund ums Publizieren ein. In einem großen Artikel veröffentlichten im Juni LiS-Mitglieder zudem ihre persönlichen Lesetipps für die Ferienlektüre im General-Anzeiger. Es folgten zwei Literaturcafés mit dem Schwerpunktthema „Autorinnen und Autoren unter 40“. Im September startete auch unser neuer „Literatur-Stammtisch“, der sich inzwischen zu einem beliebten Format entwickelt hat. Zwei Literarische Cafés zum Thema „Zeitgenössische jüdische Autorinnen und Autoren“ folgten. Im November war LiS-Vorstandsvorsitzender David Jacobs bei der LesBar der Stadtbücherei Bad Honnef zu Gast. Eine gute Gelegenheit, nicht nur einige Bücher, sondern auch den Verein vorzustellen.
Den Höhepunkt des Jahres stellte auf alle Fälle unser vielbeachteter Schreibwettbewerb mit dem Motto „Gegen den Strom“ dar. Die Jury leistete Schwerarbeit, las 257 Einsendungen aus Deutschland und dem europäischen Ausland und vergab nach langen Beratungen den „Edelfederpreis“ für den beeindruckendsten Text an Chris Berg aus Freiburg für seine Kurzgeschichte „Wuthälse“. Das Publikum seinerseits zeichnete den Kölner Poetryslammer Christian Gottschalk mit dem „Rampensaupreis“ für den besten Vortrag eines fremden Textes aus.
Diese Fülle an Veranstaltungen wäre ohne das ehrenamtliche Engagement vieler Mitglieder nicht möglich gewesen. Ihnen gilt ein riesengroßes Dankeschön für die vielen Stunden, die ihr eingebracht habt, sei es im organisatorischen oder auch im kreativen Bereich.
Auch 2025 haben wir viel vor. Näheres dazu wird in der Januar-Ausgabe des Newsletters zu finden sein.

Wenn Ihnen die Aktivitäten unseres Vereins gefallen, Sie auch die eine oder andere unserer Veranstaltungen besucht haben, Sie außerdem noch nicht Mitglied bei „Literatur im Siebengebirge e.V.“ und auf der dringenden Suche nach einem Weihnachtsgeschenk oder einem guten Neujahrsvorsatz sind, dann hätten wir was für Sie …
Eine kurze Mail an info@literatur-im-siebengebirge.de (Öffnet in neuem Fenster) reicht und wir senden Ihnen umgehend das entsprechende Infomaterial zu.

 

Text des Monats

Den Text des Monats stellt diesmal der Gewinner des Jurypreises unseres Schreibwettbewerbs „Gegen den Strom“. Chris Berg, kommt aus Freiburg. Sein Beitrag trägt den Titel „Wuthälse“ und Sie finden ihn unter dem folgenden Link:

 Buchempfehlung des Monats

Unter dieser Rubrik veröffentlichen LiS-Mitglieder jeden Monat ihre Lesetipps.
Die Buchempfehlung des Monats stammt von David Jacobs, der den gerade erschienenen Roman „Sonja war hier“ von René Klammer vorstellt.
Erzählt wird die Geschichte eines Abschieds. Schon der Titel macht klar, dass Sonja, um die es auf den folgenden 288 Seiten gehen wird, für immer fortgegangen ist. Sie lässt den Erzähler und den gemeinsamen Freundeskreis mit ihrer Trauer und vielen offenen Fragen zurück. Fragen, auf die jeder von ihnen im Verlauf der Erzählung seine eigene Antwort finden muss, um mit dem Verlust leben zu können.
Über ein volles Jahr hinweg begleitet René Klammer die Figuren seines Romans. Ein Jahr voller Furcht vor dem Unabwendbaren, zwölf Monate voller offenen Fragen und Selbstzweifel. Jedes der zwölf Kapitel ist folgerichtig einem der Monate gewidmet, die alle von Trauer, Aufbegehren und Resignation geprägt sind.
Schwer zu lesen, möchte man meinen, wäre da nicht Klammers sprachliche Kraft und schriftstellerisches Vermögen, die es ihm erlauben, die Schwere der Erzählung durch von Humor getragene Handlungsnebenstränge gekonnt auszubalancieren. Es sind gerade diese Passagen, die dem Leser durch ihre ironische Zuspitzung und komödiantische Überzeichnung jene Ruhepausen verschaffen, die er beim Lesen braucht, um sich dann wieder der Tragik von Sonjas langem Abschied zuwenden zu können.
Darf ein Schriftsteller das, einer Tragödie dieses zum Schmunzeln, manchmal sogar zum Lachen reizende Beiwerk hinzufügen und dem Leser dadurch die Lektüre überhaupt erst möglich zu machen?
Er darf! Vorausgesetzt, er hat die innere Kraft und das schriftstellerische Können, das notwendig ist, um solche Wanderung über sehr schmalen Grat zu bestehen. René Klammer verfügt über beides.
„Sonja war hier“, Roman, 288 Seiten, Roland Reischl Verlag, 15 €.

