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Hallöchen!

Während wir Kölner*innen sonst als Rheinische Frohnaturen bekannt sind, gelten wir aktuell als Deppen der Nation. Fassungslos hat die Welt auf das geschaut, was sich am 11.11. auf der Zülpicher Straße abgespielt hat. Tausende Menschen dicht an dicht, mitten in einer globalen Pandemie. Doch kann man es den Anwesenden wirklich verdenken? Sie haben schließlich nur getan, was von offizieller Seite erlaubt war: Dank 2G endlich wieder Karneval feiern. Wer ahnte, dass die Kontrollen ausgerechnet im Party-Epizentrum lückenhaft sein würden? Im Nachhinein wussten es natürlich viele besser: Pietro Lombardi (Öffnet in neuem Fenster) nannte die Feierei "verantwortungslos und egoistisch", Jan Böhmermann (Öffnet in neuem Fenster) sagte der "sexy Krankenschwester" eine Zukunft als "sexy Intubierte" voraus und Oliver Pocher (Öffnet in neuem Fenster) machte vor, wie so ein Post-11.11.-Leben nach vier Wochen Intensivstation aussieht. Ja, es ist immer leicht, der oder die vermeintlich Klügere zu sein, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Doch wo waren eigentlich all die Promis und großen Mahner*innen vor dem 11.11.? Wer hat gesagt: "Sorry Leute, ihr habt euch zwar impfen lassen, lange verzichtet und auch die Stadt hat ihr Go gegeben, aber geht nicht hin, bleibt trotzdem zu Hause!"? Habe ich diesen Teil verpasst oder gab es ihn schlichtweg nicht? 

Dass politisch gerade einiges schiefläuft – und das nicht nur in Köln –, dafür sind die Inzidenzzahlen Beweis genug. Die Politik ist es, die endlich einen Fahrplan entwickeln muss, der uns dabei hilft, den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Da bringt es wenig, die Wut auf die zu projizieren, die auf der Zülpicher Straße gefeiert haben. Denn eine Gesellschaft, die einander nur noch mit erhobenem Zeigefinger und Schuldzuweisungen begegnet, kann nicht der Brandlöscher sein, den wir gerade brauchen. 

Das geht diese Woche:

In Köln ein Haus zu kaufen oder gar eine ganze Straße – das gehört angesichts explodierender Immobilienpreise für die meisten wohl eher in die Kategorie "Tagträume". Seit Kurzem braucht es dafür aber kein Vermögen mehr, sondern einfach nur ein bisschen Würfelglück. Den Brettspiel-Klassiker Monopoly gibt es jetzt nämlich auch in der kölschen Auflage. Wo sonst "Schlossallee" und "Parkstraße" als teuerstes Pflaster gelten, übernehmen beim Köln-Monopoly (Öffnet in neuem Fenster) der Kölner Dom und der Rheinauhafen die Premium-Lagen, mit denen du deine Mitspieler*innen ordentlich zur Kasse bitten kannst. Auch auf den übrigen Spielfeldern triffst du auf jede Menge Kölner Orte, Unternehmen, Vereine und Sehenswürdigkeiten. Das perfekte Spiel also – nicht nur für Köln-Fans, sondern auch für Weihnachtsabende mit der Familie, bei denen es nie schaden kann, einen Joker gegen Langeweile, Fresskoma oder unangenehme Diskussionen im Ärmel zu haben. Siehst du genauso? Dann schick mir eine Mail (Öffnet in neuem Fenster) mit dem Betreff "Gut gewürfelt", denn ich darf fünf Monopoly-Köln-Spiele verlosen. Solltest du nicht gewinnen, bekommst du bis zum 22. November mit dem Code "köllealaaf" beim Online-Kauf des Spiels (Öffnet in neuem Fenster) immerhin noch 11 Prozent Rabatt.

