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Wildobst-Gehölze für deinen Garten

Was haben Schlehe, Mispel und Zibarte gemeinsam? Sie gehören zum Wildobst, also alten Gehölze mit robustem Charakter, essbaren Früchten und echtem Mehrwert für deinen Garten. In diesem Artikel zeige ich dir, was Wildobst eigentlich ist, warum es in Vergessenheit geriet. und weshalb es gerade jetzt wieder so gefragt ist. Außerdem gibt es Porträts heimischer Wildobst-Arten, mit Standorttipps, Pflegehinweisen und Nutzungsideen. Los geht’s!

Ein Trauer-Rosenkäfer sitzt in meiner Mispel.

Was ist Wildobst eigentlich?

Unter dem Begriff Wildobst fassen wir Gehölze zusammen, die nicht veredelt wurden und die so in der Natur vorkommen – also heimische Ursprungsarten, keine Sorten. Sobald eine gezielte Züchtung beispielsweise durch Kreuzung die Größe, die Farbe oder den Geschmack verändert, sprechen wir von Kulturobst.

Inmitten klösterlicher Stille oder eingebettet in die bunten Bauerngärten vergangener Zeiten, da wuchsen sie: Wildobststräucher und -bäume. Über Jahrhunderte hinweg füllten ihre Früchte die Vorratskammern und halfen über karge Zeiten hinweg, außerdem produzierte man damit wertvolle Farbstoffe oder traditionelle Heilmittel. Wildobst war ein fester Bestandteil der Kulturlandschaft, war tief verwurzelt im Alltag der Leute. Doch mit dem Aufkommen effizienterer Anbaumethoden und ertragreicherer Kulturobstsorten nach dem Zweiten Weltkrieg gerieten diese robusten Wildlinge vielerorts in Vergessenheit.

Was aber toll ist: Der Wind dreht sich. Gärtner:innen, Kommunen und engagierte Initiativen erkennen zunehmend den unschätzbaren Wert des Wildobstes und holen es zurück in unsere Gärten und Landschaften. Und das aus gutem Grund: Diese widerstandsfähigen Sträucher und Bäume trotzen immer häufiger auftretenden Trockenperioden mit bemerkenswerter Gelassenheit und brauchen dabei nur wenig Pflege. Ganz nebenbei leisten sie einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, indem sie Kohlenstoff binden und so die Luftqualität verbessern … und die hauen 2-3 trockene Jahre eben nicht so schnell aus den Latschen. Meinen Mispeln kann es beispielsweise kaum trocken und steinig genug sein!

Nicht nur wir Menschen profitieren davon

Wildobststräucher bilden das ganze Jahr über ein wichtiges ökologisches Fundament für allerhand Gekrabbel und Geflatter. Die dichten Zweige bieten Kleinsäugern Schutz vor Fressfeinden, während Dornen die Möglichkeit schaffen, die Amseln und anderen Vögeln ungestörtes Brüten ermöglichen. In frostigen Nächten finden Igel Unterschlupf unter Schlehen, und Gartenschläfer überwintern in Baumhöhlen alter Wildobstbäume. Solche Strukturen sind in vielen modernen Gärten Mangelware, doch Wildobst kann diese Lücke super schließen! Außerdem ist es low-maintenance und selbstständig, muss also nicht dauernd gepampert und beschnitten werden (es sei denn, du willst es klein halten), etc.

Das Nahrungsangebot der Wildobstarten ist saisonal enorm vielfältig, was super wichtig für Tiere ist. Bereits im März liefert beispielsweise die Kornelkirsche ersten Pollen und leckeren Nektar, eine essenzielle Ressource zu einer Zeit, in der Honig- und Wildbienen kaum andere Nahrungsquellen finden. Ab Juni entwickeln sich an Felsen- und Ebereschen eiweißreiche Raupen, die wiederum Meisenfamilien durchbringen. Im Spätsommer reifen Schlehen, Sanddorn und Holunder – ein wertvolles Vitaminbuffet für Zugvögel, Kleinsäuger und auch für uns Menschen. Selbst im Dezember ernähren sich Dompfaff noch von den verbliebenen Weißdornfrüchten, verschiedene Vogel- und Säugerarten fallen über die Mispeln her und Rehe nutzen Knospen als Winternahrung. So ist das ganze Jahr der Tisch gedeckt!