Veranstaltungskalender

„DER DIE DADA“

Vortrag und Lesung von und mit Dr. Simone Scharbert
Dienstag, 3. Dezember, 19:30 Uhr
Altstadtbuchhandlung, Breite Straße 47, Bonn

Emmy Hennings, Hannah Höch und Sophie Täuber-Arp. Ohne sie wären die Gründung des Dadaismus im Züricher Cabaret Voltaire und alle weiteren Entwicklungen kaum denkbar gewesen. Mit ihren experimentellen Arbeiten und Performances, mit ihrer ungeheuren Probierlust und Unerschrockenheit waren diese Frauen wichtige Vertreterinnen der Gruppierung. Und dennoch sind sie im Licht von Hans Arp, Hugo Ball oder auch Max Ernst allzu oft in den Hintergrund geraten.
In Anlehnung an die gleichnamige Ausstellung im Arp-Museum in Rolandseck unternimmt der Abend einen Streifzug durch die literarischen Arbeiten, aber auch wichtigsten Lebensstationen der Dadaistinnen.
Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Bonn (Kurs 6114)

  

Lauter kleine Dinge

Lesung der Schreibwerkstatt Lit.Elf
03.12.2024, 19:00 Uhr
Stadtbücherei, Markt 1, Sankt Augustin

Lauter kleine Dinge, d.h. materielle wie immaterielle kleine Dinge, die eine Wichtigkeit erlangen, die ihre Größe nicht erwarten lässt: Ein fehlender Knopf am Strumpfhalter oder eine gefälschte Uhr aus Hongkong können das Leben ganz schön durcheinanderbringen …
Der Eintritt ist frei.
 

14 Bücher & 1 Krimi

Kult-Veranstaltung mit Margarete von Schwarzkopf
03.12.2024, 19:30 Uhr
Buchhandlung am Markt, Adenauerplatz 22, Hennef


Margarete von Schwarzkopf empfiehlt im ersten Teil der Veranstaltung aktuelle Neuerscheinungen! In dem zweiten Teil liest sie aus ihrem neuen Kriminalroman „Der Tote im Vulkan“.
Im neuen Fall wird ein mit der Kunsthistorikerin Anna Bentorp befreundeter Autor auf Island ermordet. Zuletzt arbeitete er an einem True-Crime-Roman um einen in Island verschollenen Experten für nordische Geschichte. Anna folgt seiner Spur und stößt auf den Diebstahl eines mittelalterlichen isländischen Buchs. Alle „Leseratten“ werden wieder voll auf ihre Kosten kommen!
Eintrittskarten sind nur im Vorverkauf bei uns erhältlich.
Der Eintritt beträgt € 12,00. Kartenreservierung über Tel.: 0224281630

 

Franz Kafka: „Gott will nicht, dass ich schreibe“

Der unbekannte Kafka und sein Konzept der „Herrlichkeit der Welt“
Vortrag - Dr. Manfred Osten
04.12.2024, 19:30 Uhr
Theatergemeinde Bonn, Bonner Talweg 10, Bonn

Im Kafka-Jubiläumsjahr unbemerkt blieb leider jene Tagebuchnotiz von Franz Kafka, die einen überraschend neuen Zugang zu Kafkas Selbstverständnis erlaubt: die Vision von einer „Herrlichkeit des Lebens“, die „immer in ihrer ganzen Fülle bereit liegt“. Man müsse sie aber mit dem „richtigen Wort“ rufen.
Hat Kafka dieses Wort gekannt? Kannte er schreibend den Weg dorthin, obgleich er von sich behauptet hat: „Gott will nicht, dass ich schreibe“?
Diese Fragen wird der Autor, Jurist und Kulturhistoriker Dr. Manfred Osten in seinem Vortrag behandeln und hierbei auf die Kafka-Reflexion aus seinem Goethe-Buch „Alles veloziferisch oder Goethes Entdeckung der Langsamkeit. Zur Modernität eines Klassikers im 21. Jahrhundert“ (Insel-Verlag, Frankfurt am Main/Leipzig 2003) eingehen.

