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Gespensterbrief #36 - Brennende Vorhänge

Ich bin im Zwischenraum: zwischen Projekten, Tagen, Seiten. Dieser Brief ist ein Streifzug durch das, was übrig bleibt – und das, was sich neu zeigt.

Urlaub, Tag 1:

Leichter Regen, ein Pferd galoppiert vorbei.

Zwischen zwei Seiten

Ich las Mona Awads Bunny (Öffnet in neuem Fenster) in einer Nacht nach Ostern; eine Nacht, in der ich nicht schlafen musste, denn am Morgen wartete nichts außer ich selbst. Ich blieb an zwei Sätzen hängen: “Die Vorhänge lasse ich zu, für den Fall, dass draußen auf der Feuerleiter wieder der Exhibitionist mit angehaltenem Atem auf die Gelegenheit lauert, mir sein glitzerndes Gehänge zu zeigen.” Und: “Plötzlich geht das Licht aus. Ein Wind kommt auf. Die Vorhänge fangen Feuer. Ein Kaninchen explodiert.”

Es war nicht meine Absicht, mich nun auch in Büchern auf Vorhänge zu konzentrieren, aber offenbar beschäftigt mich das Thema auch außerhalb der WG-Inneneinrichtung sehr.

Randnotiz zum Roman

Sobald der Satz “Ich fange eine Geschichte an” zu “Ich beende meinen Roman” wird, dauert dieser Abschnitt so lange er eben dauert. Das muss ich mir nur immer wieder sagen.

Mitgestalt

Mitgestalt ist mein innerer Begriff für meine Kulturarbeit. Liebe an meine Verlegerin Christiane Frohmann (Öffnet in neuem Fenster), die vor ein paar Jahren diesen Namen in mein Leben brachte, als ich nach einem Titel für das Lüneburger Kulturzentrum DÜNE suchte, das kurz vor der Eröffnung stand. “Mitgestalt” hat es im Plenum nur in den ersten Recall geschafft, seither behielt ich den Namen in mir, wo er auf seinen Moment wartete.

Ich eröffne Räume, in denen andere mitgestalten können; oft gibt es nicht einmal einen Raum, dann werden wir zu ihm. Oder der Raum zu uns. Je nachdem, von wo aus man guckt.

NACHSTRAHLUNGEN

📅 25.4.
🕰️ 19 Uhr
📍 Kunstverein Lüneburg, Lünerstraße 10a

Am Freitag schließt sich ein Kreis: Die Abschlussveranstaltung des Kulturvermittlungsprogramms im Rahmen von Radiance (Öffnet in neuem Fenster) bringt viele Menschen zusammen – Künstler*innen, Veranstaltende, Gäste. Und das Heft, das erzählt, was dazwischen passiert ist: zwischen Kunstwerk und Betrachtenden, zwischen Wirkung und Rezeption.

Ich durfte einen Teil als Kulturvermittlerin mitgestalten – und nehme wie immer viel mehr mit, als ich reingegeben habe. Wer in der Nähe ist: kommt gern vorbei. Es wird ein Raum für alles, was da war. Außerdem stellt der Kunstverein die Publikation über RADIANCE vor, von der es erste Exemplare zum Durchblättern geben wird. Das Wortkollektiv hat Text-Fragmente beigesteuert, die während unserer Workshops entstanden sind, Morton hat eine kluge Einleitung verfasst und ich 1 kleines Miniminimini-Dankwort. Ich freue mich sehr auf den Abend. ☀️〰️🩻

Schnittstelle

(Un)Sichtbares: Zimmer frei, eine Frage und eine Geistersichtung

Schau hinter die Vorhänge. Dort wartet der Zirkel – mit Extras und mehr Gespenstern.

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