Wildobst ist klimafest

Gerade in Zeiten des Klimawandels empfiehlt sich Wildobst quasi von selbst. Viele Arten haben tiefreichende Pfahlwurzeln und sind dadurch wahre Überlebenskünstler: Sie erschließen Wasservorräte tief im Boden und verankern gleichzeitig den Oberboden so fest, dass Starkregen weniger Erde abträgt – es gibt also weniger Erosion, yay! Zudem ist die verholzte Biomasse der Sträucher ein langfristiger Kohlenstoffspeicher und leistet so einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, klar. Man bezeichnet solche Gehälze auch gern als als „Wasserpuffer“, weil sie ihren Nachbarpflanzen länger zu ausreichend Feuchtigkeit verhelfen und deren Trockenstress ebenfalls mindern.

Wer naturnah gärtnert, nutzt diese vielfältigen Fähigkeiten gleich mehrfach. Eine Wildobsthecke entlang der Grundstücksgrenze dient dir beispielsweise als Sichtschutz, als Windbremse und Naschgarten in einem. In modernen Agroforstsystemen werden Sanddorn oder Weißdorn gezielt zwischen Kulturobst gepflanzt. Sie liefern nicht nur zusätzlichen Ertrag, sondern locken auch wertvolle Bestäuber in die Obstblüte und helfen eben, wie eben schon angedeutet, Bodenerosion zu verhindern. In der Permakultur setzt man beispielsweise die robuste Kornelkirsche gerne als mehrstöckigen „Dachgeber“ über Beeren und Kräutern ein. So füllt jede Pflanzenschicht eine eigene ökologische Nische, und du erntest am Ende eine beeindruckende Vielfalt statt eintöniger Monokultur, und das oft auch an Standorten, die für viele unserer herkömmlichen Gartenpflanzen einfach zu schwierig wären: sei es zu viel Schatten, karger und trockener Boden oder sogar felsiges Terrain. Wildobst kommt mit solchen Bedingungen oft super gut zurecht und beweist damit seine Anpassungsfähigkeit.

Mit Wildobst wertest du deinen Speiseplan auf

Wildobst ist super für deine Gesundheit und bringt mal Abwechslung in deine Küche – die meisten Sorten kriegst du ja nicht im Supermarkt. Die Hagebutte übertrifft Zitrone an Vitamin C um ein Vielfaches und liefert auch andere wertvolle Begleitstoffe. Der Sanddorn punktet mit Omega-Fettsäuren und Beta-Carotin, die Kornelkirsche, Schlehe und Felsenbirne bringen nicht nur Farbe, sondern auch Antioxidantien auf den Tisch. Geschmacklich überrascht Wildobst mit Aromen von Cranberry bis Marzipan und inspirieren zu Sirupen, Limonaden und vielem mehr. Ob püriert, getrocknet, gekocht oder gebacken – Wildobst liefert wertvolle Inhaltsstoffe, erweitert deinen Geschmackshorizont und ist meist echt einfach zu verarbeiten. Außer die Mispel, hust, das kann manchmal etwas aufwändiger sein, und von der Zibarte fang ich erst gar nicht an. EGAL. Die anderen sind unkompliziert. Wenn du jetzt noch Wildobst pflanzt, erntest du bald eine Fülle an Nährstoffen und Vielfalt direkt vor der Haustür, denn: Wildobst wächst auch schnell!

Ein kleiner Überblick über tolle Wildobst-Sorten für deinen Garten

Ich hab dir ein paar Steckbriefe vorbereitet, in denen ich dir meine liebsten Wildobstsorten vorstelle. Los geht’s:

Kornelkirsche (Cornus mas)

Die Kornelkirsche wächst als 4–8 m hoher Strauch oder kleiner Baum. Im Februar öffnet sie ihre hübschen gelben Blüten­, wenn sonst kaum etwas blüht. Ab August reifen längliche rote Steinfrüchte, die Haselmaus (awww, Haselmaus), Dachs und Dompfaff gern schnabulieren.

Standort: Du pflanzt sie in Sonne oder lichten Schatten auf kalkhaltigem, gern trockenem Boden.

Pflege: Ein Auslichtungsschnitt alle fünf Jahre reicht, falls du willst, es ist aber nicht wirklich nötig.

Nutzung: Saft, Sirup, Kompott oder Schnaps. Mit ihrer frühen Blüte ersetzt sie die ökologisch wertlose Forsythie.

Schlehe (Prunus spinosa)

Die Schlehe entwickelt sich meist als 2–3 m hoher, dicht bedornter Strauch. Sie zeigt im März eine weiße hübsche Blüte, bevor die Blätter erscheinen. Im Oktober färben sich die kugeligen Steinfrüchte blau. Bläuling-Raupen fressen gern an ihnen und Singvögel nutzen das Dornendickicht als Brutplatz.

