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“Disability Simulations” – Behinderung als Event oder eine gute Möglichkeit, um auf Barrieren aufmerksam zu machen?

Nach wie vor gibt es viele Vorurteile gegenüber behinderten Menschen – und viel zu wenig Alltag und gemeinsame Lebenserfahrungen von Menschen mit und ohne Behinderungen. Um hier mehr Verständnis und Annäherung zu bewirken, gibt es unter anderem so genannte “Disability Simulations”, in denen Menschen ohne Behinderung kurzfristig verschiedene Behinderungsformen ausprobieren. Aber hilft das wirklich um Empathie zu entwickeln?
(Autorin: Suse Bauer)

“Ja, mit einem Rollstuhl leben zu müssen, das ist nicht leicht. Ich weiß, wie das ist, ich hab’ in der Schule auch mal ein Experiment gemacht und im Rollstuhl gesessen”, ist ein Satz, den man oft von Leuten hört, wenn es um den Kampf um Barrierefreiheit und das Leben mit Behinderung geht.In Deutschland gibt es Aktionen, die gerne an Projekttagen in Schulen durchgeführt werden und zum Beispiel als “Ein Tag im Rollstuhl-Experiment” (Öffnet in neuem Fenster) bezeichnet werden. Quasi Behinderung als Event: Eine halbe Stunde im Rollstuhl um aufgebaute Hindernisse herumkurven und Rampen hinauf- und herunterfahren. Oder man muss sich mit Augenbinde durch ein Gebiet tasten. Den Teilnehmenden soll das Erlebnis suggerieren, eine körperliche oder Sinnes-Behinderung zu haben. Aus guten Gründen werden diese Behinderungssimulationen von Inklusionsaktivist*innen und -fachleuten kontrovers diskutiert. Eigentlich sollen diese Simulationen den Teilnehmenden einen Perspektivwechsel ermöglichen und ihnen Barrieren bewusst und erfahrbar machen – und die gemachten Erfahrungen zu einem Umdenken führen, Empathie wecken. Und ein positiveres Bild vom Leben mit Behinderung bewirken.

Weiterlesen (mit Podcast) (Öffnet in neuem Fenster).

(Autorin: Suse Bauer)

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