Hej na!
Junggesell*innen-Abschiede sind schon eine merkwürdige Angelegenheit. Zumindest hat sich mir der Sinn nie so ganz erschlossen. Denn wenn sie wirklich das Ende von Freiheit und Feierei bedeuten, sollte man sich das mit der Ehe dann nicht sowieso noch mal überlegen?
Immerhin: Dass nicht alle Frauen in pinken Team-Bride-Shirts und mit einem Bauchladen voller Kondome ins Eheleben entlassen werden wollen, hat sich inzwischen rumgesprochen. Und so fand ich mich beim Junggesellinnen-Abschied einer Freundin am Wochenende glücklicherweise nicht in der Altstadt, sondern in Mülheim wieder. Auf der Landzunge unter der Katzenbuckel-Brücke hatte ihr Trauzeuge eine riesige Tafel aufgebaut, vollgepackt mit selbst gemachten Leckereien der Gäste. Unter einem Baum samt Kronleuchter und weiß-wehenden Gardinen saßen wir zusammen mit der Bride-to-be, aßen, tranken, lachten und sahen die Schiffe auf dem Rhein vorbeiziehen. Es hatte etwas so Magisches, dass ich ihn beinahe verstanden hätte – den Zauber der Junggesellinnen-Abschiede. Wäre da nicht eine Liste weiterer Programmpunkte gewesen, die die Magie jäh zerstörte. Aber vielleicht spricht sich ja auch das irgendwann noch rum: Für einen besonderen Tag braucht es nicht besonders viele Ereignisse – sondern nur ein paar besondere Menschen zusammen an einem besonderen Ort.
Das geht diese Woche:
Kunst gegen Bares (Öffnet in neuem Fenster) versüßt dir ab sofort wieder den Montagabend. Bei der Open Stage im Garten des Artheaters zeigen verschiedene Künstler*innen, was sie drauf haben.
Bei den Fail in Love Nights (Öffnet in neuem Fenster) im Odonien dreht sich am Donnerstag alles um Liebe und gescheiterte Beziehungen – diesmal in der Queer Edition.
Deutsche Musik mit starken Texten gibt es am Freitag beim Konzert von Max Prosa (Öffnet in neuem Fenster) im Stadtgarten.
Ich darf die letzten beiden Picknickkörbe für jeweils zwei Personen für das Lillet Picknick (Öffnet in neuem Fenster) am Freitag verlosen. Der Korb ist gefüllt mit leckeren Snacks, tollen Gläsern, Drinks – und einer Picknickdecke natürlich. Schnabuliere und sippe in entspannter Atmosphäre bei Livemusik und kleinen Specials wie dem Blumenkranz-DIY. Wenn du ein Ticket samt Korb gewinnen willst, schreib mir eine Mail (Öffnet in neuem Fenster) mit Betreff dem "Picknick".
Bei der Comedy Show Punchline (Öffnet in neuem Fenster) geht es im Odonien am Samstag um die besten Lacher. Am Sonntag übernehmen dort beim Soul in the Air Festival (Öffnet in neuem Fenster) lokale Bands die Bühne.
Auf dem Flohmarkt in Nippes (Öffnet in neuem Fenster) kannst du am Sonntag wieder auf Schnäppchenjagd gehen. Mein Tipp: Gönn dir eine Verschnaufpause am KaffeeKiosk (Öffnet in neuem Fenster) – mit Cappuccino und Marktstulle.
Poetry, Comedy und Livemusik – all das bringt das Kopfkino Open Air (Öffnet in neuem Fenster) am Sonntag zusammen. Ein paar Tickets (Öffnet in neuem Fenster) für das Event im Open Air Kino am Rheinauhafen gibt es noch.
Man könnte ja meinen, so langsam hätten wir es satt – das ewige aus Schüsseln futtern. Doch der Bowl-Trend hält sich inzwischen länger als so manche Ehe. Auch meine Liebe für die fotogene Schüsselkost ist noch immer heiß und innig. Zumindest im Fall von Ma'loa (Öffnet in neuem Fenster). Seit der Poké-Bowl-Laden einen Ableger in Ehrenfeld hat, bin ich dort quasi Stammgast. Mein Magen ist dabei genauso monogam wie mein Herz, denn meine Bestellung ist immer dieselbe: "Die Maui Tuna Bowl, aber mit Lachs statt Thunfisch – und Kimchi als Extra bitte." Ein Satz, der für mich direkt auf Food-Wolke 7 führt. Wenn du herausfinden willst, ob meine Lieblings-Poké-Bowl auch bei dir Herz und Magen erobern kann, dann ist diese Woche die perfekte Gelegenheit. Klubmitglieder bekommen in der Ehrenfelder Ma'loa-Filiale bis Sonntag nämlich zwei Bowls zum Preis von einer. Sag einfach, dass du vom Klub kommst und zeig deinen Klubletter.
