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Wermut

Giftig oder nicht? Wermut ist ein Heilkraut mit zwei Gesichtern. Nicht zuletzt, weil es Hauptinhaltsstoff des berühmt-berüchtigten Absinths ist, der so manchen Künstler in den Wahnsinn getrieben hat. Diesem Thema widme ich einen ganz ausführlichen Abschnitt im Video, das ihr im Abo schauen könnt. Wir schauen uns außerdem die gesundheitlichen Vorteile von Bitterstoffen an.

Wermut (Artemisia absinthium)

Familie: Korbblütler (Asteraceae)

Giftigkeit: giftig bis schwach giftig, II-III/ (+)-+, Neurotoxin, psychoaktiv.

Botanik: Mehrjährige Pflanze. Bis zu 80 cm hoch. Die fiederteiligen Blätter sind beidseitig silbern behaart. Blüht Juni-September hellgelb, kugelig. Ursprünglich aus dem gemäßigten Eurasien. Wächst auf trockenen und sandigen Böden bis auf eine Höhe von 3500 m. Kommt aber nur selten wild vor und ist daher eher eine typische Gartenpflanze.

Inhaltsstoffe: Bitterstoffe, ätherische Öle → Thujon, Flavonoide, Kaffesäure, Cumarine, Gerbstoffe. (Die Inhaltsstoffe werden sehr ausführlich im Video unten erklärt).

Wirkung:

  • Darm: Bei Verstopfung, Entzündungen, Reizdarm. Begleitend bei Darmpilz, Darmsanierung und Darmparasiten. Hilft bei Blähungen und verringert eine übermäßige Gärung im Darm. Nährstoffe können besser aufgenommen werden.

  • Leber/Galle: Gallenflussfördernd

  • Anregend bei Müdigkeit und Erschöpfung. Erwärmen den Körper von innen.

  • Aufbauend und tonisierend nach Krankheiten

  • fiebersenkend und schweißtreibend

  • Fördert die Quecksilberausleitung

Heilkundliche Anwendung:

  • Innerlich: Tee (max. 1 g pro Tasse, max. 2–3 g pro Tag)

  • Pur: Die einfachste Art der Anwendung. Ein winziges Stück frisches Wermutblatt gut kauen. Sehr bitter, aber sehr anregend.

  • Tinktur, Wein, Oxymel, Bitterpulver

  • Äußerlich: Salbe

Anwendung in der Volksheilkunde: In allen alten Kulturen war Wermut eine wichtige Pflanze. Bei den Römern war sie Diana und Saturn geweiht.

Wermut unter dem Kopfkissen soll guten Schlaf bringen, da er das “Nachtvolk” fernhielt. Er wurde auch in die Wiege gelegt und auch im Kinderzimmer damit geräuchert, weil man glaubte, es halte den Teufel fern und dass es vor “Wechselbälgern” schütze.


Achtung: Alle Hinweise auf Heilwirkung und Gebrauch der Heilpflanze haben ausschließlich informativen Charakter. Ich übernehme keine Garantie und Haftung für Anwendungsmöglichkeiten, außerdem empfehle ich hinsichtlich eigener Anwendungsmöglichkeiten ausdrücklich Rücksprache mit Arzt, Heilpraktiker oder Apotheker.

Im Herbarium-Abo im Video (34 min.) erfahrt ihr noch viel mehr über den Wermut, Bitterstoffe und vor allem, was es mit der psychoaktiven Wirkung des Absinths auf sich hat!

Im Rezeptvideo stellen wir ein Bitteroximel her, das Verdauung und Leber unterstützt.

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Kategorie Heilpflanzenporträts

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