Standort: Sonnige Lage auf trockenem, kalkreichem Boden. Sie treibt kräftige Ausläufer, also Obacht. Bei mir steht sie in der Wiese, sodass ich Ausläufer abmähen und schnell unterbinden kann.

Pflege: Setz bei der Pflanzung gern eine Wurzelsperre oder stich Ausläufer jährlich ab. Eine Hecke kannst du sogar alle drei Jahre auf den Stock setzen und damit verjüngen.

Nutzung: Die Früchte liefern nach dem Frost ein mildes Mus oder werden zu Likör verarbeitet.

Sanddorn (Hippophae rhamnoides)

Sanddorn bildet 3–5 m hohe Büsche mit schmalen silbrigen Blättern. Wenn du ernsten willst, brauchst du zwei Geschlechter: Weibliche Pflanzen tragen ab August leuchtend orange Beeren, die männlichen liefern den notwendigen Pollen. Die Wurzeln binden Stickstoff und stabilisieren den Boden, Vögel schätzen die Beeren und den Schutz.

Standort: Volle Sonne auf sandigem, nährstoffarmem oder gern auch mal salzhaltigem Boden.

Pflege: Setz pro acht weibliche Sträucher einen männlichen. Entferne Ausläufer, wenn du sie siehst.

Nutzung: Du kannst den Saft verwenden, kannst Öl für Haut­pflege verwenden, kannst Mus oder Sirup herstellen. Der Vitamin-C-Gehalt übertrifft den der Zitrusfrüchte.

Wildapfel (Malus sylvestris)

Der Wildapfel erreicht stattliche 8–10 m Höhe. Die weißen Blüten öffnen sich im April, daraus entwickeln sich kleine sehr saure Äpfel, die bis Dezember an den Bäumen hängen und Amsel und Co. als Winterfutter dienen. Der Pollen stärkt die Bestäubung benachbarter Kulturäpfel.

Standort: Halbschattiger bis sonniger Platz mit frischem, lehmigem Boden und kühlem Mikroklima.

Pflege: Forme in der Jugend eine lockere Krone, entferne später nur Totholz.

Nutzung: Cider, Gelee oder Pektinzusatz für andere Konfitüren.

Hasel (Corylus avellana)

Die Hasel kann gut und gerne 6 m erreichen. Die männlichen Kätzchen liefern schon im Februar Pollen, die essbaren Nüsse reifen im September. Eichhörnchen, Eichelhäher und Haselmaus lagern die Nüsse als Vorräte ein.

Standort: Halbschatten bis Sonne auf humosem, gern kalkigem Boden.

Pflege: Du kannst sie durch Schnitt in deiner gewünschten Größe halten. Sie bildet manchmal Ausläufer, da also hinterher sein, falls das nötig ist. Ich nutze die langen Ruten gern für Flechtwerk im Garten, zB für Beetbegrenzungen, oder aber ich nutze sie als Pflanzstäbe.

Nutzung: Die Nüsse schmecken roh und geröstet, du kannst damit backen, sie zu Öl oder Mehl verarbeiten, und, und, und.

Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)

Den mag ich so sehr, dass ich gleich drei davon habe. Holunder bildet 3–7 m hohe Sträucher. Die cremefarbenen Blütendolden öffnen sich im Juni und duften stark. Die schwarze Beeren reifen im August, aber Achtung, Vögel räumen die Fruchtstände gern rasch ab.

Standort: Halbschattiger, nährstoffreicher, feuchter Boden.

Pflege: Entferne bei Bedarf jedes Jahr überalterte, dicke Triebe direkt am Boden.

Nutzung: Blütensirup, Beerensaft oder Wein. Wichtig ist, die Beeren kurz zu kochen, um das schwach toxische Sambunigrin abzubauen.

Wildbirne (Pyrus pyraster)

Die Wildbirne wächst bis stattliche 18 m und trägt Dornen. Die weißen Blüten erscheinen im April. Kleine, wirklich sehr harte Birnen fallen im Oktober vom Baum und werden erst nach einiger Zeit während der Lagerung weich genug für Tiere oder unsere Verwendung.

Standort: Warme, vollsonnige Standorte mit tiefgründigem und kalkhaltigen Boden.

Pflege: Da gibt’s eigentlich nicht viel zu tun.

Nutzung: Perry, also quasi das, was “Cider” für Äpfel ist, als Dörrfrucht oder eben als Verarbeitung zu Obstbrand.