Erste Dates sind oft wahnsinnig aufregend. Vor allem, wenn man sich vorher nie begegnet ist. Morgen habe ich gleich mehrere solcher First Dates – vielleicht ja sogar mit dir. Um 18 Uhr steigt nämlich unser erstes nicht-digitales Klub Event. Nervös muss natürlich niemand sein. Schließlich gehen wir spazieren – bekanntlich ein Garant für entspannte erste Dates. Außerdem haben wir Eva von Alternative Cologne Tours (Öffnet in neuem Fenster) dabei, die uns auf unserer Street Art Tour durch Ehrenfeld die buntesten Spots im Veedel zeigt und uns mit Insiderwissen zum Thema Straßenkunst versorgt. Klingt wie ein Date nach deinem Geschmack? Dann schreib mir eine Mail (Öffnet in neuem Fenster) mit dem Betreff "Bunte Runde" – ein paar freie Restplätze gibt es nämlich noch. Und keine Sorge, du musst zur Erkennung keine Rose im Knopfloch tragen. Den Treffpunkt erfährst du per Mail. Unsere Verabredung steht übrigens auch bei Regen, denn wie sagt man in Kölle so schön: Mir sin ja nit us Zucker.
Kaffee ist das Getränk, auf das sich (fast) alle einigen können. Sage nicht nur ich, sondern auch die Statistik (Öffnet in neuem Fenster). Demnach sorgt nicht mal Wasser für so viel einhellige Zustimmung. Schon verrückt. Mir kommt das natürlich entgegen – nicht nur, weil sich meine Koffeinsucht damit fast schon legitim anfühlt, sondern vor allem, weil es die Chance erhöht, dass ich dir mit meiner Entdeckung der Woche eine Freude machen kann. Nur einen Katzensprung vom Neumarkt entfernt gibt es jetzt nämlich eine neue Adresse für erstklassigen Kaffee. Das Café von blooming coffee (Öffnet in neuem Fenster) ist zwar kaum größer als ein geräumiges WG-Zimmer, dafür aber so minimalistisch chic, dass man sich ein bisschen fühlt wie in einem dieser hippen Läden in Amsterdam oder Berlin. Der Kaffee überzeugt Fans gut gebrühter Bohnen garantiert: schonend geröstet, fair, nachhaltig – und vor allem richtig lecker. Perfekt zum Wachwerden und Runterkommen zugleich, denn dank der versteckten Lage trinkt man seinen Kaffee bei blooming coffee auch mitten in der City fernab vom Trubel.
So sehr ich Ehrenfeld liebe – traurige Wahrheit ist auch, dass Kulturorte hier reihenweise platt gemacht werden. Mit jedem abgerissenen Club und jedem neuen gesichtslosen Betonklotz stirbt ein weiteres Stück vom Charme des Veedels. Auch die Kolbhalle (Öffnet in neuem Fenster) stand vor ein paar Jahren schon mal vor dem Aus. Dass die Künstler*innen, die dort seit 1989 leben und arbeiten, bleiben durften, grenzt an ein kleines Wunder. Klar, seit dem Verkauf des Geländes an einen Investor hat sich einiges geändert. Die Bewohner*innen mussten einen Teil räumen und mit weniger Platz klarkommen. Ein magischer Ort ist die Kolbhalle aber nach wie vor. Von bunt bemalten Wänden wird man hier empfangen. Auf dem Hof hoppeln Hasen zwischen allerlei Geröll und Bauwagen um die Wette. Drinnen, zwischen Ateliers und kleinen Wohnräumen, regiert das kreative Chaos. Überall wartet Kunst darauf, entdeckt zu werden. Es ist ein Ort wie aus einer anderen Welt. Betreten konnte man diese Welt als Gast wegen Corona schon länger nicht mehr. Diese Woche öffnen sich die Pforten endlich wieder – denn die Künstler*innen zeigen eine Ausstellung zum Thema Freiheit (Öffnet in neuem Fenster), die am Sonntag Vernissage feiert. Vorbeischauen lohnt sich. Gar nicht so sehr nur wegen der Kunst, sondern vor allem wegen der Kolbhalle selbst – die ist nämlich das eigentliche Kunstwerk. Ein Stück vom alten Ehrenfeld, das ich so sehr liebe.
Paare haben sich im vergangenen Jahr in Köln das Ja-Wort (Öffnet in neuem Fenster) gegeben. Laut Statistischem Bundesamt (Öffnet in neuem Fenster) hält eine Ehe durchschnittlich 14,8 Jahre. Ich drücke natürlich die Daumen, dass die Paare zu den rund 60 Prozent gehören, die sich nicht scheiden lassen.
Bis nächste Woche – oder vielleicht ja schon bis morgen, beim Blind Date!
Deine Christin (Öffnet in neuem Fenster)