Es wird eine Zeit kommen, in der die Mädchen frei und ungehindert aufwachsen können

(Margaret Atwood)

Louise Bourgeois. Hausfrau

Liebe Kunstfreundin, lieber Kunstfreund,

der 8. März ist ein guter Tag, um zu feiern, dass es viele von uns gibt, die dafür kämpfen, dass Frauen die gleichen Rechte und die gleiche gesellschaftliche Stellung haben wie Männer.

Heute schicke ich Dir diesen Sonderbrief, um Dich daran zu erinnern.

Die rechtsextremen Parteien wollen, dass Frauen sich wieder auf ihre Rolle als Hausfrau und Gebärende konzentrieren. Das ist ihre geniale Lösung für alles. Dagegen müssen wir aufstehen. Aber zumindest können sie sicher nicht mit der Hälfte der Bevölkerung rechnen.

Die gute Nachricht ist, dass die französischen Frauen eines ihrer großen Rechte in der Verfassung verankert haben, das ihnen diese Extremisten nur schwer nehmen können: das Recht auf Abtreibung. Mögen andere Nationen es ihnen gleichtun! Denn wir sehen bereits, was in Argentinien in dieser Sache geschieht.

Aber gut, wenn ich schon von Kunst spreche, kann ich nicht verschweigen, dass ich mich jeden Tag mehr über die mangelnde Präsenz von Künstlerinnen in den Ausstellungsprogrammen ärgere, denn das ist weit entfernt von Gleichberechtigung.

Jedes Mal, wenn ich in ein Museum gehe, suche ich nach Gemälden von Frauen, und es ist normal, dass in den meisten Sälen keine oder nur eine einzige zu sehen ist. Aber du wirst sagen: Aber es gibt doch monografische Ausstellungen von Frauen! Natürlich gibt es die, und ich hoffe, dass es immer mehr werden.

Ich empfehle dir, eine besondere Ausstellung live zu sehen und hinterlasse dir den Link, falls du nicht dorthin fahren kannst:

Maestras. Women masters 1500-1900, die bis zum 16. Juni im Hans Arp Museum in Remagen (Öffnet in neuem Fenster) zu sehen ist und bereits im Thyssen-Bornemissa in Madrid gezeigt wurde.

Wer mich jede Woche liest, weiß, dass ich gerne Künstlerinnen sichtbar mache. Als Kunsthistorikerin sehe ich es als meine Aufgabe an, ihr Werk nicht im Verborgenen zu lassen. Manche haben Jahrhunderte gebraucht, um anerkannt zu werden. Andere holen sich ihre Werke zurück, nachdem sie Ehemännern, Vätern oder "Meistern" zugeschrieben wurden. Es gibt noch viel zu tun, und ich werde weiterhin meinen bescheidenen Beitrag leisten.

Aber auch Du kannst mehr tun. Du kannst meine Arbeit unterstützen, indem du sie deinen Freunden empfiehlst und diesem Blog beitrittst, damit wir gemeinsam die Kunstwerke so vieler unglaublicher Frauen entdecken können (klicke einfach unten und wähle die Option, die am besten zu dir passt).

Ich ermutige dich auch, Ausstellungen von Frauen zu besuchen und sie zu fördern.

Herzliche Grüße

deine Carmen