Weißdorn (Crataegus monogyna)

Weißdorn bildet 4–6 m hohe, dornige Sträucher. Die dichte Mai­blüte riecht super lecker und mandelartig, die rote Scheinfrüchte schmücken das Gehölz im September. Über 150 Schmetterlings­arten nutzen Laub oder Blüten!

Standort: Volle Sonne auf trockenem, kalkreichem Boden.

Pflege: Schneide Hecken nach der Blüte, entferne alte Stämme bei Bedarf, oder lass die ganze Kiste wuchern.

Nutzung: Klassischerweise nutzt man ihn für Tee oder Tinkturen, ich lass das alles den Tieren.

Mispel (Mespilus germanica)

Ich liebe Mispeln so sehr, dass ich direkt vier davon in einem meiner Gärten habe. Die Mispel wird 3–5 m hoch und wächst so schön verdreht und schirmartig. Die Blüten erscheinen jetzt im Mai, die braunen, ein wenig apfelähnlichen Früchte reifen im Oktober. Erst der Frost oder eine längere Lagerung wandeln Stärke in Zucker, sodass sie ab da erst genießbar sind und süß-säuerlich schmecken.

Standort: Volle Sonne, gern auch kalkreicher Lehm, mag sogar steinigen Boden, ist trocken­resistent.

Pflege: Halte die Krone locker und luftig.

Nutzung: Mus, Marmelade oder Wein.

Felsenbirne (Amelanchier ovalis)

Die Felsenbirne wird 2–4 m hoch. Die weißen Sternblüten haben sich bei mir ab April gezeigt, die dunkelblaue Beeren kommen im Juni. Singvögel sind bei den Beeren total hinterher, weshalb ich um ein paar immer so ein kleines Gaze-Netz lege, das man auch im Weinbau benutzt und mit dem man die Reben schützt.

Standort: Sonnige, sandig-steinige Standorte, gerne etwas mild-saurer Boden.

Pflege: Schnitt braucht die eigentlich selten, ich entferne lediglich überkreuzende Äste oder Totholz.

Nutzung: Rohverzehr, Dörrautomat, Saft, Sirup oder Marmelade.

Hagebutte / Hundsrose (Rosa canina)

Die Hundsrose wird gern mal 2–4 m breit. Die rosa Blüten öffnen sich im Juni, die roten Hagebutten bleiben bis in den Winter hängen. Wichtig: Nicht mit der Weinrose/Apfelrose Rosa rugosa verwechseln, die ist unfassbar invasiv und zerstört vor allem in Norddeutschland und Dänemark komplette Ökosysteme.

Standort: Volle Sonne auf magerem, kalk­reichem Boden.

Pflege: Schneide alte Triebe nach fünf Jahren bodennah ab, wenn sie vergreisen.

Nutzung: Tee, Mark/Mus, Pulver oder Öl.

Speierling (Sorbus domestica)

Der Speierling ist eine mittlerweile super seltene Wildobstart und erreicht stattliche Größen bis zu 25 m. Im Mai blüht er weiß, die apfel- oder birnenförmige Früchte reifen im Oktober. Sein Holz zählt zu den härtesten Holzsorten Europas.

Standort: Gern warme Südlage mit trockenem Kalkboden.

Pflege: Forme in der Jugend den Leittrieb und doe Seitenäste, dann kannst du ihn wachsen lassen.

Nutzung: In der Regel einfach Alkohol, weil die Früchte ansonsten nicht ganz so gut genießbar sind für uns: Cider, Apfelwein oder Obstbrand.

Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea)

Der immergrüne Zwergstrauch bleibt 10–30 cm hoch und wächst bei mir unter meinen Heidelbeeren. Die weiß-rosa Blüten erscheinen im Mai bis Juni, die festen roten und etwas herben Beeren bilden sich im August. Viele Vögel schnabulieren die Beeren gern im Winter.

Standort: Halbschatten auf saurem, sandigem Humus; kalkfrei.

Pflege: Rindenmulch hält den Boden sauer und feucht, ansonsten kannst du sie einfach wachsen lassen.

Nutzung: Gekocht, Saft, Gelee oder getrocknete Beeren.

Elsbeere (Sorbus torminalis)

Die Elsbeere ist ein heimischer Baum und wird bis 20 m hoch. Im Mai erscheinen die weißen Blüten, die braun gepunktete Früchte gibt es dann im Oktober. Das Holz ist besonders im Instrumentenbau beliebt.

Standort: Vollsonniger, trockener Kalkstandort.

