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Idee und Haltung hinter dem Eltern-Abo: Wer eltert die Eltern?

(zur Erklärung des Begriffes im Header hier ein Post, der so ähnlich im März 23 auf Insat entstanden ist)

Für die Klarheit: ich nutze den von @inkehummel (Öffnet in neuem Fenster) frisch geprägten Begriff des Elterns als Verb.

Und, ich hab nicht (mehr) viel übrig für Jammer-Texte auf SM.

Das hier soll also kein Klagen um des Klagens willen sein.

Es geht mir um ein aussprechen von Missständen, vielleicht auch um die Weiterentwicklung des Elterns…

2,5 Jahre Pandemie enden ohne Party und die großen Zusammenkünften am Lagerfeuer, wie wir zu Beginn erwartet hatten, sondern in einem Winter, der für Eltern dem Faß den Boden ausschlägt.

Und ich glaube, einige (bis viele) nehmen es nichtmal als das wahr.

Dabei sind alle krank. Alle. K1, dann ein Elternteil, dann K2, dann die Pädagog:innen, dann das andere Elternteil.

Und ich schreibe aus der Perspektive einer Familie, die echt gut weggekommen ist diesen Winter.

Ein “normal” wurde für so viele Familienund Betreuungssituationen diesen Winter abgeschafft.

Mein Eindruck ist, vor allem: Stille. Ich höre nicht mal mehr Klagen. Ich lese einfach Absagen und sehe Schulterzucken.

Und ich merke, wie meine Erwartungen sich verändern. Immer mehr nehme ich an, dass die Politik es sehen wird, dass was kommt… bezahlter Erholungsurlaub für alle Eltern, erhebliche Erhöhung des Kindergeldes, verkürzte Fristen für Kuranträge, Ausbau des Kurangebotes (wo auch immer die Arbeitskräfte herkommen sollen, i know)…

Ich sehe euch Lächeln und die Augen rollen.

Ja, es mögen naive Erwartungen sein.

Ich hab sie trotzdem und laufe sehnenden Auges in die Enttäuschung.

Und nun der Twist:

Es bleibt uns nichts anderes, als uns zu „Vereltern“!

Nicht verbrüdern, nicht verschwestern, es braucht mehr! Es braucht Elternschaft als Gemeinschaftsleistung. Weil wir auffangen müssen, was die Politik nicht leistet.

Damit wir wenigstens zu so viel Kraft kommen, dass wir der Politik aufzeigen können, was sie versäumt.

Wenn die Kita zu hat - verabredet euch!

Wenn die Freund*innen der Kinder krank sind - fragt bei den Eltern ob sie was brauchen!

Wenn die Kräfte der OGS ausfallen - bietet euch an um auszuhelfen!

Ja, auch dann, wenn es euch selbst nicht leicht fällt. Seid der Anfang! Bleibt dran!

Und auf der anderen Seite: bittet die Nachbar*innen das Kind aus der Kita mitzubringen, wenn es euch gut tun würde und auch einfach mal so!

Fragt die ohne Kinder im Mietshaus, ob sie für euch mit einkaufen!

Baut WhatsApp Gruppen auf.

Trefft euch und tauscht euch aus. Über das echte Elternzeug. Nicht nur über die Oberfläche.

…aber ich meine garnicht die einzelne Handlung. Ich mein eine veränderte Grundhaltung!

Wir Eltern sind tatsächlich marginalisierte Minderheit. Wir Mütter* noch mehr. Obwohl sich so viel kapitalistisches Gewusel um uns dreht und eine vermeindliche Anteilnahme und ein Bewusstsein für unsere Belange suggeriert.

Damit spreche ich keiner anderen Minderheit etwas ab! Null! Uns gibt es eben einfach auch.

Und wir sind übersehen, gearscht, von Altersarmut bedroht, unsere (mentale) Gesundheit ist gefährdet, während wir den Job unseres Lebens machen (völlig unerhblich ob und wie wir die Sorgearbeit dabei aufteilen) und in all dem sind wir viel zu allein.

Lasst uns etwas verändern und Seite an Seite eltern. Lasst uns, uns Vereltern!

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