Zum Hauptinhalt springen

Zucker ist böse

Schon klar. Aber kein Grund für einen Nervenzusammenbruch, Täubchen.

Whaaaaaat? Das war exakt das erste Wort, das ich heute am frühen Morgen aufsagte. Nein, ich sagte es nicht, ich schrie es! Obwohl ich so früh am Morgen für gewöhnlich keinen Mucks von mir gebe, sondern friedvoll wie ein Buddha aus dem Bett schwebe. Aber heute, Freitagmorgen, um 6:30 Uhr hörte man es über den ganzen Starnberger See. Wie jeden Freitag stand ich im Badezimmer auf meiner Personenwaage, blickte leicht verschlafen auf die digitale Anzeige zu meinen Füßen, rieb mir verwundert die Augen, sah an mir hinab, rieb mir nochmal die Augen und stellte mit Panik im Blick fest: Hilfe, ich war über Nacht eine Elefantendame geworden. Kein Scherz. Ich kann es gar nicht oft genug wiederholen, deshalb nochmal an dieser Stelle: Whaaaaat? Wie konnte das passieren? Weder hatte ich vorm Schlafengehen eine Sahnetorte verzehrt, noch vergessen, meine Lammfellboots auszuziehen. Auch trug ich keinen 65 Liter Rucksack auf dem Rücken. Ich war splitternackt, okay, bis auf den Haargummi. Also, verdammte Hacke, wie konnte das sein? Ich heulte ein bisschen rum, wie fürchterlich ungerecht das doch sei, ich lebe doch so vorbildlich gesund, was hat sich der liebe Gott nur dabei gedacht, uns Frauen diesem Hormonkarussell auszusetzen, das sei doch alles ein riesengroßer Mist. Und überhaupt, ham wir noch Tiramisu im Kühlschrank?

Naja, ich habe mir fest vorgenommen, den ganzen Tag so zu tun, als sei alles in bester Ordnung. Ist es ja auch. Ich murmele so Sätze vor mich hin wie: Ich möchte gar nicht dürr, sondern klug und stark und warmherzig sein. Oder: Ich bin gesund, meine Familie ist gesund, wir sind glücklich. Auch schön: Ich habe die besten Freunde der Welt, ich bin gesegnet, mein Leben ist wunderbar, und in drei Wochen geht’s nach Mallorca ans Meer. Wer würde denn da, bitteschön, wegen ein paar Kilos rauf oder runter einen Nervenzusammenbruch erleiden? Und dennoch reduzierte ich vorsorglich meinen morgendlichen Haferbrei und rührte nur viereinhalb statt fünf Esslöffel Haferflocken in mein Schüsselchen. Mit irgendwas muss man ja anfangen. Wenn der Grundumsatz sinkt, bedeutet das doch, dass der Körper weniger braucht, oder?

Meine neue minimalistische Lebensführung hielt knapp zwei Stunden. Dann hockte ich bei Herrn

Hier gibt’s ein bisschen Glück für alle! Schnell abonnieren und weiterlesen…

Zum Abo (Öffnet in neuem Fenster)

0 Kommentare

Möchtest du den ersten Kommentar schreiben?
Werde Mitglied von Katjas Notizen und starte die Unterhaltung.
Mitglied werden