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Zielgruppe: Alle – machbar.

Eines meiner Reels auf Instagram und auf LinkedIn wurde überdurchschnittlich häufig ausgespielt. Was nicht viel heißt … es hat einen Grund, weshalb ich kein organisches Social Media Management in meinem Portfolio habe …

Anyway.

https://www.linkedin.com/feed/update/urn:li:activity:7195797599243665408/ (Öffnet in neuem Fenster)

Dialektik des Kulturmarketings

Mit Speck kann man Mäuse fangen – und mit dem Begriff „Dialektik“ die Geisteswissenschaftler. Ich nutze ihn nur im Sinne von „Lehre von den Gegensätzen“, damit es tiefgründiger klingt. Wie jeder Student, immer.

Der kulturpolitische Anspruch, mit Orchestern, Opern oder Museen „alle“ zu erreichen, steht im Widerspruch zu jedem Best Practice im Marketing. „Alle“ impliziert auch, dass man gerade diejenigen erreichen sollte, die kein Interesse haben. Oft suggestiv mit „noch kein Interesse“ bezeichnet, als ob jeder Mensch seine Hochkulturliebe bisher nur verschlafen hätte.

Wer eine meiner Weiterbildungen gelesen hat, weiß jedoch, dass Werbung auf Meta und Google gerade diejenige versucht zu erreichen, die Interesse haben oder vermutlich Interesse haben werden. Das funktioniert über Werbealgorithmen und Nutzerdaten.

Als Kulturmarketing-Freelancer stehe ich daher oft in der Situation, dass z. B. ein Festival gerade diejenigen mit Online-Marketing erreichen möchte, die sich „noch“ nicht für klassische Musik interessieren.

Oft verbunden mit dem Selbstbild, „man sei ja auch kein reines Klassikfestival“. Meine Daumenregel dazu:

Wenn niemand bei euch zeltet, zählt ihr zu den Klassikfestivals

Meta kann den Widerspruch auflösen, aber wie?

Schalte ich nun dennoch Werbung, kommt mir eine Entwicklung auf Meta zu Gute. Meta interessiert es nämlich schon seit langem nicht mehr, ob DU deine Zielgruppe kennst. Zumindest nicht in der Zielgruppendefinition.*

Früher hat man für Werbekampagnen über Interessen und demografische Kriterien eine Zielgruppe festgelegt. Der Werbetreibende musste also wissen, wer die Zielgruppe ist. Meta hat dann exakt diese Menschen erreicht.

Heute lacht Meta da nur laut. Meta sucht nämlich selbst die passende Zielgruppe heraus und sagt einem dann fast nichts über sie. Betriebsgeheimnis à la „lass uns mal machen“.

Über Meta Ads kann ich “alle” als Zielgruppe einstellen (freut sich die Kulturpolitik). Und Meta sucht dann selbst diejenigen heraus, die vermutlich Interesse haben (freut sich die Auslastung).

Das ist natürlich überhaupt nicht der Sinn einer „Alle erreichen“ Mentalität. Denn Meta wird sicher nicht diejenigen mit Werbung nerven, die definitiv kein Interesse haben. Man kann aber verkünden: UNSERE (WERBE)ZIELGRUPPE IST ALLE.

Interesse an einer Weiterbildung im Social-Media-Marketing? Oder ihr wollt einfach nur mehr Tickets verkaufen? Schreibt mir an hk@holgerkurtz.de (Öffnet in neuem Fenster)

*In der Gestaltung der Werbeanzeige ist es jedoch sehr wichtig, die Bedürfnisse der Zielgruppe zu kennen.

Kategorie social-media

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