Ich bin mehr See als Meer, mehr Eiche als Pinie
Nach ihrem kleinen toskanischen Sommer kommt unsere Autorin nach Hause. Und weiß plötzlich wieder, wohin sie gehört.
Ist das nicht verrückt? Gerade noch saß ich im Club Pennone unten am Meer, hatte die Beine hochgelegt, auf dem Schoß eine Pizza Bianca von Giulia, vor mir der Horizont, der mir immer zeigt, wie unbegrenzt wir sind. Und nun plötzlich: Laub auf den Straßen und der Wecker, der klingelt, wenn es draußen noch dunkel ist. Ich bin zurück von der Versilia und, zumindest in Starnberg, riecht es nach Herbst. Aber ach, man kann darüber jammern, sich ärgern über diesen kurzen Sommer, man kann es aber auch einfach lassen und sich auf das fokussieren, was mehr Licht statt schlechte Laune ins Leben bringt.
Zum Beispiel „Let it go“ von Sophie Auster auflegen. Laut, sehr laut muss man es hören. Ich mache das schon den ganzen Nachmittag und tanze durch die Bude mit Sophie in Dauerschleife. Dabei müsste ich meinen Koffer auspacken, eine Buntwäsche anstellen, den Kühlschrank auffüllen, die Post öffnen. Sachen machen, die man eben so macht, wenn der Sommer am Meer vorbei ist und das kleine Herz in der Brust langsam wieder in seinem vertrauten Rhythmus schlägt. Aber das alles muss einen Moment warten, ich möchte erst noch ein bisschen in diesem Gefühl baden. In dem Gefühl, nach Hause zu kommen. Ich mag es so. Selbst wenn ich nur ein paar Tage
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