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Liebe*r Utopist*in! 

Ein ungewöhnliches Jahr neigt sich dem Ende zu – für mich war es ein Aufbau-Jahr crowdfinanzierter Utopian-Fiction-Forschung und der Beginn der JuliTopia Community. Ich hoffe, dass ich hiermit nun einen Heimathafen gefunden habe, von dem ich und alle, die Lust haben, in den nächsten Jahren weitere unbekannte Gefilde des Storytelling-Universums ansteuern kann.

Die ersten Handvoll Mitglieder sind gefunden, und der Newsletterverteiler wächst – auch wenn das Projekt noch weit davon entfernt ist, finanziell ertragreich zu sein, so sind immerhin die ersten Schritte getan, Arbeitsroutinen eingespielt und Mitstreiter*innen gefunden. Einen ausführlicheren Rückblick kannst du hier im Utopischen Themenguide aus dem Paket Ecotopia lesen, den ich für dich freischalte. 

Dort findest du auch einen Nachruf auf meine sehr geschätzte ehemalige Kommilitonin und „Kollegin im Geiste“, die Commons-Forscherin Silke Helfrich, deren Themen das utopische Universum entscheidend beeinflusst haben. Sie ist im November überraschend verstorben, was mich und viele andere sehr erschüttert hat. 

Hier herunterladen:

Utopischer Themenguide 9-21 (Öffnet in neuem Fenster)

http://julitopia.gruenekarte.org/UT%209-21.pdf (Öffnet in neuem Fenster)

Utopisches Fenster: Die Chronik der 2020er

Durch dieses „Utopische Fenster“ schaust du in die neue Folge (inkl. Glossar) hinein, die heute zur Wintersonnenwende für alle Mitglieder erscheint. Diesen Monat wird es für sie zusätzlich eine Silvester-Spezial-Folge geben, die ich zwischen den Jahren, bis zum Dreikönigstag, freischalte. Kyara, Absolventin der "Holosophie", erzählt darin ein paar Erstis, wie sich die Neue Gesellschaft in den Jahren nach der Großen Pandemie entwickelt hat:

Die Chronik der 2020er (Öffnet in neuem Fenster)

http://julitopia.gruenekarte.org/UF%201_3%20Tutorium.pdf (Öffnet in neuem Fenster)

Termine

Der nächste JuliTopia Salon für Interessierte und Mitglieder findet voraussichtlich am 13.01. 18h statt. Es wird eine Lesung mit F&A geben, kommt also gerne vorbei, wenn ihr euch austauschen oder mehr erfahren wollt! Eine gesonderte Einladung wird nochmal herumgeschickt.

Utopisch-dystopisch zitiert

Das heutige utopische Zitat entstammt der Feder des Sozialisten Edward Bellamy, der 1888 einen Rückblick aus dem Jahr 2000 schrieb und damit in den USA einen Bestseller landete …

Es war gegen vier Uhr nachmittags, am 26. Dezember, einen Tag nach Weihnachten (…), als ich zum erstenmal Bostons Ostwind atmete. Und wie ich dem Leser versichern kann, blies er in jenen vergangenen Tagen ebenso durchdringend wie im gegenwärtigen Jahre des Heils 2000. (…) Jeder Schulknabe weiß, daß am Ende des neunzehnten Jahrhunderts keine Zivilisation existierte, die der heutigen zu vergleichen gewesen wäre. (...) Ich selbst war reich und obendrein gebildet und besaß folglich alle Vorbedingungen für das Glück, dessen sich die Schoßkinder des Geschicks in jener Zeit erfreuten. (…) 

Die Arbeit anderer gab mir die Mittel für meinen Unterhalt, ohne daß ich die geringste nützliche Tätigkeit dafür verrichtete. „Aber wie konnte ich leben, ohne für die Welt irgend etwas Nützliches zu leisten?“ wird der Leser fragen. Die Antwort lautet, daß mein Urgroßvater eine Geldsumme ausgespeichert hatte, von der seine Nachkommen von da an lebten. Der Leser wird natürlich folgern, daß diese Summe sehr groß gewesen sein müsse. Andernfalls wäre sie doch durch die Unterhaltskosten von drei nichtstuenden Generationen aufgezehrt worden. Das war jedoch nicht der Fall. Die Summe war ursprünglich durchaus nicht groß gewesen. 

Umgekehrt: nachdem sie drei Geschlechter in Müßiggang erhalten hatte, war sie viel größer geworden, als sie anfangs gewesen war. Das Geheimnis dieses Gebrauchs ohne Verbrauch, dieser Wärme ohne Verbrennung erscheint fast wie Zauberei. Es erklärt sich jedoch durch (...) die Kunst, die Last des eigenen Unterhaltes den Schultern anderer aufzubürden. Wer es so weit gebracht hatte – und es so weit zu bringen, war das Ziel, nach dem alle strebten –, von dem hieß es, daß er von den Zinsen seines Kapitals lebe. (…) Diese Einrichtung erscheint unseren modernen Anschauungen ganz unnatürlich und unvernünftig.

Aus: Bellamy, Edward: Ein Rückblick aus dem Jahre 2000. Übersetzt von Clara Zetkin, 1888.

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