 

Literaturkreis „Auf der Suche nach den Stimmen der Zeit“

05.12.2024, 19:00-20:30 Uhr
Kultur und Bildungszentrum, Boserother Straße 74
Königswinter-Oberpleis

In Kooperation mit der VHS im Siebengebirge bietet LiS einen Literaturkreis an, bei dem wir uns Romanen widmen, deren Autor*innen zum Zeitpunkt der Veröffentlichung nicht älter als 40 Jahre waren.

LitArena, 34. Ausgabe

11.12.2024, 19:00-20:30 Uhr
Saal im Haus der Bildung, Bottlerplatz 1, Bonn

Die LitArena, organisiert von der Fachschaft Germanistik, Komparatistik und Skandinavistik (GeKoSka), lädt zur 34. Ausgabe ein. Die Veranstaltung findet zweimal jährlich statt und bietet Künstler*innen aller Altersgruppen, insbesondere Studierenden, die Möglichkeit, in einer lockeren Atmosphäre ihre Kunst vorzustellen. Ob Theater, Musik, Gedichte oder Prosa – die LitArena schafft eine Plattform für vielfältige künstlerische Ausdrucksformen.


Geschichten für die dunkle Jahreszeit

Lesung mit Musik von der Autorengruppe 60/30 und Nico Weber (Gitarre und Gesang)
13.12. 2024, 19:00 Uhr
Katholische Bücherei St. Pantaleon, Corneliaweg 3, Unkel 

Vorankündigung

Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit” von Natasha Pulley

17.01. 2025, 19:00
Kunstforum Palastweiher, Winzerstraße 7, Königswinter

Martina Hofmann von unserem Kooperationspartner Studienhaus für Keltische Sprachen und Kulturen e. V. stellt den Roman “Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit” von Natasha Pulley vor. Für passende musikalische Begleitung sorgt eine Dudelsackspielerin. Außerdem besteht die Möglichkeit gegen eine Spende einen sehr seltenen schottischen Whisky, der auf den Äußeren Hebriden gebrannt wurde, zu verkosten.

Schreibwettbewerbe und Fortbildungen

Ausschreibung zur Anthologie „Bonner Bogen“

Der Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller (VS), Regionalgruppe Bonn/NRW Süd, plant 2025 die Herausgabe einer Anthologie mit literarischen Texten, die die Stadt Bonn ins Zentrum der Aufmerksamkeit rückt. Unter dem Arbeitstitel „Bonner Bogen - Literarisches von A (wie Beethoven) bis Z (wie Westerwelle)“ werden Autorinnen und Autoren gesucht, die sich literarisch mit Aspekten der Stadt Bonn befassen. Die Anthologie möchte den Reichtum der Literaturszene in Bonn ebenso ins Licht rücken wie das Besondere der Bundesstadt und seiner Geschichte. Das Projekt wird unterstützt von der Stadt Bonn und durch das Kulturministerium NRW/die Gesellschaft für Literatur in NRW e.V.
Einreichungsfrist ist der: 31.01.2025
Nähere Infos unter:

Schreibseminar für angehende Profis mit Olaf Petersenn

08. und 09.02.2025, 10:00–18:00 Uhr
Literaturhaus Bonn, Bottlerplatz 1, Bonn

Du hast nicht in Hildesheim oder Leipzig studiert, hast keine Agentur- und Verlagskontakte, bist für die Teilnahme am Open Mike zu alt? Kein Problem: Dann bist du in diesem Schreibseminar genau richtig! Der Workshop richtet sich vor allem an Quer- und Späteinsteigende, die das eigene Schreiben besser verstehen und den Literaturbetrieb kennenlernen wollen. Die Autor*innen lernen, ihren Text und die Texte der anderen wie im Lektorat zu betrachten: Schwächen aufzuspüren, Eigenarten zu würdigen, Qualitäten zu stärken.
Olaf Petersenn, Editor at Large im Piper Verlag, war von 2017 bis 2023 als Programmleiter Literatur bei Piper in München tätig. Zuvor arbeitete er 16 Jahre lang als Lektor bei Kiepenheuer & Witsch.
PREIS 130 €, ermäßigt 85 € (Mitglieder des Literaturhauses Bonn, Studierende, Auszubildende, Arbeitslose, Inhaber*innen des Bonn-Ausweises und Menschen mit Schwerbehinderung)
Bewerbung nur mit einem mind. 20, max. 30 Normseiten langen Text
Bewerbungsschluss 2.1.2025, 23:59 Uhr über das Anmeldeformular:

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Kategorie Literatur

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