Pflege: Gestalte den Leittrieb, schneide später dann einfach nur Totholz und lass den Baum normal wachsen.

Nutzung: Roh nicht gut genießbar, verarbeitet aber gut für Obstbrand, Marmelade oder als Dörrfrucht.

Blaubeere / Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)

Ich habe viele Kulturheidelbeeren, aber auch die Ursprungsform. Der heimische Zwergstrauch wird 30–60 cm hoch. Die Blüten öffnen sich im Mai, die blauviolette und stark färbenden Beeren reifen im Juli.

Standort: Halbschatten auf saurem Moor- oder Waldboden. Nicht, also wirklich auf keinen Fall (!) in normaler Gartenerde. Hast du keine saure Erde im Garten, setz die in einen Kübel.

Pflege: Lass sie einfach wachsen.

Nutzung: Einfach direkt als rohe Beeren direkt wegnaschen, Marmelade draus machen, trocknen oder als Farbstoff in Gebäck verwenden.

Brombeere (Rubus fruticosus agg.)

Brombeeren bilden lange Ruten, die gern mal 4 m lang werden können. Wusstest du, dass diese extrem wuchernden Brombeeren hier oft nicht die heimische Art sind, sondern ein invasiver Neophyt? Unsere heimische Brombeere macht natürlich auch Ausläufer, nur nicht ganz so aggressiv, doch man findet die immer seltener wegen der Armenischen Brombeere, aka Gartenbrombeere (Rubus armeniacus). Die weißen bis rosafarbenen Blüten erscheinen ab Juni, die schwarzen saftigen Früchte reifen im August. Die Dornen bieten vielen Wildtieren sicheren Schutz.

Standort: Volle Sonne auf nährstoffreichem Boden mit Rankhilfe.

Pflege: Schneide abgeerntete Ruten bodennah ab.

Nutzung: Frisch einfach als Obst, Saft, Wein, Marmelade, Gelee, Sirup, Essig, etc. etc.

Zibarte (Prunus domestica subsp. insititia oder Prunus domestica subsp. prisca, da wird sich noch gestritten, lol)

Die Zibarte wird 6–10 m hoch und ist ein nur noch selten anzutreffender Wildobstbaum. Die weißen Blüten zeigen sich im April, kleine gelbgrüne bis blauviolette Pflaumen reifen im September.

Standort: Warmer Kalkboden in voller Sonne.

Pflege: Da muss man eigentlich nicht viel machen.

Nutzung: Edelbrand („Zibärtle“), Konfitüre oder als Trockenpflaume.

Berberitze (Berberis vulgaris)

Die Berberitze wird 1–3 m hoch. Die hübschen gelben Blütentrauben zeigen sich im Mai, die roten säuerlichen Beeren reifen im September.

Standort: Volle Sonne auf trockenem, kalkreichem Boden.

Pflege: Schneide sie als Hecke im Spätwinter, kürz sie alle drei Jahre gern auch mal kräftig ein. Ansonsten lass sie einfach wachsen, falls es keine Hecke werden soll.

Nutzung: Getrocknete Beeren als Gewürz, Sirup oder Gelee.

Medien-Tipps

Denk dran, deine Fragen für die Gartensprechstunde um Juni hier zu posten:

Die Rotkehlchen, Tagpfauenaugen und Hummeln kriegen diese Woche wieder das nächste Update zum Tischbeet – habt eure Tomaten und das Basilikum im Anschlag und stay tuned!

Bis zum nächsten Mal! :)
Jasmin

PS: Die riesige Rhababerpflanze (2m Durchmesser, ein Ungetüm) hat geliefert und ich habe gestern 3 kg mit nach Hause gebracht, und das war vielleicht die Hälfte. Jetzt haben ersaufen wir im Rhababercrumble und Kompott, aber naja. Gibt Schlimmeres, nicht?

Mein Hortarium ist noch ganz jung, und viele Themen, die ich hier angerissen habe, werde ich in den nächsten Monaten ausführlich und praxisnah besprechen. Wenn du Lust hast, tiefer einzusteigen und mich dabei unterstützen möchtest, schließ gern ein Abo ab – dadurch ermöglichst du mir, Saatgut, Experiment-Beete und weiteres Zubehör anzuschaffen, um verschiedene Methoden auszuprobieren und die Ergebnisse direkt mit dir zu teilen. Ich freue mich, wenn du dabei bist und wir zusammen noch viel mehr über Pflanzen, Biologie und nachhaltiges Gärtnern lernen!

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Kategorie Zierpflanzen & Gehölze

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