Ich gebe zu: Manchmal gehen auch uns Dinge durch die Lappen. Und so brauchte es tatsächlich erst eine Insta-Story der Kölner Influencerin Nanda (Öffnet in neuem Fenster), um uns nach Jahren endlich darauf aufmerksam zu machen, dass es bei Mashery Hummus Kitchen (Öffnet in neuem Fenster) im Rathenauviertel eben nicht nur den namensgebenden Hummus gibt, sondern auch köstliche Sabich Sandwiches. Falls das Wort "Sabich" jetzt ein großes Fragezeichen in deinem Kopf hervorruft: Das Ganze ist ein israelisches Sandwich, das mit gekochten Eiern, frittierter Aubergine, Tomaten, Gurke, Tahini, Mangosauce und Zhug – einer jemenitischen Würzsauce – gefüllt wird. Hört sich vielleicht seltsam an, ist geschmacklich aber eine sauleckere Schweinerei. Für erste Dates eignet sich der Streetfood-Klassiker aus Israel zwar nur bedingt, weil sich ein stilvoller Verzehr ähnlich kompliziert gestaltet wie beim Döner, doch ich sage dir: Dieser Schmackofatz kitzelt alle Geschmacksknospen. Ein bisschen süß, ein bisschen scharf, ganz viel Frische und jede Menge Yum! Damit hat sich das Sabich schon nach dem ersten Testlauf zu meinem neuen Favorit in Kölns erster Hummuseria gemausert. Solltest du unbedingt probieren!

Als Kunst- und Kulturstadt musste Köln schon den ein oder anderen Schlag wegstecken – zum Beispiel, als die Art.Fair (Öffnet in neuem Fenster) 2016 ihren Umzug verkündete, und das ausgerechnet zum Rivalen Düsseldorf. Die schillerndere Veranstaltung ist uns aber, glücklicherweise, geblieben: die Art Cologne (Öffnet in neuem Fenster). Wer wissen will, was sich in der Kunstszene so tut, für den ist diese Messe eine der ersten Adressen. Galerien aus aller Welt zeigen hier ihre Schätze aus dem Bereich moderne und zeitgenössische Kunst. Wer einmal da war, weiß: Es ist ein ganz besonderer Flair, wenn steinreiche Kundschaft aus aller Herren Länder durch die Gänge flaniert, sich fragt, wer wohl das Zeug zum nächsten Jeff Koons hat, und schließlich kleine (und größere) Vermögen für extravagante Arbeiten hinblättert. Als unbedarfte*r Besucher*in ohne Kaufdrang schwankt man hier – ich spreche da aus Erfahrung – oft irgendwo zwischen "Wow, beeindruckend" und "Das hätte ich auch gekonnt". Eine spannende Angelegenheit, wie ich finde. Spannend wird übrigens auch, welche Werke die KHM dieses Jahr beisteuert. Die Sonderschau der Kölner Absolvent*innen (Öffnet in neuem Fenster) hat längst Tradition – genauso wie die Kölsch-Glas-Edition, die die Studierenden jährlich gestalten und auf der Art Cologne präsentieren. Wenn du dabei sein willst, schreib mir eine Mail (Öffnet in neuem Fenster) mit dem Betreff "Artsy Fartsy", denn ich darf 2x2 Tickets für die Art Cologne verlosen.

Rewe-Supermärkte gibt es in Köln (Öffnet in neuem Fenster). Das sind so absurd viele, dass sich die Filialen mitunter auf gegenüberliegenden Straßenseiten gegenseitig Konkurrenz machen – am Zülpicher Platz oder an der Venloer Straße in Ehrenfeld zum Beispiel. Auch der Vergleich mit anderen Städten spricht Bände: In Düsseldorf (Öffnet in neuem Fenster) gibt es gerade mal 35 Rewe-Märkte. Kein Wunder also, dass sich Tommi Schmitt (Öffnet in neuem Fenster) zu folgender Geschichtsschreibung inspiriert fühlte: "Vor 400.000 Jahren bauten die ersten Siedler hier 960 Rewe-Filialen. Daraus entstand später die Stadt Köln." Aber wenn die schon so schnell bauen können – vielleicht sollten wir die Fertigstellung der Oper mal an Rewe übergeben?

Pass auf dich auf und bleib gesund!
Deine Christin (Öffnet in neuem Fenster)

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