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Vier Menschen sind tot, der Ableismus lebt.

In Potsdam sind fünf Menschen mit Behinderung Opfer einer Tötungsserie in einer sogenannten Behinderteneinrichtung geworden – vier von ihnen starben. Während die Hintergründe der Tat noch untersucht werden müssen, stellt sich Raúl  Krauthausen nicht erst seit heute Fragen zu strukturellen Problemen dieser Wohnformen und wie viel Ableismus in ihnen steckt.

Nach jeder Tat wird versucht ein Motiv zu finden, und auch in diesem Fall werden in den nächsten Tagen sicher Vermutungen angestellt, sofern sich der*die Täter*in nicht äußert. Im Gegensatz zu anderen Fällen wird bei solchen Taten oft die „Überlastung” ins Spiel gebracht. So vermutet ein Polizeipsychologe in der rbb Sendung „Zibb“, dass das Tatmotiv auch „Erlösung von Leiden (Öffnet in neuem Fenster)“ gewesen sein könnte. Damit entsteht eine Täter-Opfer-Umkehr: weil die Bewohner*innen des Heimes wohl zu anstrengend seien, käme es zur Überlastung und damit zu der Tat. Dass diese Argumentation bemüht werden wird, ist meine größte Sorge. Denn dies ist gefährlicher, und in diesem Fall tödlicher Ableismus: Die Diskriminierung und Abwertung behinderter Menschen.

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