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Die Schonraumfalle

Hartnäckig hält sich das Argument, im Schonraum der Förderschule, in dem Schüler*innen mit ähnlichen Problemen und Bedürfnissen zusammen kämen, würde ein förderndes Lernklima geboten werden. So könnte auf die Schwächen einzelner Rücksicht genommen und mit intensiver Förderung reagiert werden.
Wenn dem tatsächlich so wäre, müsste dies logischerweise zur Folge haben, dass Förderschüler*innen ihr volles Potential entwickeln und entsprechende Leistungen vorweisen könnten.

Behinderte Menschen – insbesondere behinderte Kinder – sollten speziellen Schutz genießen. Man sollte ihnen “Schonräume” in Form von Förderschulen zur Verfügung stellen, in denen sie vor der nicht-behinderten Mehrheitsgesellschaft Zuflucht finden können. Behinderten Lernenden sollte man nicht zumuten, sich mit den Erfolgen von Spitzenschüler*innen konfrontiert zu sehen – denn das würde sie einsam machen und ihnen die eigenen Schwächen umso mehr vor Augen führen. Da ist es doch besser, wenn Schüler*innen mit Behinderung – die “schwächsten und labilsten” – ganz einfach unter sich blieben. Schließlich haben sie viele Gemeinsamkeiten durch ihre “ähnlichen Belastungen”.

Diese Zitate und Zusammenfassungen stammen u.a. aus einem Buch, das seit einiger Zeit von Inklusionsgegnern gefeiert wird, weil hier der Gymnasiallehrer Michael Felten scheinbar beweist, dass Inklusion das gesamte Bildungssystem ruiniert.
Das Argument Schonraum ist nur eines von vielen, das gegen Inklusion angebracht wird. Allerdings ist es wichtig, sich besonders mit diesem Detail auseinanderzusetzen – denn es handelt sich um ein eindeutig falsches Argument.

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