Folge #11 - Im Leben - aber dazwischen.
Zwischen meinem ersten und vierten Besuch im Jenseits habe ich folgendes gemacht: Ich bin gereist. Und habe versucht, durch das Reisen zu ergründen, was es war, das ich erlebt habe.
Während dieser Zeit wollte und konnte ich mir noch nicht eingestehen, dass ich im Jenseits war. Das war mir zu ‚utopisch‘. Viel zu sehr ‚Spinnerei‘. Wieso sollte ausgerechnet ich an solch einen Ort gelangt sein? Wenn mir das jemand vorher erzählt hätte, hätte ich demjenigen kein Wort geglaubt. Und genauso wenig wollte ich es mir glauben. Ich bin nach dem Koma in einem Bett aufgewacht, das Erlebte war für mich viel zu surreal, um es als etwas ‚Reales‘ sehen zu können. Auch, wenn es ganz anders war, als jeder der Träume, die ich während meines Lebens geträumt hatte - ein ‚Traum’ erschien mir wesentlich logischer zu sein als die Feststellung, dass ich tatsächlich im Jenseits gewesen sein könnte.
Einen ‚Beweis’ oder ‚Beleg’ hatte ich auch nicht. Nur eine Erinnerung. Und ähnlich wie bei einem Traum verblasste die auch recht schnell. Eine andere Erklärung gab es für mich nicht - aber in den Momenten des Aufwachens dafür ganz andere Sorgen, als mich mit einem so abstrusen Thema zu beschäftigen.
Aber dennoch: ich hatte etwas mitgenommen. Die Erkenntnis, dass ich zukünftig besser handeln wollte. Ein besserer Mensch sein wollte. Ich war nie ein wirklich schlechter Mensch. Aber auch kein Paradebeispiel eines guten. Ich war manchmal mürrisch. Manchmal schlecht gelaunt. Manchmal schnippisch. Vielleicht auch arrogant, wenn jemand eine in meinen Augen alberne Meinung vertrat. (Bin ich auch jetzt noch gelegentlich). Und einfach nicht der Typ dafür, darauf zu achten, dass es anderen Menschen und Lebewesen durch meine Hilfe besser gehen könnte. Oder ich dazu beitragen könnte, dass es anderen besser geht. Dass sie ein kleines bisschen Freude erhalten.
Die wichtigste und gleichzeitig ‚simpelste’ Lektion, die ich aus dem Jenseits mitgenommen habe, war: Sei gut! (Mehr dazu im Kapitel Erkenntnisse (Öffnet in neuem Fenster)). Ganz egal, ob ich diese Erkenntnis aus einem Traum oder aus dem echten Jenseits mitgebracht hatte. Diese Erkenntnis ist so simpel und selbstverständlich, dass man eigentlich gar nicht drüber reden muss. Aber es war und ist eine ganz gravierende Erkenntnis.
Die Frage, die ich mir akut gestellt habe, lautete: wie kann ich diesen Anspruch am besten umsetzen? Klar, jemanden verletzen oder umbringen war eh nie mein Ding. Immer mal wieder spenden oder anderen helfen, ist ebenfalls etwas, was ich schon immer in mir verankert hatte. Also nichts besonderes.
Ebenso: Auf Fleisch zu verzichten, könnte man jetzt als etwas schwieriges betrachten - ich war schließlich mein Leben lang auch kulturell bedingt und weil ich es immer lecker fand ein Fleischfresser. Aber: das war in dem Moment vorbei, als ich vom Jenseits zurück ins Leben kam. Gar nicht mal als sonderliche Herausforderung, sondern einfach als das Selbstverständlichste, was es gibt. Um nicht mehr dazu beizutragen, dass Tiere gequält werden, vergewaltigt und getötet werden. Nur damit ich ein billiges Lebensmittel erhalte, was mir halt schmeckt.
Was konnte ich also noch tun - und zwar gerne? Bislang habe ich mein Geld verdient durch Fotos und Texte: hier die Texte für eine Broschüre, einen Geschäftsbericht oder als Ghostwriter ein Fachbuch für verschiedene Zielgruppen. Oder da ein Businessshooting, mal Hochzeiten, Werbefotografien…
Ich wollte diese Skills nutzen, um anderen gezielt eine Freude zu machen. Und ihnen etwas inspirierendes mitzugeben. Also begann ich damit, die ganze Welt zu bereisen und fotografisch festzuhalten. Und Berichte zu schreiben über das Reisen.
Ich fand einen Weg, wie ich das realisieren konnte, ohne dabei zu verarmen - und habe dazu ein Buch verfasst, um auch anderen zu helfen, um die Welt zu kommen und dafür sogar bezahlt zu werden (Siehe hier: ‚Fernweh kuriert‘ (Öffnet in neuem Fenster)).
(Öffnet in neuem Fenster)Und ein weiteres Buch, das dabei helfen soll, sich beim Reisen in jeder Sprache der Welt mithilfe von Bildern verständigen zu können - das ‚Zeigewörterbuch VISI (hier erhältlich (Öffnet in neuem Fenster)).
(Öffnet in neuem Fenster)Aber vorrangig wollte ich rausfinden, wo ich denn war, während meiner Komas. Um nicht selber daran glauben zu müssen, dass ich im Jenseits war. Und wollte dafür die Welt bereisen und Kulturen, Menschen, Orte ausfindig machen, die mir bei dieser Frage weiterhelfen konnten. Und gleichzeitig Bilder und Geschichten mitbringen, die andere unterhalten, inspirieren, zum Träumen anregen und allein darüber dazu beitragen, dass Menschen die Vielfalt unseres Planeten und des Lebens darin für sich entdecken und die Bedeutung daraus ziehen, wie gut wir es haben und wie schön es doch wäre, das zu erhalten. Oder einfacher gedacht: Freude und einen Moment des Glücks mitgeben, für die, die in meine Bilder und Geschichten abtauchen. Mit der Hoffnung, dass das Anregung ist, anderen ebenfalls mit ihren Möglichkeiten zu helfen.
Hier zeige ich eine kleine Auswahl der Bilder, die ich auf diesen Reisen geschossen habe. Als Einladung, das schöne wahrzunehmen und genau das mit anderen zu teilen.