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Wie eine Frau die Paläontologie revolutionierte: Mary Anning

Bild: Duria Antiquior, ein Gemälde vom Geologen Henry De La Beche, das auf den Fossilienfunden von Mary Anning basiert. 1830.

An den windgepeitschten Klippen von Lyme Regis, wo der Ärmelkanal auf Jahrmillionen altes Gestein trifft, begann im frühen 19. Jahrhundert eine zunächst unbemerkte Revolution in unserem Verständnis der Erdgeschichte. Sie ging nicht von den großen Gelehrtenstuben in London oder Paris aus, nicht von den Universitäten oder den eleganten Salons angesehener Naturforscher – stattdessen begann sie an einer rauen Küste, wo eine junge Frau aus der Arbeiterklasse bei Ebbe und Flut die Klippen nach Fossilien absuchte. Ihr Name: Mary Anning.

Drachen und biblische Riesen

Lange bevor es das Wort oder überhaupt das Konzept „Dinosaurier“ überhaupt gab, fanden Menschen schon Spuren von lang ausgestorbenen Lebewesen. In China wurden beispielsweise vor rund 2000 Jahren Fossilien entdeckt, und in den Chroniken von Huayang, einer um 350 n. Chr. verfassten Geschichte des Jangtse-Tal, beschrieb der Historiker Chang Qu (fyi Chang ist der Familienname) eine Region in der Nähe von Chengdu in der heutigen Provinz Sichuan, die für ihre reichhaltigen "Drachenknochen" bekannt war:

"In der Gegend von Wucheng gibt es einen Berg namens „Berg des dunklen Kriegers“, auch „Berg der drei Ecken“ genannt, der sechs Krümmungen und sechs Erhebungen hat. Von dort werden Drachenknochen geholt. Es wird erzählt, dass Drachen von diesen Bergen heraufflogen, aber als sie merkten, dass die Himmelstore geschlossen waren, konnten sie nicht hinein und fielen tot an dieser Stelle nieder und versanken später in der Erde. Deshalb kann man hier Drachenknochen ausgraben.”

Von mir grob aus dem Englischen übertragen nach: Ren Naiqiang, Hua yang guo zhi jiaobu tuzhu, trans. Brian Lander (Shanghai: Shanghai guji chubanshe 1987), 166.

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Kategorie Erdgeschichte & Paläo

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